Dienst ist Dienst und manche haben niemals frei

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Vera-Lena

Mitglied
Dienst ist Dienst
und manche haben niemals frei


Sieh, die Nacht geht über’s Wasser,
ach, sie trinkt das letzte Leuchten,
doch sie wird kein bisschen nasser,
nein, es kann sie nichts befeuchten,
trocken steht sie plötzlich da
an dem Rand von Afrika.

Und dort nächtelt sie dann weiter,
jetzt mit Sternen ausgeschmückt,
ja, die Wüste stimmt sie heiter.
Sind die Stunden vorgerückt,
fürchtet sie des Morgens Grauen.
Wieder kriegt der Tag die Auen,

die sie gern noch hätt’ umschlichen
mit den finsterlichen Küssen.
Dieser Umweg ist gestrichen,
sie wird nunmehr gehen müssen,
um zu schwärzen hellstes Weiß,
sie umarmt der Arktis Eis.
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Vera-Lena

Ist schön geschrieben, klingt gut, hat aber leider einen Schönheitsfehler: Die Nacht zieht immer westwärts, nur in der Artis, die Dein Bild so schön abzurunden scheint, da bleibt sie ein halbes Jahr.

Sorry ;)

Jürgen
 

Vera-Lena

Mitglied
Das hatten wir Beide doch schon einmal, lieber Jürgen, dass Du bei einem Vogelgedicht von mir einen sachlichen Fehler gefunden hattest.

Aber hier liegt vielleicht gar kein sachlicher Fehler vor. Es steht nirgends, dass sie aus der Arktis schleunigst wieder verschwindet, ganz im Gegenteil, dort steht, dass sie hier ihre größte Aufgabe vollbringt, nämlich hellstes Weiß zu schwärzen. Natürlich dauert das etwas länger, wenn das auch nicht explizit erwähnt wird.

Danke für Deine Antwort und es freut mich, dass Dir der Text ansonsten gefällt.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Ja, lieber Herbert, das weiß man doch auch, dass dieser Teil der Erde so lange im Dunkeln liegt. Aber die Aussage des Textes wird doch deshalb nicht abgeändert, denke ich jedenfalls.
 

Vera-Lena

Mitglied
Dienst ist Dienst
und manche haben niemals frei


Sieh, die Nacht geht über’s Wasser,
ach, sie trinkt das letzte Leuchten,
doch sie wird kein bisschen nasser,
nein, es kann sie nichts befeuchten,
trocken steht sie plötzlich da
an dem Rand von Afrika.

Und dort nächtelt sie dann weiter,
jetzt mit Sternen ausgeschmückt,
ja, die Wüste stimmt sie heiter.
Sind die Stunden vorgerückt,
fürchtet sie des Morgens Grauen.
Wieder kriegt der Tag die Auen,

die sie gern noch hätt’ umschlichen
mit den finsterlichen Küssen.
Dieser Umweg ist gestrichen,
sie wird nunmehr gehen müssen,
um zu schwärzen hellstes Weiß,
sie umarmt der Arktis Eis.

Ach, dort bleibt sie wirklich lange
und so langsam wird ihr bange.
Darum muss sie sich halbieren,
nein, jetzt darf sie sich nicht zieren:
Halb geht fort und halb bleibt hier.
Schau, gleich kommt sie auch zu dir.
 

Vera-Lena

Mitglied
Ihr Lieben,

die Sache mit der Polarnacht habe ich mir noch einmal durch den Kopf gehen lassen und habe deshalb noch eine Strophe angefügt. Keine Ahnung, ob das den Text verbessert, aber der Gedanke, dass sie ja jetzt nicht weiterwandert, ist nun aus der Welt.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
Dienst ist Dienst....

Liebe Vera Lena,
ich bewundere deine Idee, die Nacht bei ihrer ''Arbeit'' zu zeigen.
Obwohl sie ja alles verdunkeln will, stimmen sie die Sterne über der Wüste heiter, doch die schwerste Arbeit, das helle Weiß der Arktis zu schwärzen, liegt noch vor ihr. Das schafft sie natürlich nicht in der üblichen Zeit, sondern dort muss sie sich länger bemühen.
Mir gefällt die Geschichte der Nacht in ihrer Bestimmung.
Viele Grüße
Marie-Luise
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Marie-Luise,

wie ich sehe, hast Du diesen Text, kurz bevor ich die letzte Strophe hinzugefügt habe, gelesen und der längere Aufenthalt in der Arktis hat Dich nicht gestört. Na, ich hoffe, die nunmehrige letzte Strophe ist auch in Ordnung, oder??????

Es freut mich, dass Dir der Text gefällt. So große und bedeutsame Dinge als Personen zu sehen, daran hatte ich schon öfter einen Spaß.

Die alten Griechen haben es ja auch so ähnlich gehandhabt. Den großen Dingen haben sie eine Gottheit beigefügt, in der Hoffnung zB mit den Elementen besser zurecht zu kommen. Aber über diese Dinge weißt Du ja meistens in den Einzelheiten viel besser Bescheid, als ich.

Danke für Deine Antwort und Bewertung! :)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
Liebe Vera, hier stimmt was nicht. Und zwar in der ersten Strophe.

_________________

Sieh, die Nacht geht über’s Wasser,
ach, sie trinkt das letzte Leuchten,
doch sie wird kein bisschen nasser,
nein, es kann sie nichts befeuchten,
trocken steht sie plötzlich da
an dem Rand von Afrika.
_________________

Du nimmst in Zeile drei, Bezug auf Zeile eins und ignorierst die zweite Zeile (die ich so sehr liebe) vollkommen.
Diese aber ist für mich die starke Stelle.

Hier ein Vorschlag:
_____________________

Sieh, die Nacht geht über’s Wasser,
ach, sie trinkt das letzte Leuchten,
[red]auch[/red] wird sie kein bisschen nasser,
nein, es kann sie nichts befeuchten,
trocken steht sie plötzlich da
an dem Rand von Afrika.
_____________________

Oder?


LG
T.
 

Vera-Lena

Mitglied
Dienst ist Dienst
und manche haben niemals frei


Sieh, die Nacht geht über’s Wasser,
ach, sie trinkt das letzte Leuchten,
auch wird sie kein bisschen nasser,
nein, es kann sie nichts befeuchten,
trocken steht sie plötzlich da
an dem Rand von Afrika.

Und dort nächtelt sie dann weiter,
jetzt mit Sternen ausgeschmückt,
ja, die Wüste stimmt sie heiter.
Sind die Stunden vorgerückt,
fürchtet sie des Morgens Grauen.
Wieder kriegt der Tag die Auen,

die sie gern noch hätt’ umschlichen
mit den finsterlichen Küssen.
Dieser Umweg ist gestrichen,
sie wird nunmehr gehen müssen,
um zu schwärzen hellstes Weiß,
sie umarmt der Arktis Eis.

Ach, dort bleibt sie wirklich lange
und so langsam wird ihr bange.
Darum muss sie sich halbieren,
nein, jetzt darf sie sich nicht zieren:
Halb geht fort und halb bleibt hier.
Schau, gleich kommt sie auch zu dir.
 



 
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