Ich habe Beate jetzt schon seit zwei Wochen auf meiner „ToDo“ Liste. Kennengelernt habe ich sie über den Freund eines Freundes, den ich beim Bäcker traf und der mir eröffnete, dass mein Freund, also auch sein Freund, mich mal wieder treffen möchte. Er warte immer noch auf die 20 Euro, die ich ihm schuldete.
Beate stand etwas abseits, mischte sich aber trotzdem mit der Bemerkung in unser Gespräch ein:
<< Spielschulden sind Ehrenschulden! >>
<< Zum Einen >>
antwortete ich, während ich mich langsam und bedrohlich umdrehte,
<< sind das keine Spielschulden, und zum anderen frage ich mich, was Sie das eigentlich angeht. >>
Süß stand Sie da, lächelte und sah mich kokett an.
<< Aber, ich werde das Geld natürlich zurückzahlen, wenn sie das so sehen. Sie haben ja recht. Das könnte man auch als Spielschulden durchgehen lassen. >>
Errötend senkte ich meinen zornigen Blick. So lernte ich sie dann bei einer gemeinsam verdrückten Plundertasche näher kennen. Wir unterhielten uns angeregt über das miese Wetter, den Streik der Straßenbahnfahrer und über die Tatsache, dass jetzt im Herbst die Bäume kahler und kahler werden.
Am nächsten Tag trafen wir uns zu einem Spaziergang, unterhielten uns über das miese Wetter, den Streik der Straßenbahnfahrer und über die Tatsache, dass jetzt im Herbst die Bäume kahler und kahler werden. Mein Freund wartet jedoch bis heute noch auf die 20 Euro.
Nach zwei Wochen Wetterprognosen, Streikkritiken und jahreszeitlichen Beobachtungen lud ich sie zu einem gemeinsamen Essen bei mir zuhause ein.
Da saß sie nun da – ein Engelchen im Minirock, wieder süß und kokett lächelnd und sichtlich gespannt auf das, was der Nachmittag an Überraschungen bereit halten würde.
Ich hatte meinen Couchtisch mit Tellern und Gläsern festlich gedeckt. Die Türklingel unterbrach bald abrupt meine Ausführungen über die vielen Blätter, die die Bäume im Herbst verlieren. Ich ging zur Tür, nahm die zwei Döner vom Lieferdienst entgegen und präsentierte sie stolz meiner Besucherin.
<< Voila, das Essen ist fertig! >>
Ihr süßes Lächeln erstarrte und ihre Stirn runzelte sich. Sie schluckte, rang sich aber trotzdem zu der Frage durch:
<< Und was gibt’s zu trinken? >>
<< Moment, meine Teuerste. Das haben wir gleich! >>
Die Gläser waren schnell mit Leitungswasser gefüllt und die Multivitamin – Brausetabletten zischten darin, während sie sich auflösten.
<< Was ist denn das? Nein warte – erzähl es mir nicht. Es schmeckt bitter und vertreibt bestimmt den Durst nach dem scharfen Kebab. >>
Wir hauten beide mächtig rein und ich konnte beobachten, wie die Soße ihre Backen und das Kinn verkleisterte.
<< Du Ferkel, >> sagte ich im Stillen zu mir,
<< lass deine Gedankenspiele! Das was bald kommt übertrifft deine Phantasie noch bei weitem! >>
Der Döner war verputzt, der Tisch schnell abgeräumt und Beates Blick wieder lasziv und herausfordernd.
<< Und was kommt nach dem Dinner? >> fragte sie mich und öffnete einen Knopf ihrer Bluse.
Ich hätte aber auch daran denken können, die Heizung zu drosseln. Es war zu warm im Zimmer und der scharfe Döner tat das Übrige.
<< Wie wäre es mit einer Partie Stadt-Land-Fluss? >> antwortete ich.
<< Ich hole Papier und Bleistift. Fang schon mal an das Alphabet im Geiste aufzuzählen. Ich sag dann Stopp. >>
<< Na gut, >> sagte sie leicht resigniert, << Aber eine Spalte kommt noch hinzu: Kleidungsstück! Und der Verlierer muss genau dieses ablegen! >>
Mir wäre eine Spalte mit Automarken oder Pflanzen zwar lieber gewesen. Aber sie war mein Gast und die Höflichkeit gebietet Rücksichtnahme.
<< Stopp, >> rief ich und schaute erwartungsvoll zu ihr hinüber.
<< Bei welchem Buchstaben im Alphabet bist du gerade? >>
<< Äh, wie bitte?, ach so, bei „H“. >>
Das war leicht. Schnell kritzelte ich die Begriffe auf mein Blatt Papier, während sie nur so da saß und mich musterte.
<< Fertig! Soll ich vorlesen? >>
<< Ja, mach mal. >> Ihre Stimme klang abwesend und tönern.
<< Hamburg, Helvetia, Humbold Strom, Hut >>. Triumph stand in meinen Augen.
<< Ich müsste jetzt wohl meinen Hut ablegen, habe aber gar keinen auf, >> hörte ich sie sagen.
<< Du könntest aber auch dein Höschen ausziehen. >> Prustend vor Lachen schlug ich mir auf die Schenkel.
<< Aber du hast recht. Der Punkt geht an dich. Das war ein Fehler von mir. Ich gehe schon das Alphabet durch. Sag Stopp. >>
<< Stopp. >> Das klang eher fragend als einhaltgebietend.
<< B >> Triumph stand in meinen Augen. Schnell war auch diese Runde in meiner Hand.
<< Budapest, Bulgarien, Black River, Brille >> rief ich ihr vergnügt zu.
<< Ich besitze aber gar keine Brille, >> antwortete sie.
<< Ich kenne da aber eine Variante, die wir mal ausprobieren könnten. Ich gehe mit dem Buchstaben kurz nach draußen und überlege mir Antworten. Du bleibst hier und schreibst. Wenn wir Gemeinsamkeiten haben, darfst du über mich herfallen! >>
Platzend vor Vorfreude entschied ich mich zu den simpelsten Begriffen, die mir zum „E“ einfielen. Echlishofen, Ecuador, Elk River und Einmalhandschuh, schrieb ich nieder und beobachtete sie gierig dabei, wie sie mit gekonntem Hüftschwung die Haustür ins Schloss drückte.
Leider habe ich Beate nie wieder getroffen, weder an diesem Tag noch irgendwann später und mein Freund wartet auch immer noch auf die zwanzig Euro.
Beate stand etwas abseits, mischte sich aber trotzdem mit der Bemerkung in unser Gespräch ein:
<< Spielschulden sind Ehrenschulden! >>
<< Zum Einen >>
antwortete ich, während ich mich langsam und bedrohlich umdrehte,
<< sind das keine Spielschulden, und zum anderen frage ich mich, was Sie das eigentlich angeht. >>
Süß stand Sie da, lächelte und sah mich kokett an.
<< Aber, ich werde das Geld natürlich zurückzahlen, wenn sie das so sehen. Sie haben ja recht. Das könnte man auch als Spielschulden durchgehen lassen. >>
Errötend senkte ich meinen zornigen Blick. So lernte ich sie dann bei einer gemeinsam verdrückten Plundertasche näher kennen. Wir unterhielten uns angeregt über das miese Wetter, den Streik der Straßenbahnfahrer und über die Tatsache, dass jetzt im Herbst die Bäume kahler und kahler werden.
Am nächsten Tag trafen wir uns zu einem Spaziergang, unterhielten uns über das miese Wetter, den Streik der Straßenbahnfahrer und über die Tatsache, dass jetzt im Herbst die Bäume kahler und kahler werden. Mein Freund wartet jedoch bis heute noch auf die 20 Euro.
Nach zwei Wochen Wetterprognosen, Streikkritiken und jahreszeitlichen Beobachtungen lud ich sie zu einem gemeinsamen Essen bei mir zuhause ein.
Da saß sie nun da – ein Engelchen im Minirock, wieder süß und kokett lächelnd und sichtlich gespannt auf das, was der Nachmittag an Überraschungen bereit halten würde.
Ich hatte meinen Couchtisch mit Tellern und Gläsern festlich gedeckt. Die Türklingel unterbrach bald abrupt meine Ausführungen über die vielen Blätter, die die Bäume im Herbst verlieren. Ich ging zur Tür, nahm die zwei Döner vom Lieferdienst entgegen und präsentierte sie stolz meiner Besucherin.
<< Voila, das Essen ist fertig! >>
Ihr süßes Lächeln erstarrte und ihre Stirn runzelte sich. Sie schluckte, rang sich aber trotzdem zu der Frage durch:
<< Und was gibt’s zu trinken? >>
<< Moment, meine Teuerste. Das haben wir gleich! >>
Die Gläser waren schnell mit Leitungswasser gefüllt und die Multivitamin – Brausetabletten zischten darin, während sie sich auflösten.
<< Was ist denn das? Nein warte – erzähl es mir nicht. Es schmeckt bitter und vertreibt bestimmt den Durst nach dem scharfen Kebab. >>
Wir hauten beide mächtig rein und ich konnte beobachten, wie die Soße ihre Backen und das Kinn verkleisterte.
<< Du Ferkel, >> sagte ich im Stillen zu mir,
<< lass deine Gedankenspiele! Das was bald kommt übertrifft deine Phantasie noch bei weitem! >>
Der Döner war verputzt, der Tisch schnell abgeräumt und Beates Blick wieder lasziv und herausfordernd.
<< Und was kommt nach dem Dinner? >> fragte sie mich und öffnete einen Knopf ihrer Bluse.
Ich hätte aber auch daran denken können, die Heizung zu drosseln. Es war zu warm im Zimmer und der scharfe Döner tat das Übrige.
<< Wie wäre es mit einer Partie Stadt-Land-Fluss? >> antwortete ich.
<< Ich hole Papier und Bleistift. Fang schon mal an das Alphabet im Geiste aufzuzählen. Ich sag dann Stopp. >>
<< Na gut, >> sagte sie leicht resigniert, << Aber eine Spalte kommt noch hinzu: Kleidungsstück! Und der Verlierer muss genau dieses ablegen! >>
Mir wäre eine Spalte mit Automarken oder Pflanzen zwar lieber gewesen. Aber sie war mein Gast und die Höflichkeit gebietet Rücksichtnahme.
<< Stopp, >> rief ich und schaute erwartungsvoll zu ihr hinüber.
<< Bei welchem Buchstaben im Alphabet bist du gerade? >>
<< Äh, wie bitte?, ach so, bei „H“. >>
Das war leicht. Schnell kritzelte ich die Begriffe auf mein Blatt Papier, während sie nur so da saß und mich musterte.
<< Fertig! Soll ich vorlesen? >>
<< Ja, mach mal. >> Ihre Stimme klang abwesend und tönern.
<< Hamburg, Helvetia, Humbold Strom, Hut >>. Triumph stand in meinen Augen.
<< Ich müsste jetzt wohl meinen Hut ablegen, habe aber gar keinen auf, >> hörte ich sie sagen.
<< Du könntest aber auch dein Höschen ausziehen. >> Prustend vor Lachen schlug ich mir auf die Schenkel.
<< Aber du hast recht. Der Punkt geht an dich. Das war ein Fehler von mir. Ich gehe schon das Alphabet durch. Sag Stopp. >>
<< Stopp. >> Das klang eher fragend als einhaltgebietend.
<< B >> Triumph stand in meinen Augen. Schnell war auch diese Runde in meiner Hand.
<< Budapest, Bulgarien, Black River, Brille >> rief ich ihr vergnügt zu.
<< Ich besitze aber gar keine Brille, >> antwortete sie.
<< Ich kenne da aber eine Variante, die wir mal ausprobieren könnten. Ich gehe mit dem Buchstaben kurz nach draußen und überlege mir Antworten. Du bleibst hier und schreibst. Wenn wir Gemeinsamkeiten haben, darfst du über mich herfallen! >>
Platzend vor Vorfreude entschied ich mich zu den simpelsten Begriffen, die mir zum „E“ einfielen. Echlishofen, Ecuador, Elk River und Einmalhandschuh, schrieb ich nieder und beobachtete sie gierig dabei, wie sie mit gekonntem Hüftschwung die Haustür ins Schloss drückte.
Leider habe ich Beate nie wieder getroffen, weder an diesem Tag noch irgendwann später und mein Freund wartet auch immer noch auf die zwanzig Euro.