Don Luigi

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scrittore

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Seit Don Luigi die Macelleria seines Vaters übernommen hatte, blühte das Geschäft. Die Leute kamen aus den umliegenden Dörfern ins kleine Städtchen am Meer, um bei Don Luigi einzukaufen.
Er hatte ein Händchen für feine Fleisch- und Wurstspezialitäten und alles war immer frisch. Die Käufer rissen ihm die köstlichen Salcicce und die Salame förmlich aus den Händen. Und wenn einmal wieder Prosciutto di Parma im Angebot war, standen die Menschen bis auf die Straße.
Auch wenn manche munkelten, der Parmaschinken wäre wohl eher von einer Sau aus den umliegenden Dörfern und hätten Parma nie gesehen.
Don Luigi war ein ehrenwertes Mitglied der Gesellschaft und wurde von allen ehrerbietig gegrüßt, wenn er am Stammtisch mit den Honoratioren Karten oder Domino spielte, oder am Sonntag im Festgewand mit seiner Frau die Kirche besuchte.
Er achtete seine Frau Marisa und vergötterte seine zwei Enkel Tommaso und Benedetto.
Und wenn er einer armen Witwe oder einem Rentner etwas verkaufte, konnte es schon geschehen, dass er den Preis großzügig abrundete.
Natürlich wurde der eine oder andere neugierig, wenn spät in der Nacht ein Kleintransporter auf seinen Hof fuhr und Don Luigi mit dem Fahrer die Ladung ins Kühlhaus schleppte.
Vielleicht ist irgendwo in den Bergen eine Sau vom Lastwagen gefallen, dachte der sich dann und schwieg.

Das förderte natürlich auch Neider, denn sein Kollege, der in diesem idyllischem Städtchen auch eine Metzgerei betrieb stand oft in seinem leeren Laden.

Nun kam es, dass spät am Abend, Don Luigi saß noch in der Taverne bei einem Schoppen Roten, eine unauffällige Limousine vor seinem Haus hielt und ein Mann Don Luigis Frau herausklingelte.
Die lamentierte und zeterte über den späten Besuch, aber die beiden Carabinieri hielten sie davon ab, Don Luigi telefonisch zu alarmieren.
Ein anderer Mann, der zuständige Veterinär aus der Provinzhauptstadt, ließ sich den Kühlraum aufschliessen.
Alles schien in bester Ordnung, die Schweinehälften hingen an ihren Haken, die Kühltemperatur stimmte aufs Tüpfelchen, in der Wurstküche war alles so hygienisch, wie es besser nicht sein konnte.
Die Mannschaft wollte schon wieder abziehen, als der Veterinär einen in der Ecke etwas versteckten Gefrierschrank entdeckte und ihn öffnete.

Eine Viertelstunde später klickten in der Taverne die Handschellen um Don Luigis Handgelenke.
Er wurde zu 26 Jahren Haft, abzusitzen im Hochsicherheitsgefängnis von Asina verurteilt.

Seitdem ist Don Luigis Macelleria, die jetzt von seiner Frau geführt wird oft leer.
Die Qualität hat spürbar nachgelassen, die Salami und der Schinken, der jetzt nicht mehr aus Parma stammt, schmecken den Leuten nicht.

Und das alles, weil der Veterinär im Gefrierschrank diese blau angelaufene gefrorene Hand gefunden hat. Don Luigi hatte über all die Jahre als Mitglied der „Ehrenwerten Gesellschaft“ die Aufgabe gehabt, Schnüffler auf Nimmerwiedersehen verschwinden zu lassen.
 

jon

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Teammitglied
Schade, dass es so kurz und dabei auch noch so vorhersehbar ist.


Absätze entweder mit oder ohne Leerzeile, nicht bunt gemischt.

Die Käufer rissen ihm die köstlichen Salcicce und die Salame förmlich aus den Händen. Und wenn einmal wieder Prosciutto di Parma im Angebot war, standen die Menschen bis auf die Straße.
Auch wenn manche munkelten, der Parmaschinken wäre wohl eher von einer Sau aus den umliegenden Dörfern und hätten Parma nie gesehen.
Der Absatz fühlt sich für mich falsch an – eigentlich sollte der „Auch wenn"-Satz beiläufig klingen und nicht so betont werden.


Natürlich wurde der eine oder andere neugierig, wenn spät in der Nacht ein Kleintransporter auf seinen Hof fuhr und Don Luigi mit dem Fahrer die Ladung ins Kühlhaus schleppte.
Vielleicht ist irgendwo in den Bergen eine Sau vom Lastwagen gefallen, dachte der sich dann und schwieg.
Der Fahrer sollte es doch (außer Luigi) noch am besten wissen, oder?

Das förderte natürlich auch Neider, denn sein Kollege, der in diesem idyllischem Städtchen auch eine Metzgerei betrieb stand oft in seinem leeren Laden.
Komma nach „betrieb“


Ein anderer Mann, der zuständige Veterinär aus der Provinzhauptstadt, ließ sich den Kühlraum aufschliessen.
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Seitdem ist Don Luigis Macelleria, die jetzt von seiner Frau geführt wird oft leer.
Komma nach „wird“

Die Qualität hat spürbar nachgelassen, die Salami und der Schinken, der jetzt nicht mehr aus Parma stammt, schmecken den Leuten nicht.
Der Schinken stammte schon zu Luigis Zeiten bestenfalls ausnahmsweise aus Parma, oder?

Und das alles, weil der Veterinär im Gefrierschrank diese blau angelaufene gefrorene Hand gefunden hat. Don Luigi hatte über all die Jahre als Mitglied der „Ehrenwerten Gesellschaft“ die Aufgabe gehabt, Schnüffler auf Nimmerwiedersehen verschwinden zu lassen.
Zu lang. Der erste Satz reicht. Wen Luigi entsorgte, ist für die Story schnurz.
 



 
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