Dornröschens Kuß

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ibini

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Dornröschen war ein schönes Kind,
dazu aufgeweckt, schlau und listig,
über eines ärgerte sie sich allerdings,
sie hatte keinen Mann, wie mistig.

Alle Freundinnen waren unter der Haube,
sie indes überlegte hin und her, was tun,
zwar war sie unbestritten die Hübscheste,
aber die Welt gegen ihre Reize immun.

Schon stand sie am Ufer eines tiefen Sees,
bereit für den Sprung in das Wasser hinein,
da merkte sie nicht nur, daß dieses sehr kalt,
sondern ihr fiel auch noch etwas anderes ein.

Sie erinnerte sich an den Prinzen, der fremd
ein Mädchen wachgeküßt – was ein Schwein –,
dann dachte sie sich, warum die und nicht ich,
legte sich ins Gras und schlief umgehend ein.

Es dauerte nicht lange, da kam ein dicker Bulle,
der sah das Mädchen und meinte: „Muh, muh,
gar nicht übel, doch was soll ich mit ihr,
schließlich ist sie ein Mensch und keine Kuh!“

Bedauernd schaute er die Schlafende an,
dabei konnte er es sich nicht verkneifen,
das Mädchen, das wie ein Sägewerk schnarchte,
mit seinem Lappen vollständig „einzuseifen“.

Die Maid träumte, ein Prinz habe sie geküßt,
sie wachte auf, jedoch niemand war zu entdecken,
nur weit hinten sah sie den Bullen verschwinden:
„Der wird doch nicht …?“ Es ist zum Verrecken!

Wach, schaute sich das Mädchen neugierig um,
das, was sie sah, erschien ihr wie Piksieben:
„Nein, das gefällt mir nicht, da bleib ich besser allein,
schlafe weiter – gute Nacht und tschüs, ihr Lieben!“
 

ibini

Mitglied
Hallo Otto,

verständliche Frage! Der Reimerei wegen (obwohl mir eigentlich Prosa mehr liegt, zieht es mich doch immer wieder dorthin). Grundsätzlich schreibe ich aber sowohl als auch. Manchmal sogar eine Prosa- und eine (gereimte) Gedichtversion. Das ist dann der schwierigere Part, gleichzeitig der reizvollste.
Na ja, solange man nicht davon leben muß, kann man sich solche Spielchen erlauben!

Mit Gruß
ibini
 



 
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