Drei Einsamkeit

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Drei Einsamkeit

als ich ein Kind war, noch "Omas Schatz"
pausbäckig, unschuldig, kein Hundejahr alt
da war ich "Innen" und jeder Platz
der nicht in mir drin war schien leblos und kalt
Die, die mir gaben, mich nährten und hielten
zog ich in mein "Innen", mit kindlicher Brunst
wo sie mit mir sangen, mich kosten und spielten.
Ich war der Prinz, das Ziel ihrer Gunst.

Doch gingen sie fort, verließen das Zimmer,
ich weinte und klagte, war lang nicht bereit,
dann wurde es dunkel, kein Licht, nicht ein Schimmer
durchdrang meine erste Einsamkeit

Es folgte mein zweites Hundejahr
da thronte ich - einsam und verwaist
und schaute herab wie ein König, ein Zar,
auf mein Volk, meine Länder, kalt und vereist.
Für die, die mir gaben, mich liebten und hielten
war nur eitler Spott und Hochmut in mir
kein wahres Wort für die mit mir fühlten
Nur kalte Verachtung, nur Missgunst und Gier.

Da gingen sie fort. Die Bestie verlassen -
Es gab manchen Schlag und blutigen Streit.
Ich schrie und verfluchte und wollte sie hassen,
im Kerker der zweiten Einsamkeit

Der Hundejahre sind viel nun vergangen
wenn ich recht zähle sind‘s derer bald Sieben.
Und von dem wilden und harten Verlangen
ist außer Schmerz nicht viel mir geblieben.
Ich habe jetzt Liebe und Güte gefunden,
Glück wäre zuviel aus der Götter Hand!
Und doch stehe ich hier, vom Leben zerschunden
und schlage mit blutigen Fäusten die Wand

Bald werd ich vergehen, kein Blick wendet sich,
es war lang genug, zerronnen die Zeit.
Vergesst mich recht schnell, aber denkt oft an mich-
eins Leben,
zwei Lieben,
drei Einsamkeit!
 



 
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