Druschba

Paul

Mitglied
Druschba

Er saß ganz oben. Umschlang die Spitze. Saß auf der Spitze des Krans und linste in den sonnentrunkenen Himmel. Einer Kleidung entbehrte er komplett, dergestalt, daß er nackend dorten oben. Es war um die Mittagszeit und unten hatte sich bereits eine beachtliche Menschentraube angesammelt. Arme fuchtelten, Hände gestikulierten, Blaulicht flammte. "Blablabla", drang das Murmeln von fern an sein Ohr. Ihn kümmerte das nicht. Ihm war vielmehr daran gelegen, in den Himmel zu linsen.
Als der Feuerwehrpsychologe aus einem mobilen Teleskopkrankorb auf ihn mit sachter Stimme einredete, reagierte er nicht. Auch nicht, als zwei bemannte Uniformen zu ihm rüberkletterten und ihn unsanft an den Armen packten. Er wehrte sich nicht, als weitere zwei Helfer in weiß ihn in einen Krankenwagen zerrten. Kein Zucken in seinem Gesicht, als die Nadel in seine Vene eindrang.
In der Klinik roch es nach Scheiße und Desinfektionsmittel.
Er wurde in ein Zweibett-Zimmer gelegt. Er teilte sein Zimmer mit einem, der sich mit "Jesus Christus" vorstellte. Jesus hatte glasige Augen und kleine, starre Pupillen.
Er selbst stellte sich mit "fliegender Fisch" vor.
Jesus fragte ihn: "Untergegangen?"
Von diesem Augenblick an waren sie Freunde geworden.
Sie spielten den ganzen Tag Schach. Nachts lachten sie viel. Oder schwiegen.
Mehr gibt es nicht von ihm zu berichten.
 

wolfsfrau

Mitglied
Verrückte

Hi Paul

Nette Geschichte. Verrückte können manchmal so normal sein.
Manchmal denke ich nur Verrückte sind normal. Manchmal denke ich nur Normale sind verrückt. Hoffentlich bin ich verrückt.

Viele liebe Grüße
die Wolfsfrau

PS Hieß der Einhornskeller nicht Zinßer
 

paula pink

Mitglied
lieber paul (es schreibt die paula)

die sätze, die sind teilweise hübsch zusammengereimt und machen mich lachen, weil sie einfach gut sind!!

der inhalt lässt mich gähnen, die zwischentöne etwas platt, aber die technik, lässt sich sehen und wird für gut befunden
 



 
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