Dünnes Lächeln

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Perry

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Dünnes Lächeln


Ruhig ist es geworden
im Irrenhaus
nur durch das Türschloss
fällt noch ein Strahl Dasein

Habe das Fenster geöffnet
zu meiner Zelle
damit du den Weg findest
durch das Geflecht der Gitterstäbe

Hole mich heraus Bruder
aus dem Labyrinth
ich bin bereit aufzugeben
über die Planken zu schreiten

Still ist es geworden
im Freudenhaus
nur ein dünnes Lächeln
bleibt zurück im Hiersein
 

Perry

Mitglied
Hallo Heike,
danke für dein Interesse.
Der Text ist ein Resümee des Lyrich, über die Irrungen und Freuden des Lebens. Wobei das Irren- bzw. Freudenhaus nicht im wörtlichen Sinn gemeint sind sondern nur als Metaphern dienen für das gedankliche und emotionale Suchen und letztlich doch nicht Findens. Das Lyrich ist bereit zu gehen und öffnet sich dem Bruder Tod. Im "dünnen"Lächeln, das auf seinem Gesicht zurückbleibt spiegelt sich die irdische Wehmut gepaart mit zaghaftem Hoffen auf jenseitiges Glück.
Ich hoffe, du kannst meine Zeilen nun nachvollziehen und danke dir fürs "wortgewaltig."
LG
Manfred
PS: Das Gedicht ist entstanden, als ich mal wieder eines meiner Lieblingslieder von Ludwig Hirsch "Komm großer schwarzer Vogel" gehört habe, ist also nicht autobiografisch(lächel).
 
hallo manfred,

Wobei das Irren- bzw. Freudenhaus nicht im wörtlichen Sinn gemeint sind sondern nur als Metaphern dienen für das gedankliche und emotionale Suchen und letztlich doch nicht Findens
.

das hatte ich mir schon gedacht. hatte auch nicht an auto biographisches gedacht, aber es war mir zu schwer als das ich wagte eigenes hineinzuinterpretieren. kann sehr wohl was mit deiner erklärung anfangen und danke dir herzlich für deine mühe. ich finde dies ist ein
außergewöhnliches werk in seiner sprachgewalt.
l.g. heike
 



 
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