Dunkler noch als jede Nacht (epischer Vers)

RHelmut

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Dunkler noch als jede Nacht

Dunkler noch als jede Nacht

Rot wie Blut floss das Wasser in breiten Rinnsalen
und Menschen hetzten schreiend
durch den grauen, windgepeitschten Tag.
Sie flohen vor dem Tod, der über ihnen hing
in mächtigem Gewand und dunkler ward,
als jede sternenlose Nacht.
Kein Stein war groß genug, dahinter Schutz zu finden,
kein Loch so tief, sich sicher zu verbergen.
Wo seine Sichel siegreich war, wo Schmerz und Qual
von Stille eingeschnürt, in stinkenden Kloaken
tief versank, ließ widerlicher Leichendunst
den Atem stocken, dass Blut und Herz
zum Stillstand kam.
Vergessen war der Schmerz, die Angst
und all das Fluchtgetümmel, entsetzt der Blick
auf einen Berg aus Leichen.
Ein leises Wimmern drang daraus hervor,
das ohne Hoffnung schien, dem Einen zu entrinnen,
der mächtig war und dunkler noch,
als jede sternenlose Nacht.
 



 
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