EXIL DER EINSAMKEIT

Nihilix

Mitglied
EXIL DER EINSAMKEIT
20.04.1997

Mein Leben
einsam und krank
wie das einer Motte im alten Wandschrank
eingeengt und aggressiv
wie ein russischer Dichter im Kollektiv.

Beim Duschen morgens verlier ich den Verstand
träum von Palmen am weissen Sandstrand.
Mittags um halb vier öffne ich ein Bier
trinke und rede mit mir selbst.
Am Abend hocke ich am Fenster und schau in den Himmel
zähl die Sterne bis im Kopf ertönt ein Gebimmel.
Sorglos leb ich in den Tag
vom trottigen Tran bis in den zwanghaften Wahn.

Ich bin wie ein Einzelkämpfer der sein Rudel sucht
wie ein Eremit der die Stadt liebt
ein Schatten der sich nach Sonne sehnt
oder der Tod der zurück ins Leben will.

Leben im Exil der Einsamkeit
kalt und ohne Licht
Hilfe - gebt mir mein Gesicht.

Leben wie in Einzelhaft
dunkel und bedrückend
die Strafe Gottes - für Verlogenheit und Ignoranz.
 



 
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