Echnatons Lied

4,00 Stern(e) 1 Stimme

Ralf Langer

Mitglied
Echnatons Lied

und später dann, wer weiß zu sagen
in wieviel tausend Jahren,
wenn nur noch Winde leise heulen,
durch die Gänge, um die Säulen,
wenn wir Modernen alt geworden,
die Ideen von uns ausgestorben,
erblüht vielleicht ein neuer Zweig
um eine andere Welt zu wagen.

Was sind sie dann, in diesen Tagen
die Tempel, Stelen, Sarkophagen,
wenn sie versunken zu Ruinen,
nur noch dem Vergessen dienen?
Erkennen hier, die nach uns kommen
noch einen Zweck gleichwie verschwommen,
oder sind sie ihnen Schicht aus Felsen,
den zu Sand zerriebener Mörtel hält,
ein Steinbruch blos, verstummte Quader
zum Aufbau ihrer neuen Welt?

Ob dann noch unsere alten Götter, Entitäten,
die zwischen diesen alten Mauern überlebten,
das Jahr, den Tag, die Stunde leis verfluchen
an dem sie unsere Nähe suchten,
an dem sie ihre Wälder, Haine liegenließen
und sich in unseren Steinen niederließen?

Vielleicht erscheint in jenen Zeiten
einem dieser Neuen im Traume ein Gesicht,
durch das im ernsten Tonfall
eine mild gewordene Gottheit spricht:
von uns, von unserem Raten -
vielleicht - vielleicht auch nicht.
 

Ralf Langer

Mitglied
Echnatons Lied

und später dann, wer weiß zu sagen
in wievielen tausend Jahren,
wenn nur noch Winde leise heulen,
durch die Gänge, um die Säulen,
wenn wir Modernen alt geworden,
die Ideen von uns ausgestorben,
erblüht vielleicht ein neuer Zweig
um eine and`re Welt zu wagen.

Was sind sie dann, in diesen Tagen
die Tempel, Stelen, Sarkophagen,
wenn sie versunken zu Ruinen,
einzig den Vergessenen dienen?
Erkennen hier, die nach uns kommen
noch einen Zweck gleichwie verschwommen,
oder sind sie Felsen, Schichten,
die zu Sand geword´ner Mörtel hält,
ein Steinbruch blos, verstummte Quader
zum Aufbau ihrer neuen Welt?

Ob hier von unseren Göttern, Entitäten
die zwischen den alten Mauern überlebten
das Jahr, den Tag, die Stunde wohl verfluchen
an dem sie kamen, unsere Nähe suchten,
an dem sie den Wald, die Haine liegen ließen
und sich in unseren Steinen niederließen

Vielleicht erscheint in weit entfernten Zeiten
einem der Neuen im Traume ein Gesicht,
durch das im ernsten Tonfall
eine mild gewordene Gottheit spricht:
von unseren Zeiten, unserem Raten -
dies glaubt` ich gern, doch denke ich es nicht
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo elke,
( oder alle anderen),
du als Chefin - gehört dies Stück in dieses Forum?
Erfüllt es hinreichend seine Bedingungen?
Wenn nicht, bitte in die Werkstatt!
Ich würde gerne Hilfe in Anspruch nehmen...
lg
Ralf
 

Ralf Langer

Mitglied
Echnatons Lied

und später dann, wer weiß zu sagen
in wievielen tausend Jahren,
wenn nur noch Winde leise heulen,
durch die Gänge, um die Säulen,
wenn wir Modernen alt geworden,
die Ideen von uns ausgestorben,
erblüht vielleicht ein neuer Zweig
um eine and`re Welt zu wagen.

Was sind sie dann, in diesen Tagen
die Tempel, Stelen, Sarkophagen,
wenn sie versunken zu Ruinen,
einzig den Vergessenen dienen?
Erkennen hier, die nach uns kommen
noch einen Zweck gleichwie verschwommen,
oder sind sie Felsen, Schichten,
die zu Sand geword´ner Mörtel hält,
ein Steinbruch blos, verstummte Quader
zum Aufbau ihrer neuen Welt?

Ob hier von unseren Göttern, Entitäten
die zwischen den alten Mauern überlebten
das Jahr, den Tag, die Stunde wohl verfluchen
an dem sie kamen, unsere Nähe suchten,
an dem sie den Wald, die Haine liegen ließen
und sich in unseren Steinen niederließen?

Vielleicht erscheint in weit entfernten Zeiten
einem der Neuen im Traume ein Gesicht,
durch das im ernsten Tonfall
eine mild gewordene Gottheit spricht:
von unseren Zeiten, unserem Raten -
dies glaubt` ich gern, doch denke ich es nicht!
 

Ralf Langer

Mitglied
Echnatons Lied

und später dann, wer weiß zu sagen
in wievielen tausend Jahren,
wenn nur noch Winde leise heulen,
durch die Gänge, um die Säulen,
wenn wir Modernen alt geworden,
die Ideen mit uns ausgestorben,
erblüht vielleicht ein neuer Adam
um eine and`re Welt zu wagen.

Was sind sie dann, in diesen Tagen
die Tempel, Stelen, Sarkophagen,
wenn sie versunken zu Ruinen,
einzig den Vergessenen dienen?
Erkennen hier, die nach uns kommen
noch einen Zweck gleichwie verschwommen,
oder sind sie Felsen, Schichten,
die zu Sand geword´ner Mörtel hält,
ein Steinbruch blos, verstummte Quader
zum Aufbau ihrer neuen Welt?

Ob hier von unseren Göttern, Entitäten
die zwischen den alten Mauern überlebten
das Jahr, den Tag, die Stunde wohl verfluchen
an dem sie kamen, unsere Nähe suchten,
an dem sie den Wald, die Haine liegen ließen
und sich in unseren Steinen niederließen?

Vielleicht erscheint in weit entfernten Zeiten
einem der Neuen im Traume ein Gesicht,
durch das im ernsten Tonfall
eine mild gewordene Gottheit spricht:
von unseren Zeiten, unserem Raten -
dies glaubt` ich gern, doch denke ich es nicht!
 

ENachtigall

Mitglied
Hallo Ralf,

entschuldige, dass ich erst jetzt antworte; ich habe es erst jetzt gelesen - zugegebenermaßen, weil mir der Name Echnathon nicht sofort etwas sagte. Das muss wohl mehreren so gehen, sonst hätte längst jemand etwas zu diesem Gedicht geantwortet ;)

Auf Deine Frage: ja, es gehört unbedingt hier her! Ich finde es bereichert sowohl inhaltlich, als auch in seinem klanglich stimmigen, wenn vielleicht auch nicht metrisch perfekten Fluss die "Gereimte Landschaft". Aber mit der Perfektion habe ich es ja selbst auch nicht unbedingt so ...

und später dann, wer weiß zu sagen
in wievielen tausend Jahren,
wenn nur noch Winde leise heulen,
durch die Gänge, um die Säulen,
wenn wir Modernen alt geworden,
Hier finde ich den Ausdruck "wenn wir Modernen alt geworden" in Bezug auf die wieviel tausend Jahre schmunzelhaft, wenn ich so sagen darf. Mir fällt um diese Stunde aber auch nichts Besseres dazu ein.

Lieben Gruß,

Elke
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo elke,
hab dank für deine meldung:

echnaton der von den seinen historisch ausgelöschte
pharao.
der erste der, vor den semiten, den monotheismus ins land
am nil zu etablieren gedachte.
ein moderner seiner zeit.
empfinden sich nicht alle menschen die leben
als höchst modern?
glaubte ein mensch der antike, das er in der antike lebte?
sicherlich nicht!
wie werden in dreitausend jahren die nach uns kommenden
uns wahrnehmen?

lg
ralf
 

ENachtigall

Mitglied
wie werden in dreitausend jahren die nach uns kommenden
uns wahrnehmen?
Dieser Gedanke klingt in Deinem Gedicht deutlich mit an :), Ralf. Ich glaube, wir hinterlassen zu viele und vernichtende Spuren, als das was Wesentliches von uns bliebe. Aber kommt es darauf an?
 



 
Oben Unten