Ehrgeiz

3,90 Stern(e) 11 Bewertungen

Happy End

Mitglied
Die Blonde war es, Cindy, am Strand, die mit den harten Nippeln. Ich bin gekommen wie die 112.
Endlich, es wurde aber auch Zeit.
Aber ich erzähle die Geschichte am besten von Anfang an.
Arne ist mein Name, bin zwanzig Jahre alt, von Natur aus bin ich faul, nur der Hartnäckigkeit meiner Eltern habe ich zu verdanken, dass ich im vergangenen Jahr mein Abitur gemacht habe, eine Tatsache, die mich allerdings bloß vor neue Anforderungen stellt.
Die ersten zwei Monate nachdem ich mit der Schule fertig war, lag ich jeden Tag im Bett, und während der Nächte hing ich vor dem PC herum. Bis mir meine Eltern das Taschengeld gestrichen haben.
Viel Geld brauche ich zwar nicht, aber ganz ohne Kohle geht es eben auch nicht, und da stellte sich die Frage, wie ich zu Geld kommen soll, bis ich mich für ein Studium entschieden habe, was finanzielle Unterstützung von meinen Eltern bedeuten würde.
Was also sollte ich machen?
Kellnern?
Zeitungen austragen?
Im Callcenter jobben?
"Und schaff dir endlich eine Freundin an, damit du zur Vernunft kommst!", kriegte ich von meiner Mutter dauernd zu hören.
Puh!
Arbeiten gehen...
Sich für einen Beruf entscheiden...
UND Mädchen anbaggern, und das alles auf einmal! Und ich hatte gedacht, der Stress wäre vorbei, wenn man erst mal mit der Schule fertig ist.
Dass das mit dem Beruf gar nicht so einfach ist, und ich dafür ein bisschen Bedenkzeit brauche, das geht nun mal nicht anders, und war der Grund dafür, warum zunächst Geldverdienen angesagt war, und Geld braucht man schließlich auch, wenn man Mädels kennenlernen will.
"Da kannst du auch gleich ein bisschen ins Berufsleben hineinschnuppern." (O- Ton meine Mutter).
Am leichtesten zu bekommen war ein Job bei einer Zeitarbeitsfirma, die jeden einstellt um Supermarktregale zu bestücken. Drei Wochen lang habe ich das durchgehalten und eine Menge Leute kennengelernt, unter anderem auch Elvis, der nicht tot ist, wie alle Welt glaubt, sondern für fünf Euro fünfzig die Stunde für Firma Hectic Warenregale einräumt.
Für mich war das aber nichts.
Im Callcenter arbeiteten schon all die anderen, die mit der Schule fertig waren, und fürs Zeitung - austragen hätte ich mitten in der Nacht aufstehen müssen, das kam von vornherein nicht ernsthaft infrage.
Bei dem nächsten Job, für den ich mich bewarb, wurde ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, um dort zu hören zu bekommen, dass für die Stelle ein "ansehnliches Äußeres" erforderlich wäre.
Ein "ansehnliches Äußeres", okay, noch nie im Leben hatte ich über ein "ansehnliche Äußeres" nachgedacht.
Ein paar Tage lang ließ ich mir das durch den Kopf gehen, dann entschied ich mich zu einem Frisör - Besuch, bat meine Eltern um Geld für ein paar ordentliche Jeans, ein Oberhemd und ein Jackett und plünderte sogar mein Sparkonto, um den Mitgliedsbeitrag für ein Fitnesscenter berappen zu können, was zwar so nicht geplant war, aber nach ein paar Monaten den weiblichen Anteil meiner Facebook- Bekanntschaften enorm ansteigen ließ, was wiederum meine Mutter mit Wohlwollen registrierte.

Die Blonde war es, Cindy, am Strand, die mit den harten Nippeln. Ich bin gekommen wie die 112.

Das Röhrchen stelle ich auf den blankpolierten Tresen, an dem die freundliche MTA sitzt und verlasse zuversichtlich das Gebäude.
Achtzig Euro gibt es für jedes Mal, wenn die Probe okay ist.
 

Happy End

Mitglied
Hallo Michael Schmidt, vielen Dank!
Ein Zeitungsartikel hat mich auf die Idee gebracht und über die "Spermabank Hamburg" recherchieren lassen.
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Sehr witzig. Zuerst fand ich den Beginn zu verwirrend, aber nach häufigerem Lesen passt's.
Arne wird sicher ganz oft Vater werden.
:)

LG Doc

P.S. Der Satz mit der 112 ist genial. 112 wäre auch ein guter Titel!
 

Ilona B

Mitglied
Hallo Happy End,
die Idee für die Geschichte ist Dir gelungen und im großen Ganzen kommt sie gut rüber. Mich haben nur ein paar Kleinigkeiten gestört.
Ich bin gekommen wie die 112.
Endlich, es wurde aber auch Zeit.
Ich gehe mal davon aus die 112 ist schnell. Warum heißt es im nächsten Satz endlich. Ich würde den Satz ganz weglassen.
Arne ist mein Name, bin zwanzig Jahre alt, von Natur aus bin ich faul, nur der Hartnäckigkeit meiner Eltern habe ich zu verdanken, dass ich im vergangenen Jahr mein Abitur gemacht habe, eine Tatsache, die mich allerdings bloß vor neue Anforderungen stellt.
Ich würde kürzere Sätze daraus machen. Arne ist mein Name. Bin zwanzig Jahre alt. Von Natur aus bin ich faul. Nur der Hartnäckigkeit meiner Eltern habe ich [blue]es[/blue] zu verdanken ...

Das ist aber nur meine Meinung und mein Geschmack. :)

Ab und an hast Du in einem Satz vor dem [red]und[/red] ein Komma. Die gehören da nicht hin.
Hilfe, ich hör mich schon an wie meine frühere Lehrerin.
 

Happy End

Mitglied
Hallo Ilona, hallo USch,
vielen Dank für eure Verbesserungsvorschläge!
Ich meine mich an eine Regel zu erinnern, die bei "und" ein Komma verlangt, wenn es einen Hauptsatz einleitet??
Daran versuche ich mich zu halten, aber so genau weiß ich es nichct, und überlege oft hin und her.
Ja, ja, die Bindestriche - mein Rechtschreibprogramm weiß das auch immer nicht, und dann komme ich völlig ins Rotieren.
Aber ansonsten sieht das sieht ja schon wieder ganz gut aus hier...

Viele Grüße,

Happy End
 
U

USch

Gast
Hallo HappyEnd,
Ja, ja, die Bindestriche - mein Rechtschreibprogramm weiß das auch immer [blue]nicht, und[/blue] dann komme ich völlig ins Rotieren.
Du kannst durchaus ein Komma vor dem [blue]und [/blue]setzen, wie du das in deinem Kommentarsatz sinnvollerweise gemacht hast, wenn du den folgenden Teil des Satzes gedanklich absetzen möchtest.
LG USch
 

Jo Phantasie

Mitglied
Die angenehmere Art, sein Geld zu verdienen!
Toll, wenn man damit zumindest seinen Friseurbesuch (ist übrigens ein Wort) bezahlen kann.
Aber lass noch etwas übrig, für die Cindy mit den ...
112 geschmunzelt!

LG
Jo
 

hermannknehr

Mitglied
Ehrgeiz von Happy End

Und ich hatte schon geglaubt, die Ära der null bock Generation wäre überwunden und die Jungen würden wieder ihren Verstand gebrauchen!
 

Happy End

Mitglied
Danke an alle.
Die 'Null-Bock-Generation', das war auch meine.
Heute heißen sie 'Nerds', glaube ich. Und sie können immerhin mit dem Computer umgehen.
 

Happy End

Mitglied
Survival of the Fittest

Die Blonde war es, Cindy, am Strand, die mit den harten Nippeln. Ich bin gekommen wie die 112.
Endlich, es wurde aber auch Zeit.
Aber ich erzähle die Geschichte am besten von Anfang an.
Arne ist mein Name, bin zwanzig Jahre alt, von Natur aus bin ich faul, nur der Hartnäckigkeit meiner Eltern habe ich zu verdanken, dass ich im vergangenen Jahr mein Abitur gemacht habe, eine Tatsache, die mich allerdings bloß vor neue Anforderungen stellt.
Die ersten zwei Monate nachdem ich mit der Schule fertig war, lag ich jeden Tag im Bett, und während der Nächte hing ich vor dem PC herum. Bis mir meine Eltern das Taschengeld gestrichen haben.
Viel Geld brauche ich zwar nicht, aber ganz ohne Kohle geht es eben auch nicht, und da stellte sich die Frage, wie ich zu Geld kommen soll, bis ich mich für ein Studium entschieden habe, was finanzielle Unterstützung von meinen Eltern bedeuten würde.
Was also sollte ich machen?
Kellnern?
Zeitungen austragen?
Im Callcenter jobben?
"Und schaff dir endlich eine Freundin an, damit du zur Vernunft kommst!", kriegte ich von meiner Mutter dauernd zu hören.
Puh!
Arbeiten gehen...
Sich für einen Beruf entscheiden...
UND Mädchen anbaggern, und das alles auf einmal! Und ich hatte gedacht, der Stress wäre vorbei, wenn man erst mal mit der Schule fertig ist.
Dass das mit dem Beruf gar nicht so einfach ist, und ich dafür ein bisschen Bedenkzeit brauche, das geht nun mal nicht anders, und war der Grund dafür, warum zunächst Geldverdienen angesagt war, und Geld braucht man schließlich auch, wenn man Mädels kennenlernen will.
"Da kannst du auch gleich ein bisschen ins Berufsleben hineinschnuppern." (O- Ton meine Mutter).
Am leichtesten zu bekommen war ein Job bei einer Zeitarbeitsfirma, die jeden einstellt um Supermarktregale zu bestücken. Drei Wochen lang habe ich das durchgehalten und eine Menge Leute kennengelernt, unter anderem auch Elvis, der nicht tot ist, wie alle Welt glaubt, sondern für fünf Euro fünfzig die Stunde für Firma Hectic Warenregale einräumt.
Für mich war das aber nichts.
Im Callcenter arbeiteten schon all die anderen, die mit der Schule fertig waren, und fürs Zeitung - austragen hätte ich mitten in der Nacht aufstehen müssen, das kam von vornherein nicht ernsthaft infrage.
Bei dem nächsten Job, für den ich mich bewarb, wurde ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, um dort zu hören zu bekommen, dass für die Stelle ein "ansehnliches Äußeres" erforderlich wäre.
Ein "ansehnliches Äußeres", okay, noch nie im Leben hatte ich über ein "ansehnliche Äußeres" nachgedacht.
Ein paar Tage lang ließ ich mir das durch den Kopf gehen, dann entschied ich mich zu einem Frisör - Besuch, bat meine Eltern um Geld für ein paar ordentliche Jeans, ein Oberhemd und ein Jackett und plünderte sogar mein Sparkonto, um den Mitgliedsbeitrag für ein Fitnesscenter berappen zu können, was zwar so nicht geplant war, aber nach ein paar Monaten den weiblichen Anteil meiner Facebook- Bekanntschaften enorm ansteigen ließ, was wiederum meine Mutter mit Wohlwollen registrierte.

Die Blonde war es, Cindy, am Strand, die mit den harten Nippeln. Ich bin gekommen wie die 112.

Das Röhrchen stelle ich auf den blankpolierten Tresen, an dem die freundliche MTA sitzt und verlasse zuversichtlich das Gebäude.
Achtzig Euro gibt es für jedes Mal, wenn die Probe okay ist.
 

Happy End

Mitglied
Oder auch:

Survival of the Fittest

Die Blonde war es, Cindy, am Strand, die mit den harten Nippeln. Ich bin gekommen wie die 112.
Endlich, es wurde aber auch Zeit.
Aber ich erzähle die Geschichte am besten von Anfang an.
Arne ist mein Name, bin zwanzig Jahre alt, von Natur aus bin ich faul, nur der Hartnäckigkeit meiner Eltern habe ich zu verdanken, dass ich im vergangenen Jahr mein Abitur gemacht habe, eine Tatsache, die mich allerdings bloß vor neue Anforderungen stellt.
Die ersten zwei Monate nachdem ich mit der Schule fertig war, lag ich jeden Tag im Bett, und während der Nächte hing ich vor dem PC herum. Bis mir meine Eltern das Taschengeld gestrichen haben.
Viel Geld brauche ich zwar nicht, aber ganz ohne Kohle geht es eben auch nicht, und da stellte sich die Frage, wie ich zu Geld kommen soll, bis ich mich für ein Studium entschieden habe, was finanzielle Unterstützung von meinen Eltern bedeuten würde.
Was also sollte ich machen?
Kellnern?
Zeitungen austragen?
Im Callcenter jobben?
"Und schaff dir endlich eine Freundin an, damit du zur Vernunft kommst!", kriegte ich von meiner Mutter dauernd zu hören.
Puh!
Arbeiten gehen...
Sich für einen Beruf entscheiden...
UND Mädchen anbaggern, und das alles auf einmal! Und ich hatte gedacht, der Stress wäre vorbei, wenn man erst mal mit der Schule fertig ist.
Dass das mit dem Beruf gar nicht so einfach ist, und ich dafür ein bisschen Bedenkzeit brauche, das geht nun mal nicht anders, und war der Grund dafür, warum zunächst Geldverdienen angesagt war, und Geld braucht man schließlich auch, wenn man Mädels kennenlernen will.
"Da kannst du auch gleich ein bisschen ins Berufsleben hineinschnuppern." (O- Ton meine Mutter).
Am leichtesten zu bekommen war ein Job bei einer Zeitarbeitsfirma, die jeden einstellt um Supermarktregale zu bestücken. Drei Wochen lang habe ich das durchgehalten und eine Menge Leute kennengelernt, unter anderem auch Elvis, der nicht tot ist, wie alle Welt glaubt, sondern für fünf Euro fünfzig die Stunde für Firma Hectic Warenregale einräumt.
Für mich war das aber nichts.
Im Callcenter arbeiteten schon all die anderen, die mit der Schule fertig waren, und fürs Zeitung - austragen hätte ich mitten in der Nacht aufstehen müssen, das kam von vornherein nicht ernsthaft infrage.
Bei dem nächsten Job, für den ich mich bewarb, wurde ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, um dort zu hören zu bekommen, dass für die Stelle ein "ansehnliches Äußeres" erforderlich wäre.
Ein "ansehnliches Äußeres", okay, noch nie im Leben hatte ich über ein "ansehnliche Äußeres" nachgedacht.
Ein paar Tage lang ließ ich mir das durch den Kopf gehen, dann entschied ich mich zu einem Frisör - Besuch, bat meine Eltern um Geld für ein paar ordentliche Jeans, ein Oberhemd und ein Jackett und plünderte sogar mein Sparkonto, um den Mitgliedsbeitrag für ein Fitnesscenter berappen zu können, was zwar so nicht geplant war, aber nach ein paar Monaten den weiblichen Anteil meiner Facebook- Bekanntschaften enorm ansteigen ließ, was wiederum meine Mutter mit Wohlwollen registrierte.

Die Blonde war es, Cindy, am Strand, die mit den harten Nippeln. Ich bin gekommen wie die 112.

Das Röhrchen stelle ich auf den blankpolierten Tresen, an dem die freundliche MTA sitzt und verlasse zuversichtlich das Gebäude.
Achtzig Euro gibt es für jedes Mal, wenn die Probe okay ist.
 



 
Oben Unten