Eile nicht

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gareth

Mitglied
Ich sehe, wie Dein blondes Haupt sich neigt
und eine Locke zögernd, matt im Dämmerlicht,
leicht fällt in meinen Schoß

Ich sehe Deinen Mund, der eben noch
so ausdrucksvoll und stark zu mir gesprochen,
ganz weich sich schließen und erneut sich öffnen

Ich sehe Deine klugen blauen Augen,
die ihren klaren Blick nun von mir wenden,
tief werden, dunkel und dann still sich schließen

Und deines raschen Atems helle Stimme
verkündet, dass der Widerspruch vergangen,
der scheinbar zwischen Geben ist und Nehmen

So lege ich die Hand an deine Wange,
zu fühlen, wie sie zart, in steten Wellen,
sich weitet, schwindet, sucht den Strom des Lebens

Nun eile nicht, Geliebte, lass uns ziehen,
fort mit dem sanften Sog, der sicher führt
zu jenem Ort, wo warm der Quell entspringt.
 

Montgelas

Mitglied
Ursprünglich veröffentlicht von gareth
Ich sehe, wie Dein blondes Haupt sich neigt
lieber gareth,

mit diesem anfang wird es zu überlyrisiert,
nach meinem empfinden.
haupt ist mir zu feierlich...
ansonsten haben diese zeilen eine
wunderbare sanfte melodie

aber vielleicht muss ich es erst
nochmal in einer andren situation lesen


denkt

montgelas
 
K

Kasoma

Gast
Halleluja, Gareth,

beschreibt es, was ich denke? Ja? Die Locke im Schoß, der sich senkende Blick...herrlich...
Das Thema an sich hätte ich Dir nicht zugetraut, aber Du hast es grandios gemeistert, herzlichen Glückwunsch!!! Es ist sanft, gefühlvoll, erotisch und das Geben und Nehmen verwischt sich...ja, das ist es einfach toll...

begeisterte Grüße von Kasoma
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber gareth,

wie hier nichts benannt wird, sondern alles aus dem Text selbst herausleuchtet,auch wie physische und psychische Liebe miteinander verschmolzen sind, das habe ich so vollendet lange nicht mehr irgendwo lesen können.

Ich bin begeistert.
Liebe Grüße von Vera-Lena
 
S

Stoffel

Gast
guten Morgen Gareth,

nur mal lose Gedanken zum Anfag des Textes.
So ganz will es mir nicht gefallen, sorry. Es klingt alles irgendwie schön, lyrisch, aber es ist mir vielleicht auch etwas zu überladen von dem, was ich nicht so nachvollziehen kann.

lG
schönen Tag
Sanne

Ich sehe, wie Dein blonder Schopf sich neigt
und eine Locke zögernd, matt im Dämmerlicht,
leicht fällt in meinen Schoß.

Ich sehe Deinen Mund, der eben noch
so ausdrucksvoll und stark zu mir gesprochen,
ganz weich sich schließen und wieder öffnen

Ich sehe in Deine klugen blauen Augen,
die ihren klaren Blick nun von mir wenden,
dunkel werden und deine Lider sich senken.
[red]nochmal "schließen?Klingt nicht schön. Ist eh son hartes Wort, finde ich[/red]
 

gareth

Mitglied
Liebe/r Montgelas, Kasoma, Vera-Lena und Stoffel,

ich bin sehr dankbar für Eure Kommentare.

Montgelas, über die Anfangszeile hab ich lange mit mir diskutiert. Ich habe aber keine gefunden, die sie hätte ersetzen können. Stoffels Vorschlag, Haupt durch Schopf zu ersetzen, macht das Problem recht deutlich, indem beide Begriffe jeweils knapp außerhalb dessen liegen, was an Aussage angestrebt wird. Im Zweifel hab ich mich für die Poesie entschieden :eek:)

Unglaublich, Kasoma, dass Du mir das Thema nicht zugetraut hast :eek:) aber Deine Zustimmung (ich hab ja keinerlei Einschränkung darin entdecken können) richtet mich wieder auf und macht mich sehr zufrieden.

Auch Deine Zustimmung, Vera-Lena, hat große Bedeutung für mich, weil sie eben aus der Betrachtungsweise heraus geschieht, die diesem Gedicht zu Grunde liegt. Es ging mir darum, ein Geschehen erlebbar werden zu lassen, ohne es zu benennen oder zu bewerten.

Und Du hast schon recht damit, Stoffel, dass 'schließen' auch als ein hartes Wort aufgefasst werden kann im Sinne von verschließen, abschließen, wegschließen, aber ich habe für das Schließen des Mundes und der Augen, wie auch für das Wort Haupt, keinen angemessenen Ersatz gefunden und mich deshalb entschlossen, es zweimal zu verwenden.
Deine Änderungsvorschläge innerhalb der Zeilen würden das Metrum ändern, dem ich mich halt wieder einmal streng verpflichtet habe.

Liebe Grüße
gareth
 
S

Stoffel

Gast
Hallo Gareth,

ist ja ok.
Aber diese Zeile, meinst das ist SO ok?
Für mich klingt das zu manch andrem Teil..nicht lyrisch.

"ganz weich sich schließen und erneut sich öffnen"

Vielleicht ist es mir vom lesen her etwas zu "umständlich". Ich musste oft mehrmals lesen.
Aber jeder liest ja anders...mag an mir dann liegen:)

lG
Sanne
 

traeumende

Mitglied
...für mich sind es einfach so sinnliche, zärtliche worte, ein spielen mit dem, was in der phantasie des lesers liegt, selten ist ein liebesgedicht so sanft und erotisch und warm...

ich bin bgeistert....traeumende
 



 
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