Ein Bade vor dem Tode

Radiomaat

Mitglied
FLÜSSIGE SINNLICHKEIT

feuchtigkeit liegt in der luft
ein roter rausch tropft in die tiefe
und trübt sinne und flüssigkeit

sein atem wird flach,
sein geist schwindet
in eine andere Welt

schwerelos gleitet er
ins tiefe blau hinein
seine Wunden werden umspült

tiefer und tiefer
sinkt er hinein
in die FLÜSSIGE SINNLICHKEIT

vor seinen augen glitzern
schillernde farben
und ihm wird warm ums herz

bis er schließlich verschmilzt
und eins wird mit dem Ganzen

eins wird mit der FLÜSSIGEN SINNLICHKEIT
 

lindenmarc

Mitglied
Hey radiomaat,
hoffentlich stirbt man im Bade, oder wird zumindestens dadurch krank und dann durch noch mehr Bäder wieder gesund.
Ich finde es sehr gut, aber vielleicht paßt es eher unter die Rubrik "Erotisches"?
P.S. Immer gucken ob das Bad warm genug ist, sonst verbrennt man sich. Immer gucken ob genug Wasser im Bade ist, sonst verdurstet man.
Lindenmarc (ich bade schon lange nicht mehr, ich dusche nur noch ...ähm... : "ich muß weg"):D
-->Hoffentlich habe ich es richtig verstanden
 

lara_star

Mitglied
Hi,
ich finde nicht, daß es zu Erotisches muß, außer man bringt das Nekrophile in diese Ecke. Dazu fällt mir die Theorie mit der Erektion bei Erhängten ein.
Vielleicht ist der Tod einfach schön, wer weiß?
aber um auf das Gedicht zu kommen:
ich liebe diese Bilder, die kein Metaphern im eigentlichen Sinne sind, sondern..
hm ja, manchmal fällt es mir schwer auszudrücken was ich meine.
aber einfach nur zu sagen, ich find's super, ist ein wenig platt.
Tja.
bin jedenfalls gespannt auf mehr.
Ciao,
Lara
 

rogerwilco

Mitglied
RE Raus an die Öffentlichkeit

Gut so - gut. Schreib mal was neues damit wir unser Klassentreffen weiterführen können.
 

trölvkinger

Mitglied
Hallo Radiomaat!

Hier eine sehr verspätete Reaktion auf deinen Text.
Ich kann mich dem lindenmarc nur anschließen und sagen, daß mir dein Text gut gefällt. Allerdings wirkt er auf mich nicht traurig. Das Thema an sich (Selbstmord) ist ein trauriges, allerdings auf eine durch und durch SINNLICHE und irgendwie auch schöne und harmonische Art geschildert. Es scheint, als handle die Person, um die es in deinem Text geht, nicht aus Verzweiflung, sondern aus Überzeugung. Es scheint, als wolle sie nicht einem Übel entfliehen, sondern etwas Neues, Höheres, eine Art der nächsten Ebene erreichen. Es scheint, als wolle sie sagen, der Tod sei nicht das Ende, sondern das Ziel des Lebens. Vielleicht gar nicht mal so ein falscher Gedanke.

Lieber Gruß
 



 
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