Ein Blatt fällt

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Hintergrundinfo:
Trotz des tendenziellen Rückgangs starben zum Beispiel 2007 mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle (4949), Tötungsdelikte (2347) und Aids (500) zusammen.

Ein Blatt fällt

Düstere Sehnsucht
Wonach
Ich weiß nicht
Ich weiß
Was ich nicht will
Das alles

Eine andere Welt
wie
Das weiß ich
Kein Hass
Keine Lügen
Keine Grenzen

Ich breche auf
Zwei Schnitte
Warten
Eine letzte Traurigkeit
Keiner wird weinen
Es wird Dunkel

Macht´s gut

 

Rhea_Gift

Mitglied
es ist immer leichter, zu wissen, was man nicht will, als was man will - seit ewigen Zeiten zerbrechen sich Menschen über das wie anders die Köpfe - und auch sich selbst.

keine Grenzen - das ist auch falsch, denn:

deine Freiheit endet da, wo sie die Freiheit eines anderen begrenzt - und das ist ne kniffelige Sache... ;)

LG, Rhea
 

revilo

Mitglied
AAAAAAAARRRRRRRRRRRRRRGGGGGGGGGGGGHHHHHHHHHHHHHHH, Gedichte, die Hintergrundinformationen benötigen..........HMMMMMPFFFFFFFFFFF LG revilo
 
hi rea
danke für deine kommentare.
richtig, wer den tod wählt kann nur wissen was er nicht will.
das läßt er hinter sich. was vor ihm liegt, im zweifel nichts weiß er nicht.
keine grenzen ist nur ein wunsch, nicht zuletzt aus der umgkehrung, gefühlt eingegrenzt zu sein. meist subjektiv überzogen und immer enger gefühlt (denk an robert enke)
der ausweg, ausbrechen ins nichts ...

mensch revilo, das hatten wir doch schon.
nicht das gedicht wird erklärt, sondern zum thema informiert.
als anregung eine bedeutung zu sehen, die man vorher vielleicht nicht im visier hatte und nun drüber nachdenkt, dazu auch was zu machen.
 

Rhea_Gift

Mitglied
Das würde hier so klar werden:

Ein Blatt fällt

Düstere Sehnsucht
Wonach
Ich weiß nicht
Ich weiß
Was ich nicht will
Das alles

Ich breche auf
in eine andere Welt
ohne Hass
ohne Lügen
ohne Grenzen
mit
oder
ohne
mich

Zwei Schnitte
Warten
Eine letzte Traurigkeit
Keiner wird weinen
Es wird Dunkel

Macht´s gut​

>> aber insgesamt mir auch so zu banal-melodramatisch - auch wenn das wohl angesichts der LI-Situation gewollt ist... trotzdem - ginge auch anders - haut leider nicht um, berührt nicht genug...
 
...richtig, das banale ist absicht, wenn es zu sehr berührt, wäre es zu besonders, ich würde das bild eines einzelschicksals entwerfen, nicht aber das von neuntausend ...das ist jede stunde einer ...unspektakuläre dauererscheinung
 

revilo

Mitglied
Sach ma, pp, kapierst Du es nicht? Deine Einleitung klingt wie eine Rechtfertigung, fast wie eine Entschuldigung? Wofür ? Wozu? Dein Gedicht ist gut.........LG revilo
 

Rhea_Gift

Mitglied
Interessanter fände ich es dann, erst berührend zu beginnen und dann ins Allgemeine zu kontrastieren - gäbe den entsprechend berührenden Abschluss, das hinter der Summe viele Einzelschicksale stehen - mehrere Schicksale verflechten wäre auch eine Idee - Parallelen, die individuell anders sind, aber parallel ähnliche Wege laufen und am Ende sich schneiden - im gleichen Ende eben - wie auch immer es individuell herbeigeführt wurde... inspiriert hmmm... vielleicht sowas:

Ein Blatt fällt, Laub welkt

Düstere Sehnsucht
Wonach
Ich weiß nicht
Ich weiß
Was ich nicht will
Das alles
ich breche auf

Eine andere Welt
wie
Das weiß ich
Kein Hass
Keine Lügen
Keine Grenzen
ich breche auf

Liebe -
nicht hier
dort -
vielleicht
ich breche auf

Keine Last
Keine Schuld
Keine anklagenden Blicke
das muss aufhören
ich kann nicht
zu spät
ich breche auf

Schmerzen
kein Tag ohne
keine Nacht ohne
kein Mittel
keine Hilfe
das muss aufhören
ich muss nicht
so früh
trotzdem
ich breche auf

Zwei Schnitte
Warten
Zwei Schritte
fallen
Zwei Küsse ins Kissen
ersticken müssen
Zwei Schüsse
verhallen
ein Baum
ein Strick
im Garten -

Eine letzte Traurigkeit
Keiner wird weinen
Ein letzter Blick
sie wird weinen
ein blinder Spiegel
ich werde nicht weinen
Ein Brief
mit meinen Tränen
eine letzte Tablette
verworfen

Es wird Dunkel
um uns

Macht´s gut
da im Licht

und wer weiß
auf Wiedersehen -

irgendwann
irgendwo
dann

auch du

>> Textassoziation halt, kein Änderungsvorschlag... ;)

LG, Rhea
 
rhea
besten dank für dein beispiel. das ist schon einen schritt weiter. du beginnst eine leichte geschichte einzuflechten und schaffs mehr profil. aus meiner sicht auch mehr emotionale wärme.
das ist hier nicht meine intention. ich wollte es tatsächlich so glatt, eben um auch damit die alltäglichkeit des ereignisses im stil zu unterstreichen. so man das natürlich in dieser absicht als leser wahrnimmt oder eben wahrnehmen kann ...:)
deine richtung wäre mir aber sehr willkommen bei einem anderen gedicht. "was bleibt" ich stells nächste woche mal rein. da brauch ich dieses emotionale profil, habe es aber nicht wirklich gepackt.
 
L

label

Gast
hallo preussenprinz

ein Vorschlag: verwandle das Vorwort in lyrik
etwa so:

Ein Blatt fällt
[blue]grün und ungepflückt
zur Unzeit[/blue]

Düstere Sehnsucht
Wonach
Ich weiß nicht
....

vielleicht kannst du damit etwas anfangen.

Für manches muss man erst einen Berührungspunkt entwickeln, damit man berührt werden kann.
Mich hat dein Gedicht berührt und angesprochen.

Liebe Grüße
label
 

Rhea_Gift

Mitglied
okay, verstehe deine Intention, preussenprinz... da es daher hier wirklich um reinen Geschmack ginge, werte ich mal nicht... denn deine Intention hast du ja durchaus erfüllt - es wirkt tatsächlich alltäglich... leider kann ich nicht anders, als im scheinbar Alltäglichen einer Summe das nicht alltägliche Einzelschicksal zu sehen - und auch sehen zu wollen - naja, aber das eben Geschmackssache ;)
 
hallo label

dein hinweis, es stärker aus der prosa rauszuholen (trotzdem ist es lyrik, gelle) ist ein versuch wert, zumal die betonung des lebens am anfang auch was hat. in der mir eigenen art ist da wahrscheinlich gleich mal wieder ein stilbruch rausgekommen. aber alles was nicht unbedingt regeln folgt, ist bei mir schon mal gut aufgehoben ...:))
 
Hintergrundinfo:
Trotz des tendenziellen Rückgangs starben zum Beispiel 2007 mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle (4949), Tötungsdelikte (2347) und Aids (500) zusammen.

Ein Blatt fällt

Die warme Sonne
Grüßt den Baum
Nicht jeden Zweig
Ein junges Blatt
Im langen Schatten
Lässt suchend los
Schwebt kurz im Gruß
Um
Tief zu fallen

Düstere Sehnsucht
Wonach
Ich weiß nicht
Ich weiß
Was ich nicht will
Das alles

Eine andere Welt
wie
Das weiß ich
Kein Hass
Keine Lügen
Keine Grenzen

Ich breche auf
Zwei Schnitte
Warten
Eine letzte Traurigkeit
Keiner wird weinen
Es wird Dunkel

Macht´s gut

 



 
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