Ein Dieb sind Sie nicht...
Dieter Barmann, ein Musikproduzent, war so reich, dass er schon gar nicht mehr wußte, was er mit seinem vielen Geld anfangen solle. Trotz seinem riesigen Vermögen, war er geizig. Er konnte nie genug bekommen.
Dieter entschloß sich, Geld gegen hohe Zinsen zu verleihen und sich auch auf diese Weise wieder Gewinn zu sichern.
Sein Nachbar, ein braver Plattenverkäufer namens Daniel Drob, trug sich schon seit langem mit der Absicht, sein Geschäft zu vergrößern. Da es ihm bisher an dem nötigen Kapital gefehlt hatte, um beträchtlichere Posten von Platten einkaufen zu können, war er froh zu hören, das Dieter Barmann bereit war, ihm Geld zu borgen.
Er lieh sich von ihm eine Summe von Zweihunderttausend Euro aus und schloß mit ihm einen Vertrag. Er verpflichtete sich, ihm das Geld samt Zinsen nach Jahresfrist wieder zurückzugeben.
Daniel Drob war ein fleißiger, rühriger Mann. Nur sein Geldmangel war schuld daran, dass er nicht genügend Geschäfte machen könnte.
Dann blühte sein Handel, nachdem er sich das Geld verschafft hatte, rasch auf, und er konnte schon früh beginnen, einige Summen für Dieter Barmann zurückzulegen.
Nach halbem Jahr brachte er dem Nachbarn überglücklich Hundertachtzigtausend Euro zurück und erklärte lächelnd, dass er alle Hoffnung habe, den Rest der Summe einschließlich der Zinsen in weiteren drei Monaten zurückerstatten zu können.
Da er mit Dieter Barmann auf Recht guten Fuß stand, verlangte er keine Bestätigung für die bereits zurückgegebene Summe. Und auf dem Schuldschein selbst wurde nicht vermerkt, dass ein Teil des Geldes schon zurückerstattet worden war.
Als der Plattenverkäufer kurze Zeit darauf wieder bei Dieter Barmann erschien und ihm die restlichen Zwanzigtausend Euro und die Zinsen brachte, leugnete dieser, jemals die erste Summe erhalten zu haben.
“Eine Schuld ist sehr ernste Sache”, erklärte er. “Hätte ich Hundertachtzigtausend Euro bekommen, wäre dann der Schuldschein vernichtet worden, oder ich hätte eine Bestätigung geschrieben! Es steht im Vertrag ausdrücklich fest, dass die Summe erst nach Jahresfrist zurückgegeben werden muß. Wer in der Welt wäre so töricht gewesen, sie vor dieser Zeit zurückzubringen? Es muß ein Irrtum sein! Ich habe heute die Zwanzigtausend Euro bekommen, aber von der ersten Rate weiß ich nicht!”
Daniel Drob war außer sich vor Empörung, als er dies hörte.
Nächsten Morgen eilte er sofort zu Gericht, um eine Anzeige gegen den betrügerischen Dieter Barmann einzurichten.
Als er dem Richter seine Klage vorbringen wollte und nicht einen einzigen Zeugen anzugeben vermochte, wies ihn dieser ab.
Daniel Drob mußte froh sein, dass er nicht eingesperrt wurde. Verzweifelt und niedergebrochen suchte er den Rechtsanwalt Frank Farin auf, der den Ruf genoß, ein gewissenhafter und gütiger Mensch zu sein.
“Es geht um meine ganze Habe, Herr Rechtsanwalt!” jammerte Daniel. “Wenn Ihr mir nicht zu meinem Recht verhelfen könnt, bleibt mir nur der Tod!”
Anfangs wollte der Rechtsanwalt ihm keinen Glauben schenken, doch Daniel bat und flehte so lange, bis der sich seiner erbarmte und ihm versprach, in der Sache sein möglichstes zu tun.
“Wäre nur mein Geld verloren”, sagte Daniel, “dann würde ich den Betrug eher verwinden! Hier steht der Ruf meines guten Namens auf dem Spiel! Wie könnte ich es überleben, meine Familie in Schande zu bringen?”
“Wir werden sehen!” beruhigte ihn der Farin und befahl ihm, für eine Weile in dem Wartezimmer zu gehen und dort zu warten.
Als Daniel Drob gegangen war, ließ er ein paar Gerichtsdiener kommen und trug ihnen auf, Dieter Barmann zu verhaften.
“Die Räuber, die hier in der Nachbarschaft vor kurzem eingebrochen haben, sind jetzt von mir einvernommen worden”, erklärte er ihnen. “Die Leute haben gestanden, die Tat begangen zu haben, und angegeben, dass auch der Musikproduzent Dieter Barmann mit ihnen im Bunde war. Bringt diesen Mann also sofort hierher. Hütet euch aber, viel Aufsehen zu machen oder seine Familie zu erschrecken!”
Bald darauf kamen die Rechtsdiener mit Dieter Barmann zurück.
“Wie kann ein reicher, angesehener Mann wie Sie”, fuhr ihn der Rechtsanwalt an, “sich mit einer Bande von Räubern einlassen? Was ist in euch eingefallen, mit diesen Leuten gemeinsame Sache zu machen? Haben Sie denn keine Angst vor den Gesetzen?”
Dieter Verstand nicht, was der Rechtsanwalt von ihm wollte.
“Aber... Herr Staatsanwalt...” stammelte er, “ich bin doch ein... ehrlicher... Musikproduzent... ich habe... doch niemals... mit Räubern Umgang... gepflogen!”
“Mir ist es auch unverständlich, wie Sie, als achtbarer Mensch, plötzlich gemeinsam mit Dieben plündern gehen konnten!” sagte der Staatsanwalt. “Die Diebe aber gestanden haben, dass Sie an diesem letzten Einbruch beteiligt waren. Die Beute soll aus Seide, Gold, Schmuckstücken und Wertpapieren bestehen! Was haben Sie zu Ihrer Verteidigung zu sagen?”
“Aber Herr Staatsanwalt!” rief Dieter Barmann, “ich habe genug Schmuck und Geld, wie hätte es mir einfallen sollen, andere Leute zu bestehlen? Ich begreife gar nicht, wie diese Räuber dazu kommen, meinen Namen zu nennen!”
“Das Sie so hartnäckig leugnen, bei diesem Einbruch dabei zu sein”, meinte der Staatsanwalt, “wird es das beste sein, wenn ich mich selbst von der Wahrheit überzeugen! Ich hoffe, es wird Ihnen gelingen sich rein zu waschen! Schreiben Sie nieder, was für Wertgegenstände, Waren, Schmuckstücke und Geldsummen Sie in Ihrem Haus haben! Ich werde mich dann selbst dahin begeben und nachsehen, ob Ihre Angaben auf Richtigkeit beruhen! Finde ich dort etwas vor, das Sie jetzt nicht hier angegeben haben, dann wird es Ihnen schlecht ergehen! Es liegt jetzt an Ihnen, mir zu beweisen, dass Sie mit dem gestohlenen Gut nichts zu tun haben!”
Dieter Barmann beeilte sich, alle Haustiere und ganzer Inventar die in seinem Besitz waren aufzuzählen.
Schließlich erklärte er, eine Schatulle mit Hundertachtzigtausend Euro im Haus zu haben, eine Schuld, die ein Nachbar vor kurzem beglichen habe.
Kaum hatte er ausgesprochen, schlug der Staatsanwalt mit der Hand auf den Tisch.
“So!” rief er wütend. “Jetzt haben Sie sich verraten! Ein Dieb sind Sie nicht. Sie sind ein Betrüger! Ja!! Ihren armen ehrlichen Nachbarn haben Sie hintergehen wollen!”
Er ließ Daniel Drob holen und hereinführen.
“Hier ist der Nachbar!” rief er drohend zu Dieter Barmann. “Wollen Sie noch leugnen, die Hundertachtzigtausend Euro bekommen zu haben?”
Dieter Barmann sah ein, dass er von dem Staatsanwalt in eine Falle gelockt worden war, und gab es daher auf, weiterhin zu behaupten, er habe das Geld nicht erhalten.
Er mußte Daniel Drob sofort den Schuldschein zurückgeben und im Gerichtsgebäude bleiben, um seine Strafe anzutreten.
Dieter Barmann, ein Musikproduzent, war so reich, dass er schon gar nicht mehr wußte, was er mit seinem vielen Geld anfangen solle. Trotz seinem riesigen Vermögen, war er geizig. Er konnte nie genug bekommen.
Dieter entschloß sich, Geld gegen hohe Zinsen zu verleihen und sich auch auf diese Weise wieder Gewinn zu sichern.
Sein Nachbar, ein braver Plattenverkäufer namens Daniel Drob, trug sich schon seit langem mit der Absicht, sein Geschäft zu vergrößern. Da es ihm bisher an dem nötigen Kapital gefehlt hatte, um beträchtlichere Posten von Platten einkaufen zu können, war er froh zu hören, das Dieter Barmann bereit war, ihm Geld zu borgen.
Er lieh sich von ihm eine Summe von Zweihunderttausend Euro aus und schloß mit ihm einen Vertrag. Er verpflichtete sich, ihm das Geld samt Zinsen nach Jahresfrist wieder zurückzugeben.
Daniel Drob war ein fleißiger, rühriger Mann. Nur sein Geldmangel war schuld daran, dass er nicht genügend Geschäfte machen könnte.
Dann blühte sein Handel, nachdem er sich das Geld verschafft hatte, rasch auf, und er konnte schon früh beginnen, einige Summen für Dieter Barmann zurückzulegen.
Nach halbem Jahr brachte er dem Nachbarn überglücklich Hundertachtzigtausend Euro zurück und erklärte lächelnd, dass er alle Hoffnung habe, den Rest der Summe einschließlich der Zinsen in weiteren drei Monaten zurückerstatten zu können.
Da er mit Dieter Barmann auf Recht guten Fuß stand, verlangte er keine Bestätigung für die bereits zurückgegebene Summe. Und auf dem Schuldschein selbst wurde nicht vermerkt, dass ein Teil des Geldes schon zurückerstattet worden war.
Als der Plattenverkäufer kurze Zeit darauf wieder bei Dieter Barmann erschien und ihm die restlichen Zwanzigtausend Euro und die Zinsen brachte, leugnete dieser, jemals die erste Summe erhalten zu haben.
“Eine Schuld ist sehr ernste Sache”, erklärte er. “Hätte ich Hundertachtzigtausend Euro bekommen, wäre dann der Schuldschein vernichtet worden, oder ich hätte eine Bestätigung geschrieben! Es steht im Vertrag ausdrücklich fest, dass die Summe erst nach Jahresfrist zurückgegeben werden muß. Wer in der Welt wäre so töricht gewesen, sie vor dieser Zeit zurückzubringen? Es muß ein Irrtum sein! Ich habe heute die Zwanzigtausend Euro bekommen, aber von der ersten Rate weiß ich nicht!”
Daniel Drob war außer sich vor Empörung, als er dies hörte.
Nächsten Morgen eilte er sofort zu Gericht, um eine Anzeige gegen den betrügerischen Dieter Barmann einzurichten.
Als er dem Richter seine Klage vorbringen wollte und nicht einen einzigen Zeugen anzugeben vermochte, wies ihn dieser ab.
Daniel Drob mußte froh sein, dass er nicht eingesperrt wurde. Verzweifelt und niedergebrochen suchte er den Rechtsanwalt Frank Farin auf, der den Ruf genoß, ein gewissenhafter und gütiger Mensch zu sein.
“Es geht um meine ganze Habe, Herr Rechtsanwalt!” jammerte Daniel. “Wenn Ihr mir nicht zu meinem Recht verhelfen könnt, bleibt mir nur der Tod!”
Anfangs wollte der Rechtsanwalt ihm keinen Glauben schenken, doch Daniel bat und flehte so lange, bis der sich seiner erbarmte und ihm versprach, in der Sache sein möglichstes zu tun.
“Wäre nur mein Geld verloren”, sagte Daniel, “dann würde ich den Betrug eher verwinden! Hier steht der Ruf meines guten Namens auf dem Spiel! Wie könnte ich es überleben, meine Familie in Schande zu bringen?”
“Wir werden sehen!” beruhigte ihn der Farin und befahl ihm, für eine Weile in dem Wartezimmer zu gehen und dort zu warten.
Als Daniel Drob gegangen war, ließ er ein paar Gerichtsdiener kommen und trug ihnen auf, Dieter Barmann zu verhaften.
“Die Räuber, die hier in der Nachbarschaft vor kurzem eingebrochen haben, sind jetzt von mir einvernommen worden”, erklärte er ihnen. “Die Leute haben gestanden, die Tat begangen zu haben, und angegeben, dass auch der Musikproduzent Dieter Barmann mit ihnen im Bunde war. Bringt diesen Mann also sofort hierher. Hütet euch aber, viel Aufsehen zu machen oder seine Familie zu erschrecken!”
Bald darauf kamen die Rechtsdiener mit Dieter Barmann zurück.
“Wie kann ein reicher, angesehener Mann wie Sie”, fuhr ihn der Rechtsanwalt an, “sich mit einer Bande von Räubern einlassen? Was ist in euch eingefallen, mit diesen Leuten gemeinsame Sache zu machen? Haben Sie denn keine Angst vor den Gesetzen?”
Dieter Verstand nicht, was der Rechtsanwalt von ihm wollte.
“Aber... Herr Staatsanwalt...” stammelte er, “ich bin doch ein... ehrlicher... Musikproduzent... ich habe... doch niemals... mit Räubern Umgang... gepflogen!”
“Mir ist es auch unverständlich, wie Sie, als achtbarer Mensch, plötzlich gemeinsam mit Dieben plündern gehen konnten!” sagte der Staatsanwalt. “Die Diebe aber gestanden haben, dass Sie an diesem letzten Einbruch beteiligt waren. Die Beute soll aus Seide, Gold, Schmuckstücken und Wertpapieren bestehen! Was haben Sie zu Ihrer Verteidigung zu sagen?”
“Aber Herr Staatsanwalt!” rief Dieter Barmann, “ich habe genug Schmuck und Geld, wie hätte es mir einfallen sollen, andere Leute zu bestehlen? Ich begreife gar nicht, wie diese Räuber dazu kommen, meinen Namen zu nennen!”
“Das Sie so hartnäckig leugnen, bei diesem Einbruch dabei zu sein”, meinte der Staatsanwalt, “wird es das beste sein, wenn ich mich selbst von der Wahrheit überzeugen! Ich hoffe, es wird Ihnen gelingen sich rein zu waschen! Schreiben Sie nieder, was für Wertgegenstände, Waren, Schmuckstücke und Geldsummen Sie in Ihrem Haus haben! Ich werde mich dann selbst dahin begeben und nachsehen, ob Ihre Angaben auf Richtigkeit beruhen! Finde ich dort etwas vor, das Sie jetzt nicht hier angegeben haben, dann wird es Ihnen schlecht ergehen! Es liegt jetzt an Ihnen, mir zu beweisen, dass Sie mit dem gestohlenen Gut nichts zu tun haben!”
Dieter Barmann beeilte sich, alle Haustiere und ganzer Inventar die in seinem Besitz waren aufzuzählen.
Schließlich erklärte er, eine Schatulle mit Hundertachtzigtausend Euro im Haus zu haben, eine Schuld, die ein Nachbar vor kurzem beglichen habe.
Kaum hatte er ausgesprochen, schlug der Staatsanwalt mit der Hand auf den Tisch.
“So!” rief er wütend. “Jetzt haben Sie sich verraten! Ein Dieb sind Sie nicht. Sie sind ein Betrüger! Ja!! Ihren armen ehrlichen Nachbarn haben Sie hintergehen wollen!”
Er ließ Daniel Drob holen und hereinführen.
“Hier ist der Nachbar!” rief er drohend zu Dieter Barmann. “Wollen Sie noch leugnen, die Hundertachtzigtausend Euro bekommen zu haben?”
Dieter Barmann sah ein, dass er von dem Staatsanwalt in eine Falle gelockt worden war, und gab es daher auf, weiterhin zu behaupten, er habe das Geld nicht erhalten.
Er mußte Daniel Drob sofort den Schuldschein zurückgeben und im Gerichtsgebäude bleiben, um seine Strafe anzutreten.