Gerd Geiser
Mitglied
Ich hatte an einem Preisausschreiben teilgenommen und die junge Frau am anderen Ende des Telefon eröffnete mir, ich sei einer von ganz wenigen glücklichen Gewinnern, die sich für 3 Übernachtungen im Doppelzimmer ein Pferd teilen dürften. Das seien Erlebnistage auf einem Reiterhof und sie gäbe mir jetzt die Daten, wo und wann ich meinen Preis einzulösen gedenke.
Eigentlich wollte ich an Christi Himmelfahrt mit meiner Frau an die Ostsee fahren, aber so eine dreitägige Preisverleihung hatte nun mal Vorrang und die Ostsee läuft einem ja nicht davon.
Es wurde Himmelfahrt und ich komme kurz nach Mittag gestiefelt und gespornt auf dem Reitgestüt an und denke noch so, wo mögen sich die Pferde um diese Uhrzeit wohl aufhalten? Bestimmt in der Küche, Geschirr waschen, da tritt der Gestütsleiter auf mich zu und sagt, ich könne den Sturzhelm erst einmal absetzen und um 15 Uhr gäbe es für alle zum Einstieg eine Eröffnungsrunde - in die Mentalität vom Pferd.
Jetzt nannte sich das zwar Reiterhof, aber die anderen, die auch den 1. Preis gewonnen hatten, waren ebenfalls des Reitens unkundig. Insgesamt sieben Mann und Frau Ludowig, die einzige Amazone. Wir hatten einen Kreis gebildet und jeder durfte erzählen, wann er schon mal ein Erlebnis mit einem Pferd gehabt hatte.
Meinem Reiterkollegen von gegenüber fiel die Geschichte ein, wie er einmal vor einer Apotheke gestanden hatte und 2 Pferde beobachten konnte, was Frau Ludowig aber nicht hören wollte. Sie erzählte uns, sie träume immer wieder den gleichen Traum. Ein junger Prinz erschiene ihr auf seinem Schimmel und nehme sie mit auf sein weißes Schloss, was aber auch keinen interessierte. Unser Reitlehrer erzählte dann noch den Witz von dem Rennbahnbesucher, der sich kurz vor dem Galopprennen gebückt hatte, weil sein Schnürsenkel aufgegangen war und der Jokey hatte ihm einen Sattel übergeworfen und war mit ihm an den Start geritten. Auf die Frage, was er denn gemacht habe, antwortete der Rennbahnbesucher: Den Dritten!
Aber heute seien wir mal nicht das Pferd und er wolle uns als unser Trainer jetzt mal was vom Pferd erzählen.
Zuerst einmal sei das Pferd sensibel und ein ganz schlechter Platz sei hinter dem Pferd. denn davon bekäme man Ausschläge. Und ein Pferd habe 3 Vorwärtsgänge: den Schritt, den Trab und den Galopp. Den zweiten und den dritten Gang bräuchten wir uns jetzt aber noch nicht zu merken. Und am meisten freut sich ein Pferd über eine Möhre. Wir haben dann geübt, wie man eine Möhre mit der flachen Hand fest hält, weil ein Pferd seine Augen ziemlich weit weg vom Maul hat, was man ihm aber nicht zum Vorwurf machen darf.
Dann lernten wir im Stall die Vierbeiner kennen, die uns in den nächsten beiden Tagen als Untersätze dienen sollten. Mein Exemplar war so ein niedriges mit kurzen Beinen, das ich mir mit Frau Ludowig teilen sollte, wodurch aber das zulässige Gesamtgewicht überschritten worden wäre und Frau Ludowig bekam ihr eigenes Pferd und "Wild Hunter" stand damit nur für mich zur Verfügung. Mir war sofort klar, das ist ein ganz Schneller, den haben sie tiefer gelegt. Als Vertrauens bildende Maßnahme verfütterten wir haufenweise Möhren und verabredeten uns für den nächsten Morgen um 10 Uhr an gleicher Stelle.
Jetzt kann man aber, wenn man morgens beim Pferd ist, nicht einfach mit ihm los reiten. Es will gebürstet werden und dann macht man ihm die Hufe sauber. Frau Ludowig wollte wissen, ob ein Pferd an den Füßen kitzelig ist. Da sie als einzige von uns nur den 2. Preis gewonnen hatte, sahen wir über ihre Frage hinweg.
Ich sattel also meinen "Wild Hunter", werfe ihm das Zaumzeug über und so weiter, bin startklar und gebe ihm einen kräftigen Klapps auf den Hintern, da geht er ab wie Schmidts Katze. Gut, dass ich noch nicht drauf gesessen hatte. Jetzt waren die anderen aber auch so weit, saßen zu zweit auf ihrem Pferd, alle richtig herum, und "Wild Hunter" turnte irgendwo in der Wallachei umher. Unser Trainer meinte, der würde schon irgendwann zurück kommen und die anderen sollten schon mal los reiten, immer den grünen Pfeilen an den Bäumen nach, das sei ein Rundweg. Ich machte den Vorschlag, ob er mir den Gewinn nicht in bar auszahlen könne, das ging aber nicht.
Am nächsten Morgen waren "Wild Hunter" und die Glorreichen Sieben immer noch nicht zurück. Mir wurde das zu blöde und ich habe mich auf den Heimweg gemacht. Auf der Rückfahrt hörte ich noch folgenden Verkehrshinweis: Achtung Autofahrer! Auf der A1 kommt ihnen zwischen Sittensen und Bockel auf Ihrer Seite ein Reitertrupp entgegen.
Die Pferde bewegen sich im 1. Gang.
Eigentlich wollte ich an Christi Himmelfahrt mit meiner Frau an die Ostsee fahren, aber so eine dreitägige Preisverleihung hatte nun mal Vorrang und die Ostsee läuft einem ja nicht davon.
Es wurde Himmelfahrt und ich komme kurz nach Mittag gestiefelt und gespornt auf dem Reitgestüt an und denke noch so, wo mögen sich die Pferde um diese Uhrzeit wohl aufhalten? Bestimmt in der Küche, Geschirr waschen, da tritt der Gestütsleiter auf mich zu und sagt, ich könne den Sturzhelm erst einmal absetzen und um 15 Uhr gäbe es für alle zum Einstieg eine Eröffnungsrunde - in die Mentalität vom Pferd.
Jetzt nannte sich das zwar Reiterhof, aber die anderen, die auch den 1. Preis gewonnen hatten, waren ebenfalls des Reitens unkundig. Insgesamt sieben Mann und Frau Ludowig, die einzige Amazone. Wir hatten einen Kreis gebildet und jeder durfte erzählen, wann er schon mal ein Erlebnis mit einem Pferd gehabt hatte.
Meinem Reiterkollegen von gegenüber fiel die Geschichte ein, wie er einmal vor einer Apotheke gestanden hatte und 2 Pferde beobachten konnte, was Frau Ludowig aber nicht hören wollte. Sie erzählte uns, sie träume immer wieder den gleichen Traum. Ein junger Prinz erschiene ihr auf seinem Schimmel und nehme sie mit auf sein weißes Schloss, was aber auch keinen interessierte. Unser Reitlehrer erzählte dann noch den Witz von dem Rennbahnbesucher, der sich kurz vor dem Galopprennen gebückt hatte, weil sein Schnürsenkel aufgegangen war und der Jokey hatte ihm einen Sattel übergeworfen und war mit ihm an den Start geritten. Auf die Frage, was er denn gemacht habe, antwortete der Rennbahnbesucher: Den Dritten!
Aber heute seien wir mal nicht das Pferd und er wolle uns als unser Trainer jetzt mal was vom Pferd erzählen.
Zuerst einmal sei das Pferd sensibel und ein ganz schlechter Platz sei hinter dem Pferd. denn davon bekäme man Ausschläge. Und ein Pferd habe 3 Vorwärtsgänge: den Schritt, den Trab und den Galopp. Den zweiten und den dritten Gang bräuchten wir uns jetzt aber noch nicht zu merken. Und am meisten freut sich ein Pferd über eine Möhre. Wir haben dann geübt, wie man eine Möhre mit der flachen Hand fest hält, weil ein Pferd seine Augen ziemlich weit weg vom Maul hat, was man ihm aber nicht zum Vorwurf machen darf.
Dann lernten wir im Stall die Vierbeiner kennen, die uns in den nächsten beiden Tagen als Untersätze dienen sollten. Mein Exemplar war so ein niedriges mit kurzen Beinen, das ich mir mit Frau Ludowig teilen sollte, wodurch aber das zulässige Gesamtgewicht überschritten worden wäre und Frau Ludowig bekam ihr eigenes Pferd und "Wild Hunter" stand damit nur für mich zur Verfügung. Mir war sofort klar, das ist ein ganz Schneller, den haben sie tiefer gelegt. Als Vertrauens bildende Maßnahme verfütterten wir haufenweise Möhren und verabredeten uns für den nächsten Morgen um 10 Uhr an gleicher Stelle.
Jetzt kann man aber, wenn man morgens beim Pferd ist, nicht einfach mit ihm los reiten. Es will gebürstet werden und dann macht man ihm die Hufe sauber. Frau Ludowig wollte wissen, ob ein Pferd an den Füßen kitzelig ist. Da sie als einzige von uns nur den 2. Preis gewonnen hatte, sahen wir über ihre Frage hinweg.
Ich sattel also meinen "Wild Hunter", werfe ihm das Zaumzeug über und so weiter, bin startklar und gebe ihm einen kräftigen Klapps auf den Hintern, da geht er ab wie Schmidts Katze. Gut, dass ich noch nicht drauf gesessen hatte. Jetzt waren die anderen aber auch so weit, saßen zu zweit auf ihrem Pferd, alle richtig herum, und "Wild Hunter" turnte irgendwo in der Wallachei umher. Unser Trainer meinte, der würde schon irgendwann zurück kommen und die anderen sollten schon mal los reiten, immer den grünen Pfeilen an den Bäumen nach, das sei ein Rundweg. Ich machte den Vorschlag, ob er mir den Gewinn nicht in bar auszahlen könne, das ging aber nicht.
Am nächsten Morgen waren "Wild Hunter" und die Glorreichen Sieben immer noch nicht zurück. Mir wurde das zu blöde und ich habe mich auf den Heimweg gemacht. Auf der Rückfahrt hörte ich noch folgenden Verkehrshinweis: Achtung Autofahrer! Auf der A1 kommt ihnen zwischen Sittensen und Bockel auf Ihrer Seite ein Reitertrupp entgegen.
Die Pferde bewegen sich im 1. Gang.