Mößner Bernhard
Mitglied
In einem kühlen Felsendom
tief unter dem Kyffhäuser,
da schläft in einem Sarg aus Stein
schon lang ein deutscher Kaiser;
sein grauer Kopf liegt regungslos
auf einer goldnen Platte,
die er dereinst im Kampf um Rom
für sich erbeutet hatte.
Zwei Raben aus der alten Zeit,
die sitzen ihm zur Seite,
das Schwert, das er zum Streiten schwang,
steckt rostig in der Scheide.
Tausend Jahre schläft er schon,
beäugt von Eul´ und Ratte,
auch des Kaisers Seele schläft,
wenn er jemals eine hatte.
Ich rief: "Wach auf, du großer Held,
steh auf zu großen Taten;
es kämpft nun die gerechte Welt
gegen die Schurkenstaaten."
Der Kaiser sah mich freudig an
und sprach: "Viel Feind, viel Ehr!"
So schlugen wir, nach seiner Art,
die Schurken und ihr Heer.
Doch wie nach jedem großen Sieg
galt es, dafür zu sorgen,
dass einer, der zum Sieg verhalf,
der Schurke ist von Morgen.
Wir schleppten ihn in sein Verlies,
tief unter dem Kyffhäuser
und schrieben auf sein steinern Grab:
Schlaf wohl, du grauser Kaiser!
tief unter dem Kyffhäuser,
da schläft in einem Sarg aus Stein
schon lang ein deutscher Kaiser;
sein grauer Kopf liegt regungslos
auf einer goldnen Platte,
die er dereinst im Kampf um Rom
für sich erbeutet hatte.
Zwei Raben aus der alten Zeit,
die sitzen ihm zur Seite,
das Schwert, das er zum Streiten schwang,
steckt rostig in der Scheide.
Tausend Jahre schläft er schon,
beäugt von Eul´ und Ratte,
auch des Kaisers Seele schläft,
wenn er jemals eine hatte.
Ich rief: "Wach auf, du großer Held,
steh auf zu großen Taten;
es kämpft nun die gerechte Welt
gegen die Schurkenstaaten."
Der Kaiser sah mich freudig an
und sprach: "Viel Feind, viel Ehr!"
So schlugen wir, nach seiner Art,
die Schurken und ihr Heer.
Doch wie nach jedem großen Sieg
galt es, dafür zu sorgen,
dass einer, der zum Sieg verhalf,
der Schurke ist von Morgen.
Wir schleppten ihn in sein Verlies,
tief unter dem Kyffhäuser
und schrieben auf sein steinern Grab:
Schlaf wohl, du grauser Kaiser!