Ein letztes Mal *neu*

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göttin

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warum nochmal dieser text?weil jon so lieb war und dem text mal mit rechtschreibung zu versehen,ihn also zu einen schön klingenden,ordentlichen deutschen text zu machen.auch wenn es noch so faul und arrogant klingen mag,ich mag rechtschreibung nicht ich finde sie wirklich störend beim schreiben.aber ich werde mir in zukunft mühe geben,wenn ich texte hier veröffentliche,das sie rechtschreiberisch ne 1 verdienen.okay?okay





Ich hatte mir extra ein Kleid gekauft. Extra dieses Kleid. Mir war es sofort aufgefallen, denn mir fiel alles schwarze sofort auf. Aber dieses hier war mehr als nur schwarz. Es war wunderbar weich. Aus welchem Stoff es ist, weiß ich nicht. Eigentlich ist es ganz schlicht. Langweilig würden andere sagen. Ich sage, es ist mein Kleid. Mein ganz besonderes Kleid. Und dazu sieht diese Kette besonders schön aus. Finde ich jedenfalls. Ihr Anhänger ist ein grau-braunes aus Stein gemachtes Kreuz mit einen kleinen Stein in der Mitte. Also auch wieder nix besonderes. Naja, eigentlich schon, denn es kommt aus Israel –von einer Freundin mitgebracht und geschenkt. Diese Freundin ist längst keine Freundin mehr. Wie viele andre. Meine Haare habe ich offen gelassen. Erst heute neu rot-schwarz getönt. Sieht auch schön aus, wie es so im Mondschein glänzt. Es fällt ganz weich und seidig. Ich laufe barfuß auf diesem steinigen Weg. Es gefällt mir.

Angekommen bleibe ich noch lange stehen. Schließe die Augen, strecke meinen Kopf dem Mond entgegen, spüre den warmen Wind durch mein Haar spielen. Ich spüre den kalten Stahl, spüre, dass er ganz stark ist und wunderschön. Ich finde ihn einfach wunderschön. Genauso wie die Sterne. So stell ich mir die Sterne vor. Wie kalter Stahl. Und der Mond ist ganz weich. Ich öffne die Augen, sehe die Sterne, wie sie funkeln, wie sie glitzern.

Nun stehe ich. Spüre den Stahl unter meinen Füßen. Der Wind ist stärker geworden. Nimmt mein Kleid mit, mein Haar auch. Ich öffne meine Augen, mehr als ich es je getan habe, ich öffne sie ein letztes Mal richtig für diese Welt. Ich sehe alles ganz genau. Meine Vergangenheit, meine Gegenwart. . . nur meine Zukunft seh ich nicht. Das ist nicht schlimm. Ich will sie nicht sehen. Ich könnte es auch gar nicht. Denn es gibt keine für mich. Gab es noch nie. Ich höre das Rauschen des Flusses unter mir. Und zum ersten Mal höre ich ihn richtig. Ich rieche die Wälder, das Leben. Ich öffne meine Sinne, meinen Körper ein letztes Mal. Das klingt schön. Ein letztes Mal. Ich bin mir nun ganz sicher. Ganz sicher werd ich den letzten Schritt wagen. Ich gehe nicht aus Verzweiflung, sondern weil man gehen soll, wenns am schönsten ist. Ich kann nicht mehr leben. Also sterbe ich. Das muss reichen. Langsam setze ich meinen Fuß an den Rand,spüre wieder die Kälte. Ich öffne meine Arme. So sehen sie wie Flügel aus. Das fand ich an dem Kleid am schönsten. Die Ärmel. Große breite Trompetenärmel. Die Höhenangst ist fort, denn der Schmerz ist zu groß. Nun schließe ich meine Augen wieder, das gehört dazu. Ich ziehe den anderen Fuß vor. Für einen Moment kann ich mein Gleichgewicht noch halten. Und dann ist es vollbracht. Ich fliege.
 

Renee Hawk

Mitglied
Hallo göttin,

ein sehr, sehr schöner Text. Hat mir sehr gut gefallen. Zumal ich diese Art (Inhalt) von Texten auch des öfteren schreibe.

liebe Grüße
Reneè


PS.: Wie schön das man Abgrund weiß, dass das Leben lebenswert und voller Poesie sein kann.
 



 
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