Ein neuer Tag

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gueko

Mitglied
Ein neuer Tag

Der Tag beginnt am Morgen
Morgen enden zwei Halbtage
Halbtage sind Tag und Nacht
Nacht ist dunkel, Tag ist hell.

Banales ist keine Kunst
Kunst ist Leinwand voll Blut
Blut auf Uniform ist Krieg
Krieg wird überbewertet

Wertung bestimmt Leben
Leben ist ein kurzes Glück
Glück hat einer von fünf
Fünf Kontinente haben ein Problem

Hell ist Tag, dunkel ist Nacht
Nacht und Tag sind Halbtage
Halbtage enden am Morgen
Morgen beginnt ein neuer Tag.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7520

Gast
hi gueko,

ich sehe die absicht. das freie assoziieren von whatever ist durchaus experimentell, nur leider in der ausführung etwas wahllos und provzierend um der attitüde willen. erscheint mir ein bisschen aufgesetzt.

grüße
nofrank
 

gueko

Mitglied
Tja!

Hallo nofrank,
ich danke dir fürs Lesen und Kommentieren, das freut mich, denn dann kann man ja mal drüber weiter brüten.

Natürlich war es zuerst einmal ein freies Assoziieren. Dann habe ich doch versucht es in Form zu bringen und das eine oder andere Wort verändert, um eine Sinninterpretation für mich zu ermöglichen.

Und wenn die erste und vierte Strofe den Sinn vermissen lassen, dann beziehen sie sich dennoch aufeinander. Und der Beginn der zweiten Strofe bezieht sich auf das Banale der eins und vier. Blut auf Leinwand geschüttet ist in anerkannten Kreisen Kunst (wobei es darauf ankommt wer schüttet) - Blut auf Uniformen ist dagegen keine Kunst, gerade in anerkannten Kreisen nicht. Das Konfliktlösungspotetntial eines Krieges wird - meiner subjektiven, weil pazifistischen Meinung nach - überbewertet. Ja, und dann komme ich zu den Wertungen, dem Leben an sich, und dass nur einer von fünf Menschen im wohlbehüteten Stall des Wohlstandes lebt. Am Ende das mit dem neuen Tag: Das steht für mich auch für Hoffnung, deshalb habe ich es auc hso genannt.

Gut, also alles in allem ein Rundumschlag auf Ungerechtigkeiten - auch wenn du mich nun für einen Misanthropen hälst, ich lass es mal da.

gueko
 
G

Gelöschtes Mitglied 7520

Gast
hi gueko,

strophe ist -wemseidank- nicht rechtschreibreformiert, sieht auch scheiße aus so...

den rundumschlag habe ich schon erkannt. aber du lieferst ja im text keine perspektive mit, daher ist die kriegszeile schon schwierig, gerade in der verknüpfung mit dem blutverschütten. ohne jetzt pc sein zu wollen, fände ich das schon recht aufgesetzt.

auch "wertung bestimmt das leben" kann ich so nicht unterschreiben, muss ich ja auch nicht.
und den rahmen mit den beiden strophen kann ich auch sehen, aber in der ausformulierung finde ich es nicht so gelungen.

wer hat den je was von misantrop gesagt...

grüße
nofrank
 

gueko

Mitglied
Ähhhh...

...das mit dem misantrop war ich. Ich wollte schon mal vorbauen, falls das kommen würde.

Aber nichts ist so schlecht, dass es nicht auch einen Nutzen hätte: Strophe = [strike]Strofe[/strike]; dieses Reformstückwerk macht mir zu schaffen! DANKE für den Hinweis, und du könntest
den Griechen danken, oder deren Göttern. ;-)

Und auch ich habe jetzt entdeckt, dass du den alten Text ohnehin lesen könntest.

Also habe ich zwei Dinge mit nur einem Werk gelernt.

Liebe Grüße
gueko
 
G

Gelöschtes Mitglied 7520

Gast
nein, nein

die griechen oder deren götter haben mit dem reformwerk nichts zu tun. es ist auch nicht einsichtig, warum ich jetzt philosofie darf (nicht muss) aber strophe muss. ansonsten kann ich mit der neuen rechtschreibung gut leben, ich schreib sowieso wie ich mag, bin schließlich dichter :D

und das misantrop bezog sich auf die "menschenmassen", falls du dich erinnerst und war eher selbstironisch.

gruß
nofrank
 

gueko

Mitglied
Erinnerung

Ja, die Menschenmassen, daran habe ich mich erinnert. Aber ich habe mich ja danach auch sehr bemüht - und so talentlosen Lyrikschreibern wie mir helfen eben nur ein Regelwerk und die Hilfe der Kritiker. Üben, üben, üben - ich werd dann mal mit einem Text in die Schreibwerkstatt wandern...
 
G

Gelöschtes Mitglied 7520

Gast
hi

du gehst doch hoffentlich nicht meinetwegen in die werkstatt. so ernst nehm ich mich ja nicht mal selbst.

grüße
nofrank
 

gueko

Mitglied
Ach nein,

Ach nein, ich nehm doch niemanden so ernst, dass ich deswegen mich selbst aufgeben würde. Aber Schreibwerkstätten könnten doch helfen zu lernen. Außerdem sage ich mir, es muss auch verbesserungswürdige [schlechte] Texte geben, wie sollten die guten denn sonst glänzen?
gueko
 



 
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