Ein quälender Traum

Emma Roth

Mitglied
Ein quälender Traum

Ein Mensch, kein Armer - also reich,
wurd’ nachts in seinem Bett ganz bleich,
weil er geträumt, als wär’s die Wahrheit,
die Welt erführ; hätt’ somit Klarheit,
dass er zum Reichtum nur gekommen,
weil er statt Geben stets genommen.
Dreht sich im Bette hin und her,
denn die Erkenntnis fällt ihm schwer,
wollt doch als Ehrenmann er sterben,
und jetzt? Welch bitterbös’ Verderben,
greift er zur Waffe, zielt, drückt ab,
die Kugel fliegt, und trifft ganz knapp,
und doch, er schwindet aus dem Leben.
Sein Trost, nun hat er auch gegeben,
zwar selbst sich nur den tödlich’ Schuss,
doch besser noch als gar kein Schluss.
 

Ralph Ronneberger

Foren-Redakteur
Teammitglied
Gewiß erspart bleibt Emma Roth
wohl solche Art von grausig Tod.
Vermag sie doch im Dichterleben
viel Frohsinn und Humor zu geben.


Ein wirklich tolles Gedicht.

Gruß Ralph
 
B

Bruno Bansen

Gast
Traum

Liebe Anne!

Wenn schon ein Ralph Ronneberger so ein Urteil abgibt, kannst Du nichts weiter tun, als dieses zur Kenntnis nehmen, Dich still in eine Ecke zu hocken und vor Dich hin zumurmln: Ich bin ziemlich gut, ich bin... dieses mehrfach woraufhin dann noch die Steigerung angebracht wäre: Das was ich schreibe, ist ganz hervoragend... uessweh!

Kein Mensch käme auf die Idee zu sagen, daß das nicht der Wahrheit entspräche!

Grüße

Bruno
 
R

Rote Socke

Gast
Diese Zeilen sind sehr real und sage mir: Es müssten noch mehr Schüsse fallen.

Beste Grüße
Volkmar
 



 
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