Ein schlechtes Gefühl

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Walther

Mitglied
Ein schlechtes Gefühl


Wo, Liebste, bist Du gestern bloß gewesen?
Ich hab mich so gesehnt, gequält, gehärmt!
Ich hätte mich so gern an Dir gewärmt,
In Augen von der Liebesglut gelesen,

Was hab ich mir davon schön vorgeschwärmt!
Ich stochre in den Nudeln vom Chinesen,
Um danach wütend auf und ab zu pesen.
Die Nachbarn feiern laut, es kracht und lärmt.

Ein kaltes Weißbier aus dem Kühlschrank holen:
Das ist die nächste Tat. Das lenkt schön ab.
Ich schaue auf die Uhr, zuerst verstohlen.

Die Hoffnung sinkt, die Freude fällt ins Grab.
Dann hör ich, wie Du kommst, auf leisen Sohlen,
Und flüstre voller Glück: Hui, das war knapp!
 

MarenS

Mitglied
Den Wechsel der Zeit kann ich nicht nachvollziehen, vielleicht hast du ja einen Grund dafür, der sich mir dank der Morgenstund mit Gold im Mund noch verschließt?

Grüße von Maren
 

Walther

Mitglied
Ein schlechtes Gefühl


Wo, Liebste, bist Du gestern nacht gewesen?
Ich hab mich so gesehnt, gequält, gehärmt!
Ich hätte mich so gern an Dir gewärmt,
In Augen von der Liebesglut gelesen,

Was hab ich mir davon schön vorgeschwärmt!
Ich stochre in den Nudeln vom Chinesen,
Um danach wütend auf und ab zu pesen.
Die Nachbarn feiern laut, es kracht und lärmt.

Ein kaltes Weißbier aus dem Kühlschrank holen:
Das ist die nächste Tat. Das lenkt schön ab.
Ich schaue auf die Uhr, zuerst verstohlen.

Die Hoffnung sinkt, die Freude fällt ins Grab.
Dann hör ich, wie Du kommst, auf leisen Sohlen,
Und flüstre voller Glück: Hui, das war knapp!
 

MarenS

Mitglied
Auf jeden Fall ist die Änderung von Vorteil, obwohl ich das "bloß" nicht benörgelt habe, klingt die erste Zeile jetzt feiner.

Ich stoße mich an dem Zeitwechsel:
Was hab ich mir davon schön vorgeschwärmt!
Ich stochre in den Nudeln vom Chinesen,
Um danach wütend auf und ab zu pesen.
Die Nachbarn feiern laut, es kracht und lärmt.

Nach der ersten Zeile 2. Strophe geht es plötzlich in der Gegenwart weiter. Das stellt mich vor die Situation, dass das LyrIch gerade noch mit der Liebsten spricht und dabei beginnt, in den Nudeln zu stochern. Erst etws später wird ersichtlich, dass man da wohl zurückdenken muss.
...aber warum?

Grüße von Maren
 

Walther

Mitglied
Hi Maren,

in S1 und bis Z1S2 denkt das LyrIch an seine Liebe. Danach dreht sich der Blickwinkel in die Außensicht, das Jetzt und Hier. Im Rest von S2 ist es gerade zuhause und sehnt sich immer noch. :)

Das Lärmen der Nachbarn führt zum Weißbier, das aber auch nur kurze Erleichterung verschafft.

Ist das nachvollziehbar?

Gruß W.
 

MarenS

Mitglied
Inhaltlich nachvollziehbar ist das alles ohne weiteres, mich hat nur der Zeitwechsel gestört. Mag sein, dass ich da wieder mal zu penibel bin, nicht flexibel genug. Wer weiß?

Grüße von Maren
 

Walther

Mitglied
Hallo Maren,

wenn es Nachfragen gibt, liegt es am Ende evtl. doch am Text. :) Ich denke mal nach, wie ich das besser machen kann.

Danke + Gruß

W.
 
H

Heidrun D.

Gast
Lieber Walther,

das kann ich (leider) nicht zu deinen gelungenen Sonetten zählen.

Grab und knapp reimen sich nicht wirklich und inhaltlich finde ich es auch net so prickelnd ...

Ob du wieder einmal verstimmt warst? ;)

Herzlichst
Heidrun
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Hallo Walther,

darf ich mal einen Vorschlag zur Güte einbringen?
Aha, Du nickst, na denn:

Was hatt' ich mir davon schön vorgeschwärmt!
Nun stochre ich in Nudeln vom Chinesen,
Um danach wütend auf und ab zu pesen.
Die Nachbarn feiern laut, es kracht und lärmt.
Ich finde, das macht die Lücke deutlicher, finde ich.

Viele Grüße
Sta.tor
 

Walther

Mitglied
Ein schlechtes Gefühl


Wo, Liebste, bist Du gestern nacht gewesen?
Ich hab mich so gesehnt, gequält, gehärmt!
Ich hätte mich so gern an Dir gewärmt,
In Augen von der Liebesglut gelesen,

Was hatt' ich mir davon schön vorgeschwärmt!
Ich stochre in den Nudeln vom Chinesen,
Um danach wütend auf und ab zu pesen.
Die Nachbarn feiern laut, es kracht und lärmt.

Ein kaltes Weißbier aus dem Kühlschrank holen:
Das ist die nächste Tat. Das lenkt schön ab.
Ich schaue auf die Uhr, zuerst verstohlen.

Die Hoffnung sinkt, die Freude fällt ins Grab.
Dann hör ich, wie Du kommst, auf leisen Sohlen,
Und flüstre voller Glück: Hui, das war knapp!
 

Walther

Mitglied
Hi Sta.Tor,

ich muß schon einen ziemlichen Ruf weghaben in Sachen Kritik. :cool: Ist schon eingebaut.

Danke für den Hinweis. Vielleicht ist das ja des Rätsels Lösung ... ;)

Gruß W.
 



 
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