Ein stolzer Bettler

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Alraune

Mitglied
An der Ecke stand er,
vor sich einen kasten,
ein paar Cent darin.
Jung ,schön und stolz
war er.

Seine Haltung war die,
eines freien Musikers.
Er entlockte
seiner Querflöte
wie Pan die Töne,
zauberhafte Töne,
überirdisch schön.

Lange blieb ich stehen
und lauschte,
er sah in den Himmel,
holte die Töne
aus dem Paradies,
es wurde mir weh
um mein Herz.

Mit einem ernstem Blick
dankte er für den Applaus
und meinen Obolus.
Ein stolzer Mann,
kein Bettler.
 

blaustrumpf

Mitglied
Hallo, Alraune

Wenn ich einen solchen Text im "Liebe und Erotik"-Forum finde, dann frage ich mich natürlich, warum er mich an dieser Stelle so irritiert. Die "Meta-Ebene", die mir die Zusammenhänge zwischen dem Inhalt des Gedichts und der Thematik des Forums einleuchtend machen würde, bleibt mir im Fall deines "stolzen Bettlers" leider verschlossen.

Es könnte daran liegen, dass ich die erste Strophe zu grammatisch auffasse: Das "er" der letzten Zeile bezieht sich streng genommen auf den "kasten". Wieso ist der eigentlich klein geschrieben?
Es könnte daran liegen, dass ich nicht weiß, wie ich mir die Haltung "eines freien Musikers" vorstellen soll, sei sie mit oder ohne vorgestelltes unnötiges Komma.
Es könnte daran liegen, dass die von dir verwendete Metapher für mythologisch einigermaßen Bewanderte nicht stimmig ist: Die Flöte des Pans war nicht für ihren überirdisch schönen Klang bekannt.
Es könnte daran liegen, dass ich zu viele Straßenmusiker erlebt habe: Ich erinnere mich an keinen, der in den Himmel sah und nicht immer wieder mit den Augen Kontakt zu seinem Publikum suchte (oder zumindest seine "Spendenkasse" im Auge behielt).
Es könnte daran liegen, dass in meinen Augen die Gegenüberstellung "ein stolzer Mann, kein Bettler" ein bisschen zu sehr im Klischee verharrt.
Es könnte daran liegen, dass ich einfach einen anderen Begriff von Liebe und/oder Erotik habe als du.

Es könnte natürlich auch daran liegen, dass dich die mangelnde Sorgfalt, die dich beim Schreiben begleitete, auch einfach dafür sorgte, dass du dich beim Posten "verklickt" hast.

Schöne Grüße von blaustrumpf
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
M O D E R A T I O N

Hallo Alraune,

dem blauen Strümpfchen stimme ich zu. Der Text passt besser in die sonstige Poesie.

cu
lap
 

Alraune

Mitglied
Ursprünglich veröffentlicht von Alraune
An der Ecke stand er,
vor sich einen Kasten,
ein paar Cent darin.
Jung ,schön und stolz
war er.

Seine Haltung war die,
eines freien Musikers.
Er entlockte
seiner Querflöte
wie Pan die Töne,
zauberhafte Töne,
überirdisch schön.

Lange blieb ich stehen
und lauschte,
er sah in den Himmel,
holte die Töne
aus dem Paradies,
es wurde mir weh
um mein Herz.

Mit einem ernstem Blick
dankte er für den Applaus
und meinen Obolus.
Ein stolzer Mann,
kein Bettler.



 

Alraune

Mitglied
Ursprünglich veröffentlicht von Alraune
An der Ecke stand er,
vor sich einen Kasten,
ein paar Cent darin.
Jung ,schön und stolz
war er.

Seine Haltung war die,
eines freien Musikers.
Er entlockte
seiner Querflöte
wie Pan die Töne,
zauberhafte Töne,
überirdisch schön.

Lange blieb ich stehen
und lauschte,
er sah in den Himmel,
holte die Töne
aus dem Paradies,
es wurde mir weh
um mein Herz.

Mit einem ernstem Blick
dankte er für den Applaus
und meinen Obolus.
Ein stolzer Mann,
kein Bettler.



 



 
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