Eine Familie in Manafgat Teil 1

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hepejoly

Mitglied
Türkei 2003- All Inclusive ab Mai.

Am Anfang [/i]
Es waren eine Menge Wünsche und Versprechungen. Es gab eine Familie mit 2 Kindern, 2 Wochen Frühjahrsferien Anfang März, der Wunsch auf Erholung und das Internet. Und wie es so kommen musste, es fügte sich alles zusammen. Die Familie suchte die Erholung und durchstöberte das Internet auf der Suche nach ein wenig Sonne und Entspannung. Warm sollte dort sein, All Inclusive währe nicht schlecht, Strand ein absolutes Muss und die Kinder sollten, wenn es denn geht, auch noch gleich bespaßt werden. Ein Cluburlaub im Süden. Ok, hier: Speziell für Rockefeller und Freunde oder dort für Bill Gates und ähnlich finanziell strukturierte. Also kein Cluburlaub. Ägypten ??! Ausgebucht. Alles weg. Spanien ? Nicht schon wieder. Erst erscheint es preiswert und dann braucht man doch die Gebrüder Albrecht als Bürgen. Türkei ? Türkei ! Riviera, Sonne, Warm, All inclusive, Bezahlbar und auch noch verfügbar. Also schnell gebucht. Sieht aber auch wirklich klasse aus im Internet und auch in den dann flugs bestellten Unterlagen. „ Erleben Sie einen Traumurlaub in sonniger Atmosphäre, dank All Inclusive können Sie in der Zeit zwischen 08:00 und 24:00 Uhr soviel Essen und Trinken wie Sie wollen. 2 großzügige Poolanlagen mit Bars, Grillplätzen und direktem Zugang zum Strand. Die Kinder finden im Miniclub ausreichende Abwechslung und somit haben auch die Eltern die ausreichende Gelegenheit, sich vom Alltag zu Erholen. Sie suchen Animation: Unser Team steht Ihnen auf der hoteleigenen Reitanlage, den Tennisplätzen, dem Squashcourt, im Fitnesscenter und auf dem Fußballplatz zur Verfügung. Basketball, Tischtennis, Aerobic, Dartwerfen und und und ...“ Das musste es sein. Der Frühbucherrabatt macht es auch noch ein bisschen preiswerter und die Vorfreude dauert noch länger an.

Väterliche Vorgaben [/i]
Es sollte dann langsam auch losgehen. Aber vorher war da noch eine kleine Frage zu klären : Die Amerikaner und Engländer wollen sich partout mit dem Nachbarn der Türkei rumprügeln und dazu wollen die dann auch noch in die Türkei rein, damit Saddam nicht durch die Hintertür entweichen kann. Hat Papa Bush dem mächtigsten Mann der Welt gesagt. Und somit : Fahren wir oder fahren wir nicht? Alle raten einem ab, der Freund mit Beruf Kinderarzt deutete schon mal an, dass eine Mittelohrentzündung sehr schnell auftreten kann und man damit unmöglich fliegen kann. Aber die Versprechungen und die Erwartungen überwiegen. Der Kanzler und sein gerade mal nicht joggender Minister (Mensch, du bist mein Vorbild) tun alles, damit wir doch noch in Ruhe fliegen können. Auf den Internetseiten des Auswärtigen Amtes bleibt es bez. Türkei und Irak ruhig und somit kann es dann endlich losgehen.

Flughafensocken [/i]
Der Abflugtag wird insbesondere für unseren Junior zum Ereignis, da er auch noch Geburtstag hat. Auf dem Flughafen angekommen verweist die jüngste darauf, dass wir endlich da sind. Woran sie denn das erkenne, wir können doch noch keine Flugzeuge sehen? Flughafensocken. Da vorne im Wind sind die rotweißen Flughafensocken. Und da wo die sind, da sind die Flugzeuge. Es dauerte ne ganze Weile, bis es in den urlaubsreifen Köpfen der Eltern dämmerte: Die Windhosen.
Die Großeltern kommen zur Verabschiedung noch schnell auf den Flughafen (Hannover ist Hamburg immer noch vorzuziehen) und wir wissen, das wird ein toller Urlaub. Der Abflug zu später Stunde wird durch die Zeitverschiebung von einer Stunde noch ein wenig länger und somit kommt man noch kurz vor Mitternacht in Antalya an. Der Flughafen kann sich sehen lassen. Nicht schlecht. Schnelles Einreisen, dass Gepäck in Rekordzeit und auch die Suche nach dem passenden Transferbus gibt es nicht. Das fängt ja richtig gut an. So kann es gerne weitergehen.

Die Busfahrt [/i]
Ja, Autofahren in der Türkei ist definitiv schwieriger als in Deutschland. Neben den klassischen Fahrkünsten, die man in der Heimat benötigt, muss der Fahrer hier noch die optischen und akustischen Signalgeber auf Trab halten, div. andere Fahrzeuge davon überzeugen, dass er wirklich der größere ist und dann noch nebenbei darauf achten, dass die Fahrzeugunterseite in den mannsgroßen Schlaglöchern nicht noch Bodenkontakt aufbaut. Dann noch zwischendurch die Kassette mit der heimatlichen Musik umdrehen und "Er" darf nicht fehlen : Der Reiseleiter, der die ganze Zeit versucht, das doch ein wenig übermüdete Publikum mit den neuesten Witzen aus der Abteilung Verhältnis Deutsche und Türken aufzubauen. Nachdem wir feststellten, definitiv die letzen auf der Tour zu sein, ließen wir es zu, dass die Kinder dann doch ein wenig die Augen zu machen konnten.

Das Hotel [/i]
Das Einchecken im Hotel lief ähnlich ab wie die Ankunft in der Türkei insgesamt. Blitzschnell, problemlos und freundlich. Wir konnten fix ins Appartement und erstmal die Augen zumachen. Was hatten wir noch gebucht? Apartment mit Annex, somit also mind. 4 Betten und nicht 4 Schlafplätze. Haben wir aber nicht. Es gibt nur ein Doppelbett, eine Couch und nen Klappsessel. EGAL, ich will schlafen. Kinder ins Doppelbett, Muttern auf die Couch und Vattern geht auf den Sessel.
Das ging genau 2 Stunden gut. Um 4 Uhr hat sich die Sache mit dem Sessel erledigt und ich klettere zu meiner Frau, die genauso wenig schlafen kann, weil das irgendwie nicht passt. Aber nach geraumer Zeit übermannt es einen und man gibt sich den Träumen hin. Der erste Eindruck ist ja doch klasse. Das Meer rauscht im Hintergrund und die Temperaturen sind deutlich höher als bei uns zuhause. Das wird schon. "Träume suß, mein Schatz"

Die ersten Tage [/i]
Die Sache mit dem Zimmer wurde schnell geregelt. Zimmer mit Annex gibt es nicht, "is noch nisch fertisch" Die Handwerker sind noch dabei, diese Zimmer herzurichten. Wieso erst noch herrichten, wir sind doch schon da?
Naja, wir bekamen dann doch zumindest ein Zimmer mit einem extra Bett und auch noch in der oberen Etage der flach gehaltenen und weitläufigen Anlage. Dafür brauchen wir auch nicht mehr auf den Bauzaun zu schauen, der zwischen unserem Haus und dem Strand ("da ganz hinten, hast du ihn gesehen ?? ") steht. Hinter dem Bauzaun dann auch eine Baustelle. Der Miniclub. Ist noch nicht fertig. Ab Mai. Dann ist hier Saison. Diesen Satz sollten wir im Laufe der nächsten Tage häufiger hören. Ab Mai. Was machen denn die Kinder, wenn der Miniclub noch nicht fertig ist ? Miniclub ? Ab Mai. Jetzt können die Kinder, wenn es denn genug sind, zwischen 09:30 und 11:30 abgegeben werden, sie werden dann beschäftigt. Das wars dann ja wohl mit der Freizeit für die Eltern. Denn ausgebucht ist es hier definitiv nicht (Der Irak ist näher dran, als wir dachten...)

All Inclusive [/i]
All Inclusive, die Unabhängigkeit schlechthin. Ernährung wann wir wollen, flüssiges, so lange einheimisch oder ohne Alkohol auch zwischen 8 und Mitternacht. Äh, nein. Trinken, ja. Aber nur an einer Bar. Die anderen Bars. Erst ab Mai. Und essen ? Frühstuck bis 10:00, Mittag zwischen 12:30 und 14:00 Uhr, Abendessen ab 18:30 Uhr. Und um 23:30 Uhr noch mal ein Mitternachtsimbiss. So hatten wir aber nicht geplant. Keine Eiskrem, keine Pommes, keine Pfannkuchen. Und die Büffets sind leider auch erst ab Mai so richtige Büffets, die eine Auszeichnung mit 4 ½ Sternen verdient. Der Vergleich zu einem Jugendherbergsbuffett ist nicht von der Hand zu weisen. Vielleicht ja ab Mai. Das Personal gibt sich die allergrößte Mühe, ist superfreundlich und perfekt insbesondere zu den Kindern, aber es ist definitiv eben nicht All Inclusive. Nur Vollpension mit Erweiterung zum Trinken. Und wenn man nun mal nicht zu den Leuten gehört, die natürlich auch hier in der Anlage reichlich vorhanden sind, dann nützt einem dass auch nichts.

Forsetzung folgt
 



 
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