Eine Nacht mit Sex und vielen Toten

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nachtsicht

Mitglied
Es ist Zeit zu Verschwinden, denkt er, während das Blut in seinem Körper zirkuliert,
und er mit einem Tier aus dem Zirkus korpuliert. Naja, ganz so schlimm ist es nicht,
für einen Laufsteg ist so eine Figur natürlich untragbar, ihr Bett und der Fußboden
halten sie bisher aber noch auf. Auf und ab. Der Alkohol macht langsam Platz für
ein mildes Erdbeben der Realität. Es schüttelt ihn unorgasmisch.
Was für ein seltsamer Anblick: Ein Mann täuscht vor, vorher sich bei der Wahl.
Auch ein riesiger Mensch kann seine Leere nicht ausfüllen.

Er geht ins Bad und holt sich einen runter um die ganze Sache wenigstens zum Ende zu bringen,
zieht sich an, gibt ihr die Nummer einer Partnerschaftsvermittlung und
verlässt den Käfig. Zuvorkommend war sie schon, in jeder Hinsicht.
Trotzdem: Wie kann man so etwas schnell vergessen?
Vergessen heisst nicht mehr daran denken, also denkt er an etwas anderes.
Und dann, auf dem heller werdenden Weg in seine Komfortzone,
sieht er diejenigen, die sich zur Arbeit verpflichtet fühlen und sich
in einem Labyrint der Gewohnheit verlaufen haben, und er weiss dass es ihm nicht am schlechtesten geht.

Zeilen von früher stranden in seinem Bewusstsein, so wie Wale nach einer Ölkatastrophe.
Zeilen, zu denen er früher geweint hat, oder zu denen sein Weinen geführt hat:

Halt mich fest ich sterbe,
die Welt widert mich an,
Nächte voller Leiden
und Tage im Rhytmus der leeren Sanduhr.

Diese Zeilen begleiten ihn nun auf eine Straße.
Sein Wirbelsäule bricht an mehreren Stellen,
Für den Blechschaden des Autofahrers kommt die Versicherung auf.
 
Hallo nachtsicht!

Dein Text macht auf mich den Eindruck, als sei er zusammengezimmert. Rechtschreibung, Sprachmetrum, innere Logik, Konstrukt – ich sehe überall Defizite. Vor allem sollte es inzwischen Standard sein, dass man, wenn man die Rechtschreibung nicht beherrscht, zumindest einmal die Word-Rechtschreibhilfe drüber schickt.


Nimm nur einmal den ersten Satz, der so im jetzigen Original lautet:

Es ist Zeit zu Verschwinden, denkt er, während das Blut in seinem Körper zirkuliert,
und er mit einem Tier aus dem Zirkus korpuliert.


Das Verb „verschwinden“ wird kleingeschrieben, das Wort „korpulieren“ kenne ich nicht, scheint mir ein Zwitter aus Kopulation (Begattung) und Korpulenz (Leibesfülle).

„Während das Blut in seinem Körper zirkuliert… “ Was sonst sollte das Blut tun? Ich hatte angenommen in jedem lebenden Menschen zirkuliert Blut, daher leuchtet mir nicht ein, wozu die Mitteilung gut ist.
Es geht weiter:

Naja, ganz so schlimm ist es nicht,
für einen Laufsteg ist so eine Figur natürlich untragbar, ihr Bett und der Fußboden…


Was ist eigentlich nicht so schlimm? Das Kopulieren mit Tieren? Es scheint mir so, dass der Autor erst etwas „Schockierendes“ mitteilen will, sich aber dann nicht traut und seine eigene Aussage widerruft. Im zweiten Teil des Satzes geht es ohne erkennbaren Kontext weiter. Jetzt ist von der offenbar „untragbaren“ Figur die Rede, wessen Figur ist denn gemeint und welche Rolle spielt sie?

Ein Mann täuscht vor, vorher sich bei der Wahl.
Mit Verlaub, sehr verehrter Autor, das ist Nonsens.

Ich weiß nicht, wer hier für welchen Blechschaden aufkommen sollte, aber eins ist klar: Der Schaden scheint erheblich.
Ich habe doch wenigstens etwas Gutes zu vermerken: Der Titel ist erstklassig! Wenn der Text nur halten könnte, was der Titel verspricht! Ich rechne einfach mal darauf, dass da noch Texte nachkommen, die überzeugen werden.

Liebe Grüße

Monfou
 

nachtsicht

Mitglied
Danke, dass du dir die Zeit genommen hast.
Und danke auch für dein Loben wegen des Titels.
Die Rechtschreibfeler sind in meinen Augen eher zweitrangig.

Es geht um eine Frau, figurlich dick wie ein Elefant, mit welcher der Held schläft. Daher die "Wortkreation" korpulieren.

Sie reitet ihn, und er erkennt seine Lage: unter einer tierisch abgehenden Riesenfrau will er nur noch weg, er täuscht seinen Orgasmus vor, seine Wahl bezüglich der "Korpulationspartnerin" ging ziemlich daneben.

Und letztlich wird er von einem Auto überfahren. So etwas kommt vor.

Ich gebe dir recht, nachdem ich den Text gelesen habe, ist er vielleicht an manchen Stellen schwer verständlich. Und doch: Ist es arrogant, zu erwarten, dass der Leser sich ein paar Gedanken macht?
 
Hallo nachtsicht!

Deine Erklärung ist hilfreich, um den Text einordnen zu können. Welche Konsequenzen du ziehst, musst du natürlich selbst entscheiden. Klarheit in der Rechtschreibung und in einzelnen Sätzen kann nie schaden. Ich habe ja nur Beispiele herausgegriffen - es gäbe noch mehr. Vor allem ist es schwierig diesen nun benannten bewussten Feinsinn (korpulieren) zu erkennen, wenn der Text andererseits auch Nachlässigkeiten und Rechtschreibfehler aufweist.
So bin ich jedenfalls auf Weiteres gespannt.

Beste Grüße

Monfou
 

Nicolas

Mitglied
Ursprünglich veröffentlicht von Monfou Nouveau

Ein Mann täuscht vor, vorher sich bei der Wahl.
Mit Verlaub, sehr verehrter Autor, das ist Nonsens.
[/B]
Er täuscht sich bei der Wahl (der Frau vermutlich, sollte deutlicher sein) und danach täuscht er beim Sex vor.
Das mit dem Autounfall war mir aber auch nicht ersichtlich.

Teilweise fand ich den Text aber sehr gelungen: "Tage im Rhytmus der leeren Sanduhr", "Zeilen von früher stranden in seinem Bewusstsein, so wie Wale nach einer Ölkatastrophe".
Das halte ich für sehr gelungen. Allerdings ist die Formatierung schon teilweise übel. Ich vermute, dass du den Text irgendwo geschrieben hast, wo Zeilenumbrüche anders gehandhabt werden als in Webbrowsern. (Oder aber die Zeilenumbrüche sind Absicht ... ?)
 
D

Denschie

Gast
hallo nachtsicht,
dann gehe auf bearbeiten/löschen und
ändere die zeilenumbrüche.
wenn du auf "vorschau" klickst, kannst
du nachschauen, ob es geklappt hat.
einfach ein bisschen herumprobieren.
irgendwann geht`s.
warum du die rechtschreibung nicht änderst,
kann ich nicht nachvollziehen.
trotz deiner erklärungen bleibt die
aneinanderreihung der einzelnen sätze
für mich unlogisch. sprachliche sorgfalt
kann doch einiges ausmachen.
gerade eine so kurze szene sollte sitzen.
sonst bleibt zu wenig von ihr übrig.
gruß,
denschie
 

gareth

Mitglied
So richtig gut, nachtsicht,

kann ich einen Text nicht finden, der mir erklärt werden muss. Und wenn dann, gleich nach der unerfreulichen Geschichte mit der figurlich dick wie ein Elefant seienden Frau, der Held auch noch sterben muss, dann schon gleich. Dazu kommt noch, dass mich das alles überhaupt nicht berührt. Soll es wahrscheinlich auch nicht.

Deine Frage: "Ist es arrogant, zu erwarten, dass der Leser sich ein paar Gedanken macht?" lässt sich beantworten, auch wenn sie so pauschal gestellt fast sinnlos ist. Es ist dann ok, wenn der Text es rechtfertigt, oder wenn es sich um ein Rätsel handelt.

In diesem Fall bin ich mir nicht sicher.

Gruß
gareth
 



 
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