Eine Weihnachtsgeschichte

Miri

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als ich noch ein Kind war, erzählte mir meine Großmutter an Weihnachten eine Legende, die besagte, dass sich an einem besonderem Tag im Dezember alle Jahreszeiten treffen, um miteinander den Geburtstag des Winters zu feiern und das Jahr zu begrüßen. Ich habe mich immer unheimlich gefreut, wenn mir meine Oma diese Geschichte erzählte, denn für mich war die Weihnachtszeit stets die schönste Zeit des Jahres; nicht nur weil ich Geschenke bekam, sondern weil dann immer meine ganze Familie beisamen war.
Aber in einem Jahr wäre Weihnachten fast ausgefallen, als ich mich im Winter mit meiner besten Freudin Anna auf den Weg machten, den Ort zu finden, wo sich die Jahreszeiten versammeln.

\" An welchem Tag sollen sich die Jahreszeiten treffen?\" fragte Anna müde.
\" Na heute!\" Meine Oma hat in ihrer Erzählung immer genau diesen Tag erwähnt.\"
\" Und das glaubst du?\" fragte sie mit verneimlichem Zweifel in der Stimme.
Ich überhörte diese Bemerkung und wir stapften weiter durch den tiefen Schnee, um die besagte Burg, wo sich die Jahreszeiten laut Großmutter Erzählung an den besonderem Dezembertag immer versammelten, noch vor der Dunkelheit zu erreichen.
\"Mir ist so kalt, Jan!\" Wollen wir nicht lieber zurück ins Dorf gehen, warmen Kakao trinken und Plätzchen essen?\"
Doch ich dachte gar nicht daran! Ich wollte unbedingt den Jahreszeiten begegnen, wollte sie mit eigenen Augen sehen. Leider teilte Anna diese Begeisterung ganz und gar nicht mit mir.
\" wir sind schon fast da und du hast mir versprochen, dass du mich begleitest, also meckere jetzt nicht rum!\"

Der tiefe Schnee und die dichten Wälder waren wirkllich nicht besonders einladend. In der warmen Stube zu sitzen und Kakao zu trinken, das wäre jeztz tatsächlich verlokender, als in der Kälte hier herumzustapfen, aber ich müsste es wissen, ich wollte Jahreszeiten sehen!

\" Siehst du das?\"
Ein Wind hat den Schnee zu einer Spirale aufgewirbelt, die sich von Boden gelöst hat und in die Höhe getrieben,kam ein Gelächter daher.
\" Was war das?\" fragte Anna ängstlich.
\" Das war bestimmt der Herbst\". Ich lachte, weil meine Großmutter recht hatte.
Wir näherte uns der Burg, bis wir schließlich vor den hohen mächtigen Gemäuern standen. Wir stellten uns auf die Zehenspitzen und lugten durch ein langes, schmales Fenster.
Wir blickten in eine Stube, in der ein helles Feuer im Kamin loderte. Eine lange Tafel mit Essen war vorbereitet. Bei diesem Anblick bemerkte ich, dass mein Bauch komische Geräusche machte. Anna sah mich an. \" Ich habe es ja gesagt, wir hätten zurückkehren sollen\".
\" Sei still!\", ermahnte ich sie.
\" Seltsam, ich sehe gar niemanden\", wunderte ich mich. \" Schade, dann werde wir die Jahreszeiten wohl doch nicht treffen. ,sagte ich enttäuscht.
\" Das würde ich nicht behaupten, du kommst gerade rechtzeitig.\"
Ich drehte mich um. Vor mir stand ein riesengroßer Mann mit einem langen weißen Bart aus Eizapfen. Er trug eine Tannenbaummütze und einen langen Mantel aus Winternebel.
\" Der Winter!\" wisperte ich voller staunen. Was dann kam, weiß ich nicht mehr, denn ich wurde ohnmächtig.

Als ich wieder zu mir kam, saß ich in einem weichen Sessel vor dem Kamin, neben mir duftender Zimmtee und Weihnachtsgebäck.
\" Jan!Jan! Sieh nur! Du hast die Wahrheit gesagt!Ich hatte dir nicht geglaubt, aber sie sind alle da!\" rief Anna begeistert.
Eine Frau, die bestimmt der Frühling war-um ihren Kopfschmuck aus Federn und Weidenröschen flatterten die bunt gefiederte Vögelchen und sie roch nach süßem Jasmin und Maiglöckchen-reichte mir die Hand, um mich galant zum Aufstehen aufzufordern und mich zu jener Tafel mit üppig angerichteten Speisen zu geleiten. Ich folgte ihr mücksmäuschenstill.
\" Hat dein Freund die Sprache verschluckt?\" lachte der Sommer, dessen Stimme nach frischem Regen klang. Sein Hut war über und über mit sämtlichen Obstsorten behängt, dass ich Angst hatte, er würde sogleich davon erdrückt werden.
\" Nein, ich denke, er traut seinen Augen nicht\", lachte Anna und schaute Jan an, der immer fassungslos auf dem Stuhl saß.
\" Vielleicht sollte ich ihm einen schönen Gedanken senden\", meinte der Herbst.
\"Aber puste nic allzu arg, nicht dass das Geschirr wegflieg\",
sorgte sich der Winter.
\" Es ist alles in Ordnung, ich habe mich gesammelt\", beruhigte Jan seine außergewöhnliche Gastgeber.
\"Es ist also wahr, ihr seid echt!\"
\" Genauso wie du und Anna, aber jetzt möchten wir gerne wissen: Wen von uns magst du am liebsten?\" fragte der Winter, der neben Jan Platz genommen hat. Alle anderen waren ihm gefolgt.
Sie waren neugierig auf die Antwort, denn jeder von ihnen wollte der Liebling sein.
\" Das ist sehr schwierig\", überlegte Jan, \" denn alle Jahreszeiten haben ihre schönen Seiten\".
\" Aber was magst du besonders?\" beharrte der Winter.
\" Wenn du mich so fragst, ich mag den Sommer\"-der Sommer strahlte-\" weil wir das Schulferien haben, und wenn es besonders heiß ist, dann springen wir in den See, um uns abzukühlen. Ich mag aber auch den Frühling, weil dann alles zu neuem Leben erweckt wird und die ersten Vögel zu singen beginne, und dann weiß ich, der Winter ist vorbei.
\" Du magst den Winter also nicht?\" der Winter wurde traurig.
\" Doch, doch, ich mag dich sogar sehr, weil mir meine Oma eure Geschichte immer im Winter erzählt, und im Winter kann ich Anna mit Schnee bewerfen, Schneemänner bauen, eine Schneeballschlacht machen und Schlitten fahren.\"
Anna stupste Jan leicht mit dem Ellbogen und bedeutete ihm, dass jemand am Tisch ein leises Wispern vor sich gab.
\" Doch der Herbst ist der Coolste! Ich mag es, wenn er mir seinen Wind durchs Haar weht, wenn er mir die Mütze vom Kopf in die kahlen Äste pustet, wenn ich den Drachen fliegen lassen kann und wenn ich meinem Opa helfen kann, die Äpfel zu ernten.\"
\" Das hast du schön gesagt!\" Der Herbst sah melancholisch und froh gestimmt zugleich aus.

Da ertönte auf einmal eine Stimme im Raum. Sie klang wie ein singendes Glöckchen und das Murmeln eines Baches. Voller Ehrfurcht erhoben sich alle Jahreszeiten.
\" Das ist unserer Ehrengast-das Jahr!\" beantworte der Winter die fragenden Blicke der Kinder.
Das Jahr hatte eine Gestalt eines stämmigen Mannes angenommen und begrüßte seine Freunde herzlich. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich von einer Sekunde zur anderen, so wie sich das Wetter verändert; mal war es freundlich und heiter, mal kalt und unbarmherzig, doch als es sich zu den Kindern begab, da strahlte es wie Sonne, Mond und Sterne und seine lange Haare schimmerten wie die Polarlichter im Norden. Es war bezaubern, besonnen und freundlich.
\"Ich glaube, dieses Jahr wird kein Weihnachten stattfinden, denn zwei Familien vermissen ihre Sprösslinge\", sagte das Jahr und es wurde ganz stillim Raum.
Bestürzt blickten Jan und Anna einander an.
Traurigkeit überkam sie.
\" Wie meinst du das? Dieses Jahr wird es kein Weihnachten geben?!\" Der Winter wagte nicht, seine Ihren zu trauen, genauso wie die Kinder.
!Da habe ich doch Geburtstag!\" sagte er um Fassung ringend.
\" Ich weiß, mein Freund, aber als ich durch die Dörfer gereist bin, habe ich gehört, das zwei Familien kein Weinachten feiern möchten. wenn sie ihre Kinder nicht wiederfinden.\"
\" Wir müssen sofort nach Hause\", sagte Jasn aufgeregt, \"ich will nicht das Weihnachten ausfällt!\"
\" Aber dann müssen wir in der Dunkelheit durch den Schnee laufen, das ist gefährlich!\" schluchzte Anna.
\" Keine Sorge\", beruhigte sie das Jahr euch wird nichts zustoßen, zu keiner jahreszeit-nicht wahr, meine Freunde?\"

Der Winter öffnete seinen Mantel und flüsterte magische Worte hinein. Da fielen Scheeflocken aus seinem Mantel. Eine davon, sie war besonders groß und von wunderschöner Gestalt, legte sich wie ein Teppich über den Boden.
\" Diese Scheeflocke wird euch gut und sicher nach Hause bringen\", sagte der Winter lächelnd.
Anna und Jan setzen sich auf die Schneeflocke und sie hob sich von der Erde ab.
\" Grüße deine Großmutter von uns , Jan, und frohes Fest!\" riefen die Jahreszeiten hinter ihnen her und die beiden Kinder winkten zurück und riefen:\" Alles Gute zum Geburtstag, lieber Winter!\"

Die Familien von Jan und Anna waren unendlich froh und erleichtert, als die beiden gesund unf munter wieder zu Hause eintrafen. Ja, ihre Freude war so groß, dass die Nachbarn glaubten, der Weihnachsmann habe bereits an ihrer Türe angeklopft.
 

flammarion

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Hallo Miri, herzlich Willkommen in der Leselupe!

Schön, dass Du den Weg zu uns gefunden hast. Wir sind gespannt auf Deine weiteren Werke und freuen uns auf einen konstruktiven Austausch mit Dir.

Um Dir den Einstieg zu erleichtern, haben wir im 'Forum Lupanum' (unsere Plauderecke) einen Beitrag eingestellt, der sich in besonderem Maße an neue Mitglieder richtet. http://www.leselupe.de/lw/titel-Leitfaden-fuer-neue-Mitglieder-119339.htm

Ganz besonders wollen wir Dir auch die Seite mit den häufig gestellten Fragen ans Herz legen. http://www.leselupe.de/lw/service.php?action=faq


Viele Grüße von flammarion

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flammarion

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hallo,

miri, ich hab dir mal rasch deine interpunktion korrigiert und die schlimmsten tippfehler beseitigt.
lg

Eine Weihnachtsgeschichte
Veröffentlicht von Miri am 03. 11. 2015 11:34
Als ich noch ein Kind war, erzählte mir meine Großmutter an Weihnachten eine Legende, die besagte, dass sich an einem besonderen Tag im Dezember alle Jahreszeiten treffen, um miteinander den Geburtstag des Winters zu feiern und das Jahr zu begrüßen. Ich habe mich immer unheimlich gefreut, wenn mir meine Oma diese Geschichte erzählte, denn für mich war die Weihnachtszeit stets die schönste Zeit des Jahres; nicht nur weil ich Geschenke bekam, sondern weil dann immer meine ganze Familie beisammen war.
Aber in einem Jahr wäre Weihnachten fast ausgefallen, als ich mich im Winter mit meiner besten Freundin Anna auf den Weg machte, den Ort zu finden, wo sich die Jahreszeiten versammeln.

„An welchem Tag sollen sich die Jahreszeiten treffen?", fragte Anna müde.
„Na heute! Meine Oma hat in ihrer Erzählung immer genau diesen Tag erwähnt."
„Und das glaubst du?", fragte sie mit vernehmlichem Zweifel in der Stimme.
Ich überhörte diese Bemerkung und wir stapften weiter durch den tiefen Schnee, um die besagte Burg, wo sich die Jahreszeiten laut Großmutters Erzählung an dem besonderen Dezembertag immer versammelten, noch vor der Dunkelheit zu erreichen.
„Mir ist so kalt, Jan! Wollen wir nicht lieber zurück ins Dorf gehen, warmen Kakao trinken und Plätzchen essen?"
Doch ich dachte gar nicht daran! Ich wollte unbedingt den Jahreszeiten begegnen, wollte sie mit eigenen Augen sehen. Leider teilte Anna diese Begeisterung ganz und gar nicht mit mir.
„Wir sind schon fast da und du hast mir versprochen, dass du mich begleitest, also meckere jetzt nicht rum!"

Der tiefe Schnee und die dichten Wälder waren wirklich nicht besonders einladend. In der warmen Stube zu sitzen und Kakao zu trinken, das wäre jetzt tatsächlich verlockender, als in der Kälte hier herum zu stapfen, aber ich musste es wissen, ich wollte die Jahreszeiten sehen!

„Siehst du das?"
Ein Wind hat den Schnee zu einer Spirale aufgewirbelt, die sich von Boden gelöst hat und in die Höhe getrieben kam ein Gelächter daher.
„Was war das?", fragte Anna ängstlich.
„Das war bestimmt der Herbst". Ich lachte, weil meine Großmutter recht hatte.
Wir näherten uns der Burg, bis wir schließlich vor den hohen mächtigen Gemäuern standen. Wir stellten uns auf die Zehenspitzen und lugten durch ein langes, schmales Fenster.
Wir blickten in eine Stube, in der ein helles Feuer im Kamin loderte. Eine lange Tafel mit Essen war vorbereitet. Bei diesem Anblick bemerkte ich, dass mein Bauch komische Geräusche machte. Anna sah mich an. „Ich habe es ja gesagt, wir hätten zurückkehren sollen".
„Sei still!", ermahnte ich sie.
„Seltsam, ich sehe gar niemanden", wunderte ich mich. „Schade, dann werde wir die Jahreszeiten wohl doch nicht treffen“, sagte ich enttäuscht.
„Das würde ich nicht behaupten, du kommst gerade rechtzeitig."
Ich drehte mich um. Vor mir stand ein riesengroßer Mann mit einem langen weißen Bart aus Eiszapfen. Er trug eine Tannenbaummütze und einen langen Mantel aus Winternebel.
„Der Winter!", wisperte ich voller Staunen. Was dann kam, weiß ich nicht mehr, denn ich wurde ohnmächtig.

Als ich wieder zu mir kam, saß ich in einem weichen Sessel vor dem Kamin, neben mir duftender Zimttee und Weihnachtsgebäck.
„Jan!Jan! Sieh nur! Du hast die Wahrheit gesagt! Ich hatte dir nicht geglaubt, aber sie sind alle da!", rief Anna begeistert.
Eine Frau, die bestimmt der Frühling war - um ihren Kopfschmuck aus Federn und Weidenröschen flatterten die bunt gefiederte Vögelchen und sie roch nach süßem Jasmin und Maiglöckchen - reichte mir die Hand, um mich galant zum Aufstehen aufzufordern und mich zu jener Tafel mit üppig angerichteten Speisen zu geleiten. Ich folgte ihr mücksmäuschenstill.
„Hat dein Freund die Sprache verschluckt?", lachte der Sommer, dessen Stimme nach frischem Regen klang. Sein Hut war über und über mit sämtlichen Obstsorten behängt, dass ich Angst hatte, er würde sogleich davon erdrückt werden.
„Nein, ich denke, er traut seinen Augen nicht", lachte Anna und schaute Jan an, der immer noch fassungslos auf dem Stuhl saß.
„Vielleicht sollte ich ihm einen schönen Gedanken senden", meinte der Herbst.
„Aber puste nicht allzu arg, nicht, dass das Geschirr weg fliegt", sorgte sich der Winter.
„Es ist alles in Ordnung, ich habe mich gesammelt", beruhigte Jan seine außergewöhnliche Gastgeber.
„Es ist also wahr, ihr seid echt!"
„Genauso wie du und Anna, aber jetzt möchten wir gerne wissen: Wen von uns magst du am liebsten?", fragte der Winter, der neben Jan Platz genommen hat. Alle anderen waren ihm gefolgt.
Sie waren neugierig auf die Antwort, denn jeder von ihnen wollte der Liebling sein.
„Das ist sehr schwierig", überlegte Jan, „denn alle Jahreszeiten haben ihre schönen Seiten".
„Aber was magst du besonders?", beharrte der Winter.
„Wenn du mich so fragst, ich mag den Sommer". Der Sommer strahlte. „Weil wir das Schulferien haben, und wenn es besonders heiß ist, dann springen wir in den See, um uns abzukühlen. Ich mag aber auch den Frühling, weil dann alles zu neuem Leben erweckt wird und die ersten Vögel zu singen beginnen, und dann weiß ich, der Winter ist vorbei“.
„Du magst den Winter also nicht?" Der Winter wurde traurig.
„Doch, doch, ich mag dich sogar sehr, weil mir meine Oma eure Geschichte immer im Winter erzählt, und im Winter kann ich Anna mit Schnee bewerfen, Schneemänner bauen, eine Schneeballschlacht machen und Schlitten fahren."
Anna stupste Jan leicht mit dem Ellbogen und bedeutete ihm, dass jemand am Tisch ein leises Wispern vor sich gab.
„Doch der Herbst ist der Coolste! Ich mag es, wenn er mir seinen Wind durchs Haar weht, wenn er mir die Mütze vom Kopf in die kahlen Äste pustet, wenn ich den Drachen fliegen lassen kann und wenn ich meinem Opa helfen kann, die Äpfel zu ernten."
„Das hast du schön gesagt!" Der Herbst sah melancholisch und froh gestimmt zugleich aus.

Da ertönte auf einmal eine Stimme im Raum. Sie klang wie ein singendes Glöckchen und das Murmeln eines Baches. Voller Ehrfurcht erhoben sich alle Jahreszeiten.
„Das ist unserer Ehrengast-das Jahr!", beantworte der Winter die fragenden Blicke der Kinder.
Das Jahr hatte die Gestalt eines stämmigen Mannes angenommen und begrüßte seine Freunde herzlich. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich von einer Sekunde zur anderen, so wie sich das Wetter verändert; mal war es freundlich und heiter, mal kalt und unbarmherzig, doch als es sich zu den Kindern begab, da strahlte es wie Sonne, Mond und Sterne und seine lange Haare schimmerten wie die Polarlichter im Norden. Es war bezaubern, besonnen und freundlich.
„Ich glaube, dieses Jahr wird kein Weihnachten stattfinden, denn zwei Familien vermissen ihre Sprösslinge", sagte das Jahr und es wurde ganz still im Raum.
Bestürzt blickten Jan und Anna einander an.
Traurigkeit überkam sie.
„Wie meinst du das? Dieses Jahr wird es kein Weihnachten geben?!" Der Winter wagte nicht, seinen Ohren zu trauen, genauso wie die Kinder.
„Da habe ich doch Geburtstag!", sagte er um Fassung ringend.
„Ich weiß, mein Freund, aber als ich durch die Dörfer gereist bin, habe ich gehört, das zwei Familien kein Weinachten feiern möchten. wenn sie ihre Kinder nicht wiederfinden."
„Wir müssen sofort nach Hause", sagte Jan aufgeregt, „ich will nicht, dass Weihnachten ausfällt!"
„Aber dann müssen wir in der Dunkelheit durch den Schnee laufen, das ist gefährlich!", schluchzte Anna.
„Keine Sorge", beruhigte sie das Jahr. „Euch wird nichts zustoßen, zu keiner Jahreszeit - nicht wahr, meine Freunde?"

Der Winter öffnete seinen Mantel und flüsterte magische Worte hinein. Da fielen Schneeflocken aus seinem Mantel. Eine davon, sie war besonders groß und von wunderschöner Gestalt, legte sich wie ein Teppich über den Boden.
„Diese Schneeflocke wird euch gut und sicher nach Hause bringen", sagte der Winter lächelnd.
Anna und Jan setzten sich auf die Schneeflocke und sie hob sich von der Erde ab.
„Grüße deine Großmutter von uns, Jan, und frohes Fest!", riefen die Jahreszeiten hinter ihnen her und die beiden Kinder winkten zurück und riefen: „Alles Gute zum Geburtstag, lieber Winter!"

Die Familien von Jan und Anna waren unendlich froh und erleichtert, als die beiden gesund und munter wieder zu Hause eintrafen. Ja, ihre Freude war so groß, dass die Nachbarn glaubten, der Weihnachtsmann habe bereits an ihrer Tür angeklopft.
 



 
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