Eine dumme Kuh

Es hält im Dorf ein Bauer
sich eine dumme Kuh,
sie weiß nicht viel zu sagen
und sagt deshalb nur "muh".
Der Bauer heißt Karl-Wilhelm,
die Bäuerin "Marie",
die Kuh heißt (und die Tochter)
gerade so wie sie.

Der Namensgleichheit Herkunft
ist sehr wahrscheinlich die:
Dem Bauern fehlt es sichtlich
etwas an Fantasie.
Oft streichelt er versonnen
im Stall die beiden schnell,
der Frau über die Haare,
der Kuh über das Fell.

Man sieht daran, wie glücklich
er mit den beiden ist,
die Kuh macht große Augen -
und hinten etwas Mist.
Sodann wird sie gemolken,
natürlich maschinell,
das ist, erstens, hygienisch
und zweitens, rationell.

Die Milch wird nach dem Melken
in einen Tank gespült
und fährt, steril und keimfrei,
filtriert und tief gekühlt,
per Spedition im Auto
fort in die große Stadt,
wo es, statt dummen Kühen,
gescheite Menschen hat.

Von dort über die Alpen
wird sie jetzt transportiert,
wofür man selbstverständlich
noch Prämie kassiert.
Dort wandelt sich die Milch
in Deutsche Markenbutter
und kommt, laut Frachtpapieren,
zurück als Schweinefutter.

Dies wird dann augenblicklich
nach Holland ausgeführt,
was wiederum die Kasse
in Brüssel honoriert.
Anschließend kommt das Futter,
subventioniert retour,
jetzt ist es wieder Butter.
Welch Wunder der Natur!

Die Milch kommt nach dem Melken
europaweit herum,
die Kuh ist dumm geboren
und bleibt für immer dumm.
Doch könnte man sie fragen,
was sie denn meint dazu,
sie meinte: Ihr seid dümmer
als jede dumme Kuh!

Muh.
 
B

Bruno Bansen

Gast
Buttermilch...

Hi Bernhard! Super gemacht! Zum abstrusen Thema, was so realistisch ist wie nur was, dieser irre hoppel-die-hopp-Rythmus - wunderbar!!! Bitte gleich das nächte Thema, vielleicht die Husumer Krabben, die nach Marokko zum Auspulen geschickt werden?

Viele Grüße!

Bruno
 



 
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