Einsam (gelöscht)

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Svalin

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Hallo Leandra

Was auch interessant sein könnte, ist, wenn du den Aspekt, dass sich in deinem Text alles Umgebende dem lyrischen Ich annähert, mehr hervorhebst/ betonst - als Gegensatz zum >jemand der nicht kommt<. Vielleicht in der Art:

Adler kreisen
in meiner Nähe
der Wind legt sich zu mir
zerzaust mein Haar
und das Meer singt leise
seine ganz spezielle Melodie
Wellen fluten heran
-kämpferisch
um dann wieder einzustürzen
und Sand beginnt
meinen Körper zu bedecken
gibt ein wenig Geborgenheit.
Sie alle finden zu mir.

Ich rühre mich nicht
und warte auf jemand
der nicht kommt.
.....................

Ist nur so eine Idee ;-)

Grüße Martin
 

cumulus

Mitglied
Einsam

Hallo Leandra!

Nur ein paar Anmerkungen:
Ich kann mich irren, aber fliegen Adler tatsächlich zu mehreren herum?
Müssen es eigentlich überhaupt "Adler" sein? "Vögel kreisen über mir - schreiend" erzielt zumindest bei mir eine ebenso starke Wirkung.

In der ersten Hälfte, genauer gesagt bis zu "Sand bedeckt meinen Körper" hatte ich mir das lyrische Ich noch stehend vorgestellt, vielleicht am Rande einer Klippe. Ab da aber erscheint es mir plausibler, er/sie liegt am Strand. Ich erwähne das, weil ich kurz ins Stocken geriet und überlegte, ob die bewußte Person nun steht oder liegt.

"Vor mir brausen die Wellen auf |- kämpferisch | um dann wieder einzustürzen" kann man sich bildhaft gut vorstellen. Die Stelle gefällt mir richtig gut.

"und warte auf jemand[red]en[/red] | der nicht kommt", heißt es, glaube ich wenigstens, korrekt.

Das lyrische Ich hört die Adler und das Rauschen des Meeres, es sieht die Wellen aufbrausen und wieder einstürzen, es spürt den Sand auf der Haut und fühlt die Sehnsucht. Du könntest es auch riechen und schmecken lassen, um das Erlebnis an diesem speziellen Ort, am Meer, noch lebensechter und nachempfindbarer zu vermitteln.

Es grüßt
- Cumulus -
 

Leandra

Mitglied
an Martin und Cumulus

Martin,
ich bin begeistert, und andererseits auch enttäuscht, weil ich selbst nicht darauf gekommen bin!
Es ist wirklich toll was du aus meinem Gedicht gemacht hast, ohne den eigentlichen Sinn zu ändern.
Aber naja übung macht den Meister, stimmts?
Wie bist du darauf gekommen? ist dir das so spontan eingefallen?
Großes lob, Kerstin.

Cumulus,
Ich weiß nicht ob Adler zu mehreren herumfliegen ("Raben fliegen in Scharen, der Adler aber fliegt allein")
Allerdings glaube ich zu wissen, dass Adler sich ihren Partner suchen und ihm auch treu bleiben. d.h. dass sie zu zweit herumfliegen.
-Meine Person liegt von anfang an am Strand. Ihr ist eigentlich furchtbar kalt und sie ist völlig durchnässt aber das alles nimmt sie gar nicht wahr...
wie gesagt, ist halt kein Meisterwerk und noch nicht richtig "ausgefeilt" obwohl ich Martins Version echt gut finde......

Liebe Grüße Leandra
 

Svalin

Mitglied
Hallo Leandra

Das mit der Übung stimmt sicher. Ein Gespür für Sprache, die Worte, ihren Klang und Wirkung entwickelt man leider nicht von heute auf morgen. William Faulkner hat das sehr anschaulich einmal so gesagt: "Lesen, lesen, lesen. Alles lesen - Schund, Klassiker, Gutes und Schlechtes, und darauf achten, wie es gemacht ist. Wie ein Schreiner, der als Lehrling arbeitet und sich nach Kräften schult. Lies! Es wird haften bleiben. Dann schreib. Wenn es gut ist, wirst du es merken. Wenn nicht, wirf es aus dem Fenster." ... oder in die Leselupe :D
Aber im Ernst: Dieses Bemühen sollte auch in den Texten erkennbar sein. Achte unbedingt auf Flüchtigkeitsfehler* ! Sie werden hier oft als Indiz für die (mangelnde) Sorgfalt gewertet, die der Autor einem seiner Texte zukommen lässt. Und das wäre doch schade ;-)

>Wie bist du darauf gekommen?

Ich möchte behaupten, mit den Jahren entwickelt man "einfach" ein Gespür für das, was in den Texten angelegt ist. Ein weiterer Aspekt deines Textes scheint mir auch der Kontrast zwischen Bewegung und Erstarrung zu sein. Du deutest in den letzten beiden Zeilen an, dass hier ein Mensch im Warten verharrt. Ist er deshalb tatsächlich völlig unbewegt? Könnten nicht zufällig dessen Gedanken - wie Adler - unentwegt um den Einen kreisen, der nicht kommt? Könnte ich mir gut vorstellen ;-)

Grüße Martin
____________
* in diesem Text: >Sand bede[red]c[/red]kt meinen Körper< und das von cumulus schon erwähnte >jemand[red]en[/red]<, auch in "Regentage" sind 3 Rechtschreibfehler, in "Träume" sogar 4!
 

Leandra

Mitglied
hmmm...

tja ja die Rechtschreibfehler......
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich bei meinen Gedichten nicht wirklich auf die Rechtschreibung geachtet habe, es ging mir mehr um die Aussagen des Textes.
Und wenn ich dann so spontan Gedichtet habe (manchmal überfällt es mich einfach) war es mir auch ziemlich egal.
Außerdem bin ich auch noch ziemlich jung und Rechtschreibung ist nicht so meine große stärke.
Wenn ich so deine Antwort lese komme ich mir vor als wäre ich in der Schule. Da 4 Rechtschreibfehler, dort 2 Rechtschreibfehler und dort sogar (das pure entsetzen)......
UNGENÜGEND! (mit rotem Stift fett unterstrichen)
Aber naja.
Ich werd mir Mühe geben.
 

Svalin

Mitglied
Hallo Leandra

Das mit den Fehlern mag penibel erscheinen. Viele der Leute, die hier lesen und kommentieren, tun dies aber aus reinem Vergnügen und du kannst dir nie sicher sein, ob sie nach dem zweiten Fehler nicht doch die Lust verloren haben und kommentarlos weiterklicken, dir letztenendes vielleicht sogar noch ein "überarbeitungsbedürftig" als Wertung verpassen.
Mit einer in vielen Schreibprogrammen integrierten Rechtschreibkorrektur lässt sich dieses kleine Problem mit noch kleinerem Aufwand relativ elegant lösen.

Also, nur nicht verzagen ;-)

Grüße Martin
 
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