Einsamkeit

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Sitze hier​

Und ich sitze hier-
auf meinem Bett aus Eiche und Einsamkeit,
während allmächtige Gedanken mir zärtlich den Kopf massieren
und ich jede Faser ihres Jähzorns spüre;
die mich preisen mit begnadeten Weisheiten;
die mich plagen mit scharfen Krallen und mit Flüchen.
Ich sitze hier-
gefangen im Kerker meines eigenen Verstandes,
während der Falke draußen nach Freiheit lechzt
und ich hier drinnen, hockend und hechelnd
und hektisch harmonisch.
Und ich sitze hier-
still und starr und elendig wortkarg,
während meine Einzige freudig auf meinem Herzen
herumtanzt und stampft und trampelt,
wie auf der lehmigen Tanzfläche einer primitiven Diskothek;
während die Weisen längst erkannt,
da die Stimme des Universums
in ihren Ohren sanft flüsternd erklang:
Schaff ab! Schaff ab!
Ich throne hier- behaglich bequem und friedlich;
und in Burundi geht das nächste unberührte Wesen
gen Himmel, unwissend und trüb;
trüb und unwissend gen Himmel,
so wie der nachlässige Soldat einst,
seine Träume wegwerfend;
stolz die Waffen in die Höh\' stemmend,
so wie ich die heilige Mine meines Stiftes;
heilig unbekümmert wie alle.
Und ich sitze hier-
dabei weiß ich noch nicht einmal,
warum.​
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
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Schön, dass Du den Weg zu uns gefunden hast. Wir sind gespannt auf Deine weiteren Werke und freuen uns auf einen konstruktiven Austausch mit Dir.

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