Einsamkeit

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Kitty-Blue

Mitglied
Einsamkeit

Sitze hier so ganz alleine,
und die Stille ist so laut,
fühl mich einsam und verlassen,
dies Gefühl ist so vertraut.

Alle Andern sind zusammen,
und nur ich bin ganz allein,
bin alleine und verlassen,
und will das doch gar nicht sein.

Laufe langsam durch die Straßen,
ganz allein geh ich nach Haus,
seh die Stadt mit meinen Augen,
alles sieht so traurig aus.

Fühle wieder so viel Kälte,
spüre schon mich selbst nicht mehr,
unter all den vielen Menschen
such ich einen Freund so sehr.

Leute gehn an mir vorüber,
reden, lachen, schaun mich an,
doch durch diese hohe Mauer
kommen sie nicht an mich ran.

Menschen stehen so nah vor mir,
und sind doch so weit entfernt,
kann sie einfach nicht erreichen,
hab es wirklich nie gelernt.

Seh die Welt durch einen Schleier,
dreh mich immer nur im Kreis,
alles scheint mir wie im Traume,
weiß nicht mehr was ich noch weiß.

Möchte doch so Vieles ändern,
und kann doch so gar nichts tun,
muss alleine weitersuchen,
ohne jemals auszuruhn.
 

Mirko Kussin

Foren-Redakteur
mensch kitty,
schwierigschwierigschwierig,... also ich versuch es mal so neutral wie möglich zu formulieren: du bringst die schwäche aller deiner texte, selbst sehr schön auf den punkt. nämlich in der zeile "dreh mich immer nur im Kreis". auch dieser text ist schwach und zwar deshalb, weil er sich im kreis dreht, keine veränderung durchmacht, keinen höhepunkt bietet. schon an der wortwahl kann man das festmachen: du benutzt alleine in diesem text fünf mal das wort "alleine", das, in verbindung mit anderen adjektiven wie "einsam" und "verlassen" (die auch mehrfach auftauchen) ist es einfach too much. auch deine anderen texte schlagen in die gleiche kerbe. um es ganz platt zu sagen: es ist immer das gleiche, und das, was sich gleicht ist auch noch schlecht gemacht.
ich kann vielleicht verstehen, dass du dieses "sich im kreis drehen" ausdrücken willst, aber dadurch, dass ich in einem text fünf mal schreibe wie allein ich bin, wirkt es nicht intensiver oder verzweifelter, sondern lediglich verzweifelt bemüht. das, was du in diesem text hier sagen willst, kannst du in vier zeilen unterbringen und es würde wirklich an intensität gewinnen.
nächster tip: klammere dich nicht so an die reime, die zwingen dir worte auf, die du nicht gebrauchen willst. sie beschränken dich in deinen möglichkeiten und die sind eh schon -sorrysorrysorry - begrenzt. versuch es einmal ohne reim; schreib auf was du aufschreiben willst. und wenn du dann so einen text zu papier gebracht hast, setz dich hin und versuche ihn zu komprimieren, zu verdichten, vielleicht durch so selbstgesetzte grenzen ("aus diesen 20 zeilen mach ich jetzt 15, oder 10, ohne das der text irgendetwas verliert"). schließlich kommt der ausdruck dichtung vom verdichten.
weiterer tip: versuch etwas mehr distanz zu deinem text aufzubauen. so wie er da steht, ist er gut für ein tagebuch, für dich um vielleicht sowas wie verarbeitung zu generieren, aber für den aussenstehenden leser gibt der text nichts her. er wirkt weinerlich, pubertär und naiv. als leser will ich doch von einem text etwas geboten bekommen: ein schönes spiel mit sprache, ein schöner reim odere einfach eine neue sichtweise auf die welt, aber das bietet er einfach nicht. liebe grüße, mirko
 

Kitty-Blue

Mitglied
Hi Mirko,
kann schon sein, dass du Recht hast mit deiner Kritik.
Der Text ist schon etwas älter.
Es ging mir gar nicht so sehr darum, ein perfektes Gedicht zu schreiben.
Ich wollte vor Allem meine Gefühle ausdrücken und ich habe versucht,
mir meinen Kummer von der Seele zu schreiben.
Ich denke, ein Leser, der selbst genauso einsam ist,
der wird von dem Gedicht schon berührt sein.

Liebe Grüße,
Kitty
 



 
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