Einsamkeit

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lintschi

Mitglied
Nun gibt es wieder Einsamkeit
Wie vertraut sie mir gleich wieder ist
Wie ein Nach-Hause-Kommen
nach langer Zeit
Zu etwas
das man nicht vermisst
hat
Doch das man sehr gut kennt

Ein Haus
Das einem wohl gehört
Obwohl man es nicht haben will

Doch unverkäuflich stand es da
Und wartete auf mich
Ganz still
und spöttisch lächelnd

In dieses Haus zurück kehren
Das wollte ich niemals mehr
Leben wollt' ich
wo Menschen sind
Hier ist es öd und leer
Doch ist es mir so sehr vertraut

Das Haus
in dem ich
mit dir
leben wollte
Das war auf Sand gebaut
 
B

bonanza

Gast
der vergleich der einsamkeit mit einem haus, in das man
immer wieder zurückkehrt, gefällt mir.
es hat ein gutes fundament. aber so fest es dasteht,
so kalt wirkt es auch auf uns.
die wagnisse, welche wir mit beziehungen zu anderen menschen
eingehen, würde ich weniger mit häusern vergleichen.
sie erscheinen mir wie schiffe, mit denen wir das wagnis
einer reise eingehen. vielleicht wissen wir, wo wir hin
wollen, aber wir wissen nicht, was auf der fahrt alles
an unwägbarem geschehen mag. manchmal erwischt uns auch
die einsamkeit zu zweit. die windstille ist mörderisch.

ein haus, das man auf sand baut, ist eine riesendummheit.
ein zelt wäre in diesem falle passender gewesen.

lintschi, ich denke oft über solche allegorien nach.
dein gedicht ist nicht übel.

bon.
 

Suse

Mitglied
guter vergleich

ich schließe mich an. der vergleich mit dem haus ist sehr sehr gut. leider gefällt mir die versunterteilung nicht so richtig. hie und da wirkt sie etwas hilflos "herbeikonstruiert". daran sollte noch etwas geschliffen werden. wie genau ich mir das besser vorstellen könnte weiß ich im moment selbst noch nicht genau. aber es ist ja auch dein gedicht - also deine überlegung :)

lg,
suse
 



 
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