Eisbrecher

sieh nur die Möwe
wie sie stürzt

wir sahen ihr zu lauschten
dem Rinnen der Zeit wussten
es bleibt nicht mehr viel du fandest
an jenem Abend den lipstick
nicht mehr selbst die Sprache
die du mir zugedacht hattest
verschlug es dir

wegen der Möwe?

hätten wir nicht einfach
ein Eis
und zwei Löffel
ordern können?

Auch diesen Text hier finde ich witzig, liebe(r) Wüstenrose.

Die Verbindung zwischen Sprachlosigkeit und dem Sturz der Möwe ist so überraschend, dass ich darüber lachen musste.

Auch die Lösung des Problems, welche den Titel erklärt, ist wirklich ausgefallen, wäre aber bestimmt hilfreich gewesen: Ein Eisbecher mit 2 Löffeln braucht eine Weile, bis er leer ist, schmecken tut er auch, gesättigt ist man danach auch,kurzum, die Chancen für eine Problemlösung wären tatsächlich gestiegen.

Drollige Einfälle hast Du.

Liebe Grüße
Vera-Lena

Hallo wüstenrose,

also "Drolliges" kann ich nicht entdecken, eher Trauriges, denn wenn einem eine Möwe in den "Eisb(r)echer" fällt, das ist sicher nicht gut für eine Beziehung.
Entschuldige die Vereinfachung, aber der Titel reizt einfach ungemein.
LG
Perry

Hallo Perry,

bei diesem Bild musste ich doch herzhaft lachen: die Möwe stürzt direkt in den Eisbecher!

Weiß nicht genau, inwieweit du mir sonst noch deine Eindrücke über mein Gedicht mitteilen wolttest, mir jedenfalls kamen beim Lesen deiner Antwort Gedanken:

in der Tat, die Stimmung ist zunächst gedrückt, die Mitteilung gehemmt, die Möwe hält sich nicht oben...

- - - und der Auflösung durch den gemeinsamen Eisbecher-Eisbrecher fehlt es vielleicht doch an Durchschlagskraft. Die letzten Zeilen wollen die Bedrückung brechen, na gut, eine originelle Wendung, aber so richtig sitzt das nicht, das Eis ist nicht gebrochen, stattdessen zerbrichst du mir nun meinen Hoffnungsträger: den Eisbecher, na denn: Scherben bringen Glück!

LG wüstenrose

Liebe Vera-Lena,

zunächst mal danke!, dass du dir Zeit für meine Ungereimtheiten genommen und deine Leseeindrücke mitgeteilt hast. Deine Art zu interpretieren gefällt mir, da geht es nicht gleich um stilistische Finessen, sondern zunächst mal darum, inwiefern der Text für dich einen Inhalt transportiert. Und das will ich als Verfasser wissen (zumindest mir als Lyrikeleve, der noch nicht weiß, ob er eines Tages Aufnahme in die Unterstufe der Lyrischen Akademie finden wird, geht das so) : was kommt beim Du am anderen Ende der Leitung an?
Eisbecherfür2 als Problemlösung, ja- genau so wars gedacht. Inzwischen sagt mir das nicht mehr so zu; braucht das Ganze nicht einen anderen Dreh? frage ich mich.
Beim Verfassen schwebte mir übrigens weniger Beziehungsalltag vor, sondern ein Kennenlernen, Abtasten, Zögern, begleitet von Hemmungen und Ängsten.
LG wüstenrose

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Hat Witz ! Gruß, Pola
http://www.pola-lilith.de