Eissterntränen

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Alpha

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Eissterntränen

Glühwein dampft in meinen Adern
Draußen eist der Schnee die Welt
Und wo einst uns’re Liebe tanzte
Die Einsamkeit nun Flocken zählt

Mit kalt gefror’ner Zehenspitze
Schreib ich deinen Namen nieder
Leise seufzt der Wind mir nach
In nackten Kronen: Frostgefieder

Ich atme Wolken in die Ferne
Und flechte Hoffnung in die Nacht
Den Blick im Sternenmeer verloren
Dort meinen letzten Traum erdacht

Zärtlich küsst der Winter mich
Ich bitt’ die Kälte um Erbarmen
Im Dunkel dort erahn’ ich dich -
Und flüster weinend deinen Namen
 

DayDreamer

Mitglied
hi :)

wundervolle worte... vor allem die 3. Strophe... . Vor allem der Satz "Ich atme Wolken in die Ferne"... Dieses Sehnen, dieser Hauch von Existenzialismus, diese unbestimmte Melancholie - einfach gut!

kurz und bündig: es ist einfach eine 9 wert =)
 
Hallo Alpha,

Du findest schöne Worte für Dein Gedicht.
Die Formulierung "Glühwein dampft in meinen Adern" finde ich sehr gelungen.
Ich habe da nur ein kleines Problem mit der letzen Strophe.

"Zärtlich küsst der Winter mich
Ich bitt`die Kälte um Erbarmen"

Das klingt für mich etwas widersprüchlich, da der Winter einerseits als zärtlich dargestellt wird, aber andererseits die Kälte, die ja ein wichtiger Bestandteil des Winters ist, mit dem lyrischen Ich Erbarmen haben soll.
Meiner Meinung nach geht entweder nur das eine (zärtlich küssen) oder das andere (Erbarmen) haben, aber beides gleichzeitig nicht.
Oder bezieht sich das Erbarmen der Kälte auf etwas anderes?
Abgesehen davon gefällt mir Dein Gedicht sehr gut.

Viele Grüße

AM

P.S.

Schönes Wilde-Zitat :)
 



 
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