Elek-Tron

Helmut D.

Mitglied



Elek- Tron

Es war einmal ein Ion.
Das hatte einen Sohn.
Der hieß, oh glaubt's mir schon,
mit Namen, Elek-Tron.

Der Sohn, schon früh fragil,
war durch und durch labil.
Nichts machte ihm stabil.
Des Nacht's er dann zerfiel.

Doch jeder, der jetzt denkt,
er hätte sich erhängt,
ist in die Irr' gelenkt!
Erst an, die Sache fängt.

Ein jedes Teil vom Paar,
der Bub' zerfallen war,
und jetzt wird's nuklear,
erstrahlte; wunderbar !

Die Freunde von dem Kind,
wie Jungen halt so sind,
vor Neid fast wurden blind.
Sein Glanz war rötlich, lind.

Was soll ich sagen viel?
Den Knaben es gefiel,
zu strahlen kernmobil.
Ein jeder schnell zerfiel.

Das Chaos war perfekt,
das alle angesteckt.
Ein mancher ist verreckt!
Was hat das nun bezweckt ?

Die Sach' erklär ich gern:
Die sehr erhitzten Herrn,
erstrahlten gar nicht fern:
glaub' Sonne, hieß der Stern!


1986
 

B.Wahr

Mitglied
Hallo Helmut D.,
sehr nett, wie Du das gesagt hast! Gefällt mir.
Zweite Strophe, dritte Zeile - wohl ein Vertipper?
Oder bewußt Berlinerisch?
"Nichts machte ihn.. "
Liebe Grüße aus dem Südwesten
B.Wahr
 

Helmut D.

Mitglied
Antwort

Hallo B.Wahr!

Ich weiß nicht recht, aber besteht nicht ein Ion aus Elektronen?
Aber wie auch immer, das Gedicht wollte nur heiter auf die Nuklearproblematik hinweisen und aussagen, daß eigentlich die ganze Welt nuklear ist.

Grüße

Helmut
 

B.Wahr

Mitglied
Kernphysik

Hallo Helmut D.,
frag nur mich nicht nach Kernphysik und so was. Ich bin ja schon froh, wenn ich den Kern eines Gedichts erfassen kann. Mein Freund Kurt H. Binder schrieb mir erst kürzlich: "den sinn im unsinn zu entdecken ist heute die sinn-vollste überlebensstrategie!" Besser kann ich das nicht formulieren...
Grüße
B.Wahr
 



 
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