Empfinden

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Joneda

Mitglied
Wenn Menschen ihr Empfinden
in tiefe Wörter binden,
und alle Zeit mit ihnen reift,
dann haben sie am Ende
die Frucht der Lebensbände
in ihren wundersamen Händen.

Und Augen schauen, was sie sehen,
wenn wir am Ende von Erden gehen.
Das sind dann auch Gedanken,
welch` Taten wir vollbracht,
was wir mit anderen Menschen teilten,
worüber wir gelacht,
geweint, gestritten,
erlitten mancher Festungssturm,
vorallendingen, zusammen verschworen.

Da weint dann manches Auge,
und mancher Mensch der denkt,
wenn er die Zeit zurückholen könnte,
wäre sie nicht verschenkt.
Denn hätte man anstatt in Worte
in Taten mehr gelegt,
dann hätte dieser eine Tote
viel mehr gelebt.
 

Zarathustra

Mitglied
ein bissche Schade..

Es ist ein wenig schade,
dass du die Rhytmik des ersten Verses nicht durchhalten konntest.

Die Botschaft, die du hast ist wirklich gut, - leider ist die Umsetzung (wie ich meine, nicht ganz so gut gelungen).

Liebe Grüsse aus München
Hans
 

Sonnenkreis

Mitglied
Re: ein bissche Schade..

Liebe Joneda,

was mir hier gefällt, das sind die ersten zwei
Strophen. Die zeigen schön den Lebensweg, den
wir zwar alle irgendwie anders, aber ein wenig
auch gleich gehen.

In der dritten Strophe kippt das Ganze meinem
Gefühl nach. Denn, ja, sicher könnte man mehr
tun als reden!? Manche Menschen können besser in
Worten, andere mehr mit ihren Händen Taten voll-
bringen. Hier möchte ich nicht werten. Jedenfalls
nicht grundsätzlich.

Aber in der dritten Strophe verlangst Du meiner
Ansicht nach zuviel vom lyrischen ich: Nämlich
Perfektion. Ich denke, es gibt Dinge im Leben
die könnte auch noch soviel guter Wille eben
nicht ändern. Das sind wenige Dinge, aber die
gibt es aber auch.

Nun, sicher mag ein Erlebnis Deinen Text prägen;
von daher hat dieser "Bruch" im Text sicherlich
seinen Grund.

Liebe Grüße
Sonnenkreis
 

Joneda

Mitglied
Perfektion

Lieber Zarathustra,

vielen Dank für Dein Kommen.
Lyrisch perfekt? Das bin ich nicht ;-)

Genauso wenig wie im Leben, lieber Sonnenkreis.

Ich weiß nur, dass sich die Menschen immer weniger trauen zu leben, ist das nicht schade? Geht nicht soviel dabei verloren? Verlernt man nicht so vieles?

Alles muß perfekt sein, dabei geht das Wirkliche, das was das Leben ausmacht, verloren :)

Liebe morgendliche Schneegrüße an Euch beide
Joneda
 

NewDawnK

Mitglied
Ursprünglich veröffentlicht von Joneda
und mancher Mensch der denkt,
wenn er die Zeit zurückholen könnte,
wäre sie nicht verschenkt.
Denn hätte man anstatt in Worte
in Taten mehr gelegt,
dann hätte dieser eine Tote
viel mehr gelebt.
Hallo Joneda,

gerade dieser Vers gefällt mir besonders, weil er unser übliches Denken sehr schön vorführt:
- Wer Zeit verschenkt und sie zurückholen will, versteht nicht wirklich zu schenken - er klammert sich noch im Nachhinein an einmal Verschenktem fest.
- Wer kann schon wissen, wie viel und wie intensiv ein anderer Mensch gelebt hat? Schließlich hat jeder Mensch seine eigenen Prioritäten im Leben.

Nicht wirklich schenken können und sich zum Vormund für andere aufschwingen - meiner Ansicht nach zwei Beispiele für ein verunglücktes Denken, mit dem jeder sich und die Menschen, die ihm etwas bedeuten, (ungewollt) in eine Lebens-Verlierer-Position hineindenken kann.

Gruß, NDK
 

Kasper

Mitglied
hallo Joneda !

Dein Text gefällt mir in seinem Inhalt sehr gut. Schade nur, dass ihm die Melodie nicht ganz gerecht wird. Ich finde, dass dein Text trotzdem eindeutig unterbewertet wurde.
;)

lieben Gruß,
Kasper
 

Sonnenkreis

Mitglied
Liebe Joneda,

Deinem Rekommentar schließe ich mich vorbehaltslos
an.

Nur mag ich eben die "hätte-könnte-würde" Aussagen
nicht, denn die berücksichtigen im Leben nicht das,
was man auch den dispositiven Faktor nennt. Den man
zwar mit einer Wahrscheinlichkeit zu überlisten ver-
sucht, der aber wie beim Würfel Zufall bleibt.

Sicher, wenn man es nicht versucht, dann kann es auch
nicht gelingen. Das erklärst Du gut. Aber es gibt auch
Dinge, da ist ein sich zurücklehnen und zu staunen viel
mehr Aktivität als ein hektisches Wirbeln oder sich in
Gedanken mit "hätte-könnte-würde" sich selber zu verun-
sichern.

Denn weißt Du, allmächtig sind wir Menschen nicht. Müssen
wir auch nicht sein;)). Denn dafür gibt es eine höhere In-
stanz. Auch, wenn die manchmal nur schwer zu verstehen ist.

Dir alles Gute zum neuen Jahr und

Liebe Grüße
Sonnenkreis
 



 
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