Endlos Schleifen

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Janosch

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Die Wellen tanzen nach verspielten Windespfeifen -
es türmt sie brausend auf und lässt sie wieder fallen
und leere Flaschen reißt es mit; ein stetes Wallen
verübt im Rausch, im Meeresbausch, ein Klippenschleifen:

Die Zeit wirft in die Felsen ihre scharfen Krallen -
solang sie stehn, wird sie an ihnen sich vergreifen.
Doch da, zu Lande, oben auf den Klippen reifen
die Lippenblütler still; von unten hört mans knallen.

Am Strande wehen milde Brisen durch die Lüfte;
ein Möwenzug berichtet schreiend von den Riffen,
die manches Schiff bei Sturm nicht konnt' umschiffen.

Und wir stehn hier im Sand, ich schwelge im Geklüfte.
Dann streich ich dir durchs Haar, umschlinge deine Hüfte:
dein schöner Mund, so rund, so klippengleich geschliffen.
 



 
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