Entelechie

Entelechie

Auch wenn wir unscheinbar
Und erdverbunden
Holzwege suchend
Über Baum und Borke
Unser Ziel
Nur kriechend finden
Um uns dann
Im Reich der Kronen
In dieses eine Blatt zu binden

Wir tragen in uns
Alle Keime
Den des Flügelschlags
Den Nektarwunsch
Das Gen des Todes
Bringt Entfaltung
Enthüllt uns
Eine Form
Die leibhaftig sich
im Körper windet
Und im Vergehen dann
Vollendung findet

Gefällt mir sehr gut - würd nur das "dann" am Ende streichen, klingt ohne irgendwie besser - das mag aber subjektiv sein.

LG, Rhea

Hallo Ralf!

Auch wenn viele Leute das Gegenteil behaupten:
Lyrik hat etwas mit Gefühl zu tun und ich lasse mich beim ersten Lesen eines Gedichtes gerne von diesem Gefühl leiten.
Was deinen Text betrifft, wirkt er unheimlich tröstend auf mich.
Manchmal genügt schon die Hoffnung (Nektarwunsch) um die Süße zu schmecken.

Was die beiden "dann" angeht: Die kann man wirklich weglassen, diese Verstärkung hat dein Gedicht nicht nötig.

Sehr gerne gelesen!

Liebe Grüße
Manfred

Entelechie

Auch wenn wir unscheinbar
Und erdverbunden
Holzwege suchend
Über Baum und Borke
Unser Ziel
Nur kriechend finden
Um uns dann
Im Reich der Kronen
In dieses eine Blatt zu binden

Wir tragen in uns
Alle Keime
Den des Flügelschlags
Den Nektarwunsch
Das Gen des Todes
Bringt Entfaltung
Enthüllt uns
Eine Form
Die leibhaftig sich
im Körper windet
Und im Vergehen erst
Vollendung findet

Hallo Rhea,
Hallo Franke,

lange hab ich an Raupe und Schmetterling gesessen.

Ich fand beim Lesen die beiden " dann"
als betonte Silbe für den Lesefluß eingängiger.

Habe das letzte "dann" durch ein " erst" ersetzt.
Mir will scheinen, das ich die reihenfolge der
Entfaltung durchaus betonen sollte.

Habt dank für eure Kommentare

Ralf

Gefällt mir gut, Dein Gedicht, dennoch eine, wenn
auch "unbedeutende" Frage: Warum schreibst Du die Zeilenanfänge groß? Das erschwert das Lesen und kommt mir reichlich antiquiert vor - hat man das nicht in der
Dichter-Steinzeit so gehandhabt?
mit herzlichen Grüßen, Pelikan
P.S. Warum gaukeln mir meine Augen einen falschen
Titel vor? Entenleiche lese ich immer wieder

Hallo Pelikan,
eine gute Frage.

In gewisser Weise möchte ich manchmal,
das auch die Zeilen für sich gelesen werden,
und so an Bedeutung gewinnen.

Manchmal liegt es einfach nur daran,
das ich mein "Word" so eingestellt habe, das die
Zeilenanfänge automatisch groß geschrieben werden.

Ich denk mal darüber nach, was es hier ist?!



Ralf

Entewas?? Bitte klär mich auf, lieber Ralf.kennen dieses Wort nicht.LG revilo

Entelechie

griechisch en (in) telos (Ziel) echein ( haben)
als Tip Raupe und Schmetterling

Die Eigenschaft z. B. eines Lebewesens sein Ziel
in sich zu tragen

Er bezeichnet die Form, die sich im Stoff verwirklicht, besonders im Sinne einer dem Organismus innewohnenden Kraft, die ihn zur Selbstverwirklichung bringt.

Der Schmetterling ist die Entelechie der Raupe

Wenn man so will ist der Tod die Entelechie des Lebens

schlag nach bei Aristoteles " Metaphysik"


Ralf

hallo,
ich glaube ich solle im mittelteil der zweiten
strophe ewas umstellen.

irgendwo zwischen
Gen des Todes und eine Form.
vielleicht auch einfach nur eine neue strophe setzen

hab das gefühl da ist ein holperer
beim sprechen drin?
ralf

Lieber Ralf,

da das Gedicht noch im Werden begriffen zu sein scheint, darf ich bestimmt auch noch meinen Mostrich dazugeben. M. E. könntest du den Text etwas flüssiger gestalten - Übergang A1 - A2 - und in der Formatierung. Mein Vorschlag:

Entelechie

Auch wenn wir unscheinbar
und erdverbunden
Holzwege [blue]suchen[/blue]
über Baum und Borke
unser Ziel
nur kriechend finden
um uns dann
im Reich der Kronen
[blue]an [/blue]dieses eine Blatt zu binden

[blue]tragen wir doch
alle Keime in uns[/blue]

den Flügelschlag
den Nektarwunsch
das Gen des Todes

bringt Entfaltung
enthüllt uns
eine Form
die leibhaftig sich
im Körper windet

und im Vergehen erst
Vollendung findet

Zum Vergrößern anklicken....

Was meinst du dazu?

Liebe Grüße
Heidrun

hallo heidrun,
das gefäll mir sehr

du has die abschnitte sinngemäß geordnet

ich glaube der überblick wird dadurch besser

auch das " an ein blatt binden"
ist das bessere bild

ich werde deinen vorschlag als blaupause meiner gedanken
zu diesem stück " verwerten"

lg
ralf

hallo heidrun,
habe noch einmal eingehend über deinen
vorschlag nachgedacht.

ich denke deine formatierung
ist die angebrachte

hab dank dafür

ralf

Entelechie

Auch wenn wir unscheinbar
und erdverbunden
Holzwege suchen
über Baum und Borke
unser Ziel
nur kriechend finden
um uns dann
im Reich der Kronen
an dieses eine Blatt zu binden

tragen wir doch
alle Keime in uns

den Flügelschlag
den Nektarwunsch
das Gen des Todes

bringt Entfaltung
enthüllt uns
eine Form
die leibhaftig sich
im Körper windet

und im Vergehen erst
Vollendung findet

Lieber Ralf,

es mag vielleicht ein wenig unglaubwürdig klingen, entspricht aber dennoch der Wahrheit: Die Bearbeitung von Gedichten macht mir fast ebensoviel Spaß wie das Verfassen eigener.

Ich freue mich närrisch, wenn sich aus einer ersten (zweiten, dritten) Version der "erhabene" Kern herausschält, insbesondere bei dir, weil deine Inhalte stets so gut durchdacht sind.

Herzliche Grüße
Heidrun

Entelechie

Auch wenn wir unscheinbar
und erdverbunden
Holzwege suchen
über Baum und Borke
unser Ziel
nur kriechend finden
um uns dann
im Reich der Kronen
an dieses eine Blatt zu binden

tragen wir doch
alle Keime in uns

den Flügelschlag
den Nektarwunsch
das Gen des Todes

bringt Entfaltung
enthüllt uns
eine Form
die leibhaftig sich
im Körper windet

und im Vergehen erst
Vollendung findet

http://www.youtube.com/watch?v=vgeZEdbv_m8&feature=player_detailpage

so noch runder - fein

Lass es so, wie es ist ! Frohes Neues von revilo

Hallo Ralf, durch Deine Erklärung und den Verweis auf Tom Waits, den ich sehr schätze, habe ich Dein Gedicht erst richtig verstanden..........Ein vielleicht unpassender Gedanke schwirrt in meinem Kopf herum : Kann man die Verwandlung des hässlichen Entleins in den schönen Schwan unter den Begriff der Entelechie subsumieren????
Blöde Frage, dessen bin ich mir bewusst..........LG revilo

Lieber Ralf,

geb´ Dir auch noch meinen Senf dazu:
(find´ auch es holpert ein bischen bei Gen des Todes)

Entelechie

Auch wenn wir unscheinbar
und erdverbunden
Holzweg suchend
über Baum und Borke
unser Ziel
nur kriechend finden
um uns
im Reich der Kronen
an dieses eine Blatt zu binden

tragen wir doch
keimend in uns

den Flügelschlag
den Nektarwunsch
zur Ausgestaltung
Gen des Todes
Lebenswillen

bringt Entfaltung
enthüllt uns
eine Form
die leibhaftig sich
im Körper windet

und im Vergehen erst
Vollendung findet


Spontaner Lesevorschlag in freier Analyse der Textassoziation.
(grins.)
Hab auch zuerst Entenleiche hirnverwurschtelt und mußte Entelechie erst googeln.
Paßt prima.
Schönes Thema sinnig umgesetzt.

Liebe Grüße
und frohes Neues
Conny