Entlaubt

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H

Heidrun D.

Gast
Liebe Vea-Lena,

richtig anfreunden kann ich mich mit dem Gedicht nicht, obwohl ich es selber ja auch schon einmal mit dem Entkernten hatte (ein ausdrucksstarkes Bild).

Der Text wirkt jedoch eigentümlich starr auf mich (was vieleicht deiner & meiner Gemütslage entspricht) und dadurch etwas unbeholfen.

Vielleicht möchtest du doch noch einmal über eine weitere Verdichtung oder - alternativ - eine Umstellung der Einzelverse nachdenken?

Dir einen herzlichen Gruß
Heidrun
 

Vera-Lena

Mitglied
Ja, danke, liebe Heidrun,

Dein Vorschlag gefällt mir. Die Starre ist von mir beabsichtigt. Vielleicht ist die Formatierung in ihrer Dichte, wie ich sie zuerst hatte und wie Du sie ähnlich auch vorschlägst tatsächlich dem Auszusagenden näher, denn -

hier ist durch ein Übermaß an Erlebtem kein Empfinden mehr möglich (für eine gewisse Zeit)

Dennoch - der Mensch ist so angelegt, dass er bis in sein tiefstes Unterbewusstsein hinein an einem Weiterleben arbeiten muss. Selbst wenn alle Gänge auf Leerlauf geschaltet sind, muss er doch irgendwie automatisch an seinem Leben festhalten, auch wenn er nicht mehr weiß, wie das gehen könnte. Aber für Fragen hat er momentan kein geistiges Potential und WEN er nun befragen sollte, auch das ist ihm im Augenblick nicht präsent.

Ich übernehme gerne Deinen Vorschlag.

Herzlichen Dank fürs Lesen und Deine Unterstützung! :)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Oliver,

Deine Verkürzung hat etwas. Aber mir geht es doch darum, dass nicht nur die Sprache abhanden gekommen ist, sondern, dass hier sprachlos für ein Individuum ein Überlebenskampf beginnt.
Das würde ja nicht deutlich werden, wenn ich "nach dem Leben" herausnehmen würde. Was meinst Du?

Zudem, fühlt das Lyri, dass ein Weiterleben eigentlich ganz unmöglich ist, wenn doch die Frucht keinen Kern, also keinen Samen, mehr hat und eine Vermehrung ausgeschlossen ist.

Hier geht es um ein Paradoxon. Das Leben drängt danach, weitergelebt zu werden, aber das Lyri weiß nichts mehr, fühlt nichts mehr....

Fragende Grüße
Vera-Lena
 

revilo

Mitglied
Hallo Vera, hallo Lena..........
ich verbinde mit meinen Basteleien keine besondere Intention und möchte sie eher als Kommentar verstanden wissen......bei dem Wort "entlaubt " musste ich spontan an Napalm denken..........Lyri kommt mir vor wie ein Japaner, der vor den Trümmern seiner Existenz steht, aber trotzdem weiter leben will.
Lg revilo
 

Vera-Lena

Mitglied
Ja, lieber Oliver,

so war es auch gemeint von mir mit dem Lyri.

Danke für Deine Antwort, auch die vorangegangene Antwort, die ich jetzt besser verstehe. :)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 



 
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