Entschuldigung Welt, ich lebe!
Ach was ist es wieder ein verdammt heiliger Sonntag.
Viele Omis stolzieren in bester Ausgangsmanier zur Kirche
und wieder werde ich nur schräg angesehen.
Ob es an meinen grünen Haaren liegt,
oder meiner eigens für diesen Tag zerschlissenen Hose, kann ich nicht beurteilen, doch aber sagen, dass ich wohl nicht gerade den Geschmack von Oma Elsa getroffen habe.
Auf Ihre Frage, warum ich denn kaputte Hosen tragen würde, antwortete ich, dass ich sie einfach geil fände. Wieder ist sie geschockt, da das Wort „geil“ gar nicht so ihrem Vokabular entspricht und ich entschuldige mich für meine vulgäre Ausdrucksweise und mach mich schnurstracks vom Acker.
In der Nähe des Spielplatzes finde ich ein paar meiner Kumpels, die wieder etwas bewusstseinsgestört über das Klettergerüst hergefallen sind. Nein, ich wundere mich nicht darüber, nur zünde ich meinen Joint an, um ihnen bald folgen zu können, in diese wunderschöne Welt der bunten Farben und Sorglosigkeit.
Es laufen Muttis mit Kleinkindern vorbei, die nur mit dem Kopf schütteln und sich eher bemühen, schnell vorüber zu gehen, da wir auf jeden Fall eine Gefahr darstellen und womöglich sogar Schwerverbrecher sind. Eben nichts für Kinderaugen würde man meinen.
Meine Freundin schlingt ihre Arme um mich und wir beginnen, natürlich extra für alle Zuschauer zu knutschen, ganz genau so, das wirklich Jeder unsere Zungenschläge sehen kann.
Was wir wollen? Na klar, wir hoffen die Aufregung des Nachmittags zu sein, wir haben nichts Besseres zu tun und etwas Spaß darf man sich sicher noch gönnen.
Auf dem Weg nach Hause, mach ich mir bereits Gedanken, was ich am Montag, den weiteren Tag meiner auf dem Staat lebenden Faulheit, tun werde. Ich plane gedankenverloren einen Bankraub, natürlich ohne Geiseln, ich bin ja kein Schwein.
Zuhause sitzt Mutter wieder mal heulend in der Küche, ich denke sie wird die letzte Dose Billigerasco aus dem Sozialmarkt aufgebraucht haben und Vater hat ihr vorzüglich die Fresse poliert , denn ein Mann braucht Nahrung, um vor der Glotze nicht noch abnehmen zu müssen, wenn schon der Alkohol das Völlegefühl nicht mehr bringt.
Das blauviolette Auge meiner Mutter hat diesmal eine besonders schöne Färbung, und als ich mir das ganze näher ansehen möchte, stelle ich schon am Lichtschalter fest, das wir keinen Strom mehr haben, diese Stadtwichser haben den doch wirklich abgestellt, diese Arschlöcher.
Vater liegt in seiner eigenen Kotze, die unseren Flickenteppich ziert...
...und ich lebe
© Ara, 7.11.04
Ach was ist es wieder ein verdammt heiliger Sonntag.
Viele Omis stolzieren in bester Ausgangsmanier zur Kirche
und wieder werde ich nur schräg angesehen.
Ob es an meinen grünen Haaren liegt,
oder meiner eigens für diesen Tag zerschlissenen Hose, kann ich nicht beurteilen, doch aber sagen, dass ich wohl nicht gerade den Geschmack von Oma Elsa getroffen habe.
Auf Ihre Frage, warum ich denn kaputte Hosen tragen würde, antwortete ich, dass ich sie einfach geil fände. Wieder ist sie geschockt, da das Wort „geil“ gar nicht so ihrem Vokabular entspricht und ich entschuldige mich für meine vulgäre Ausdrucksweise und mach mich schnurstracks vom Acker.
In der Nähe des Spielplatzes finde ich ein paar meiner Kumpels, die wieder etwas bewusstseinsgestört über das Klettergerüst hergefallen sind. Nein, ich wundere mich nicht darüber, nur zünde ich meinen Joint an, um ihnen bald folgen zu können, in diese wunderschöne Welt der bunten Farben und Sorglosigkeit.
Es laufen Muttis mit Kleinkindern vorbei, die nur mit dem Kopf schütteln und sich eher bemühen, schnell vorüber zu gehen, da wir auf jeden Fall eine Gefahr darstellen und womöglich sogar Schwerverbrecher sind. Eben nichts für Kinderaugen würde man meinen.
Meine Freundin schlingt ihre Arme um mich und wir beginnen, natürlich extra für alle Zuschauer zu knutschen, ganz genau so, das wirklich Jeder unsere Zungenschläge sehen kann.
Was wir wollen? Na klar, wir hoffen die Aufregung des Nachmittags zu sein, wir haben nichts Besseres zu tun und etwas Spaß darf man sich sicher noch gönnen.
Auf dem Weg nach Hause, mach ich mir bereits Gedanken, was ich am Montag, den weiteren Tag meiner auf dem Staat lebenden Faulheit, tun werde. Ich plane gedankenverloren einen Bankraub, natürlich ohne Geiseln, ich bin ja kein Schwein.
Zuhause sitzt Mutter wieder mal heulend in der Küche, ich denke sie wird die letzte Dose Billigerasco aus dem Sozialmarkt aufgebraucht haben und Vater hat ihr vorzüglich die Fresse poliert , denn ein Mann braucht Nahrung, um vor der Glotze nicht noch abnehmen zu müssen, wenn schon der Alkohol das Völlegefühl nicht mehr bringt.
Das blauviolette Auge meiner Mutter hat diesmal eine besonders schöne Färbung, und als ich mir das ganze näher ansehen möchte, stelle ich schon am Lichtschalter fest, das wir keinen Strom mehr haben, diese Stadtwichser haben den doch wirklich abgestellt, diese Arschlöcher.
Vater liegt in seiner eigenen Kotze, die unseren Flickenteppich ziert...
...und ich lebe
© Ara, 7.11.04