Equilibrium (Gleichgewicht)
von o.e. alias esto
Es ist Herbst,
die Blätter welkenfallen von den Bäumen.
Demonstrativ scheinen sich die Bäume
wie riesige Skelette vor dir aufzubauen,
mit dem festen Ziel
dich einzuschüchtern.
Bald wird der ganze Boden
mit den fallengelassenen Blättern übersät sein,
sich wehrlos der Situation hingeben.
Ein Stück weiter liegt ein Blatt,
einsam,
weit ab von den anderen.
Immer dasselbe, einer von Vielen.
Die Stellung eingenommen in Reih’ und Glied.
Wie eine übermächtige Armee,
nicht von den anderen zu unterscheiden.
Eine Uniform wie die andere,
jeden Tag dieselben Befehle und Eintönigkeit.
Immer mehr und mehr zerfällt das Gemäuer,
herabgefallene Steine in jedem Weg.
Voller Zeitgeschichten
doch ohne eigenes Leben.
Ohne Zukunft steht das Gemäuer anmutig
dem Zerfall gegenüber.
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Spätsommer 2000