Erfrorener Traum

La Noche

Mitglied
Sie läuft durch den Schnee
Mit nackten Füssen
Nur ihre Tränen glühen heiss.
Die Ros´ in ihrer Hand ist glasig,
Ihr Herz erstarrt zu ewig´ Eis.

Was liess er nur so lang sie warten,
Dass jeder Tag ein Grauen war?
Barfuss, im kalten Schnee im Garten-
Ihr Traum war einst so wunderbar.

Nun heisst es Abschied nehmen, Sterben,
Wohl längst ihr Herz gestorben ist.
Rose im Schnee, Seele in Scherben,
Weiss, dass sie ihn nie mehr vergisst.

Ein Regenbogen nur aus Tränen,
Ein Stern aus Gold vom Himmel fällt.
Wie konnt´ sie einst nur um ihn wähnen,
Wie hat er sich nur so verstellt?

Durch den Schnee trabt ein weisser Schimmel,
Alles ist ruhig, die Zeit steht still.
Sie küsst die Rose, schaut zum Himmel
Und weiss, was sie ihm sagen will...
 
S

Sansibar

Gast
Schnee

Guten Tag la Noche,
ein wunderschönes trauriges Liebesgedicht. Der Regenbogen aus Tränen ist so schön beschrieben, sltsam, ich kann ihn seh´n
Gruß
Sansibar
 

La Luna

Mitglied
Liebe La Noche,

ich glaube dieses Gedicht ist eines deiner besten.
Mit der gläsernen Rose, dem Tränenregenbogen, der Scherbenseele und dem weißen Schimmel im Schnee zeichnest du ein zartes Bild in Eisblau und Weiß, welches Hoffnungslosigkeit und Verletztheit, aber auch einen tiefen Kummer widerspiegelt.
Dieses Gedicht hat mich tief bewegt.


Liebe Grüße
Julia
 

La Noche

Mitglied
Hallo ihr beiden,
Vielen Dank für die Komplimente, es ist schön, wenn man jemanden berühren kann. Vor allem, wenn man so verstanden wird, wie man es gemeint hat: ein tiefes Gefühl von Traurigkeit, Verletztheit, Zeitlosigkeit und auch Hoffnungslosigkeit. Ganz so tragisch wollte ich es dann aber nicht enden lassen, die letzte Zeile soll ausdrücken, dass alles weitergehen wird- irgendwann
 



 
Oben Unten