Ergriffen von Dir

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Vera-Lena

Mitglied
Ergriffen von Dir

Da Du Deine Seligkeit
in mein Herz streust,
steigt mein Jauchzen auf
zu Dir, oh Herr
und ich will Dich preisen
in allem, was ist.

Inmitten der Stürme
öffnest Du die Oase des Friedens,
die Du in mich gelegt
von Anbeginn.

In der Schwärze der Nacht
zeigst Du mir die Laufbahn des Mondes
und lässt mich wissen,
dass Du bei mir bist.

Wie der Fluss über die Ufer tritt
und das Erdreich befruchtet,
so überschwemmst Du mich
mit Deiner Liebe.

In der Süße des Weines
legst Du Dich auf meine Zunge
und lässt mich Deinen Namen sprechen,
wie ich es verstehe.

Wenn ich einatme,
ziehe ich Dich zu mir,
wenn ich ausatme,
schicke ich Dir meine Sehnsucht.

Auf Deiner Güte wandle ich.
Nach den Brücken Deiner Wahrheit
suche ich.

An Höhen und Tälern werde ich
meine Füße verwunden,
aber Du ebnest die Wege,
die Dich als mein Sein
kennzeichnen.

Von Angesicht will ich Dich schauen
an dem Tag, den Du dafür bestimmt.
 
Liebe Vera-Lena,
ein mitreißendes Gotteslob. Du solltest dich an modernen Gebetbüchern beteiligen... ! Obwohl ich keiner Kirche mehr angehöre, meine ich das keineswegs ironisch...
Liebe Grüße
Karl
 
Liebe Vera Lena,
ja, es ist , wie Karl schon sagte, ein mitreißendes Gotteslob.
Ich persönlich könnte mich dem HERRN nicht so bedingungslos hingeben.

In der Schwärze der Nacht
zeigst Du mir die Laufbahn des Mondes
und lässt mich wissen,
dass Du bei mir bist.
In der Schwärze der Nacht (Schicksalsschlag) hat mich kein Mond trösten können und ich habe nicht gespürt, dass ER bei mir ist.
Du kannst dich glücklich schätzen, dass du so denken und fühlen kannst.

Viele Grüße
Marie-Luise
 

Vera-Lena

Mitglied
Hallo, Ihr Lieben,

danke für Eure Rückmeldungen zu diesem Text!

Liebe Marie-Luise, es tut mir Leid, dass ich mit diesen Zeilen an eine wunde Stelle bei Dir gerührt habe. Zum Stichwort "Gottvertrauen" antworte ich Dir gerne noch per Mail.

Ich las einen theologischen Text und war dermaßen entzückt darüber, dass ich einen wirklich schwierigen Sachverhalt verstanden hatte, dass ich den Wunsch verspürte, einen "Freudenschrei" auszurufen. Zu meinem Erstaunen entstanden dann diese Zeilen. Sie werden sich wohl schon über eine lange Zeit hinweg im Unterbewusstsein formuliert haben und sind dann durch diesen Anlass ins Bewusstsein aufgestiegen, denn ich habe kein einziges Wort geändert.

Um meine Freude mit Euch zu teilen, habe ich den Text dann hier eingestellt.

Danke, dass Ihr mir geantwortet habt!:)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Zarathustra

Mitglied
Psalm

wirklich ein Psalm,

in Rhythmus und Versmass.

Was das Gottvertrauen betrifft. Das gibt es nicht ohne das Dunkel, ohne das Kreuz.

L.G. Hans
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Hans,

da kann ich Dir ohne Weiteres Recht geben, die Gottesnähe wird einem zwar geschenkt, aber sie ist auch von Prüfungen begleitet.

Danke für Deinen Kommentar zu diesem Text!

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

wüstenrose

Mitglied
Hallo Vera-Lena,
deine Sprache hat was, verschiedene deiner Bilder finde ich gelungen.
an einer Stelle ziehe ich mich innerlich von deinem Text zurück:
"Wie der Fluss...
so überschwemmst du mich
mit deiner Liebe"

ist mir zu viel. Steckt nicht in der kleinen Geste, in der kleinen Menge, im unaufdringlichen Bild manchmal mehr Inhalt? Mich erschlägt das irgendwie.

LG wüstenrose
 
Liebe Vera-Lena,
es freut mich, dass auch einmal ein gelungenes Gebet den Platz als bestes Lyrik-Werk einnimmmt. Es hat diesen Platz verdient. Und das meine ich, obwohl ich keiner Kirche mehr angehöre, weil ich mit dem Machtgehabe der katholischen Amtskirche große Probleme hatte. Als religiöser Mensch, der an die göttliche Liebe glaubt, verstehe ich mich dennoch.
Herzliche Grüße
Karl
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Wüstenrose,

Deinen Einwand kann ich gut verstehen. Als der Text entstand, war auch ich über das Wort "überschwemmt" erschrocken. Aber dann sah ich den Nil, vor meinem inneren Auge, wie er, um den Menschen Nahrung zu geben, über seine Ufer trat und merkte,dass die Formulierung für mich genau so, wie es da steht, stimmig ist. Es ist "meine" Wahrheit und deshalb will ich es nun auch so stehen lassen.

Vor 3 1/2 Jahren habe ich auch einen Text über die Liebe geschrieben. Er ist ganz schlicht,(finde ich jedenfalls), allerdings geht es da vorrangig um eine Beziehung zwischen Lri und Lyrdu. Insofern ist er diesem hier nicht gänzlich zu vergleichen, dennoch, das Thema ist dasselbe in anderer Form.

Vielleicht findest Du daran eher einen Gefallen. Es heißt "Die Leere zwischen den Elektronen" und steht auch im Forum Ungereimtes.

Grundsätzlich stimme ich Dir zu: Weniger ist sogar sehr oft mehr und dick Aufgetragenes findet auch von mir keinen Beifall.
Aber hier ist es nun so, wie oben beschrieben.

Es freut mich, dass Dich der Text ansonsten anspricht und ich danke Dir herzlich für Deine Antwort.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Karl,

ja, es ist schön, dass auch ein Gebet in der LL seine Leser findet. Ich bin auch sehr dankbar dafür.

Auch Dir danke! für Deine nochmalige Antwort!

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

wüstenrose

Mitglied
Liebe Vera-Lena,
noch unter dem Leseeindruck von "Die Leere zwischen den Elektronen" stehend, fange ich damit mal an: Da hast du wirklich ins Schwarze getroffen, das Geicht ist genau "meine Wellenlänge". Ich lese das Gedicht nicht wirklich wertend, ich lass es einfach auf mich wirken und diese Art von Sprache ist mir vertraut, ich bin darin beiheimatet, es ist wie ein kleines Glücksgefühl diese Zeilen zu lesen. Danke.

Mein Beitrag zu "Ergriffen von dir" war sehr spontan, war mir verschwommen bewusst, dass das immer auch eine kritische Gratwanderung ist zu sagen: zu dieser oder jener Wendung / zu diesem Inhalt gehe ich auf Distanz. Das verstehe ich: es ist deine Wahrheit. Und die soll es auch bleiben!

Etwas beeindruckt (irritiert?) bin ich nun von der Bandbreite deiner beiden hier gelesenen Gedichte: hier überschwängliche Hingabe, dort eine gewisse "Liebe zum leeren Ausgang" (wenn ich das mal so nennen darf).
Aber warum auch nicht? Hobbydichterisch holpernd ausgedrückt: Stocken hat seine Zeit. Fließen hat seine Zeit

liebe grüße wüstenrose
 

Vera-Lena

Mitglied
Juchhu,

das freut mich ja, liebe(r) Wüstenrose, dass die "Leere zwischen den Elektronen" Dir gefällt. Hach, da konnte ich Dich doch noch ein bisschen glücklich machen.

Warum ich mal diese und mal eine andere Sprache und Möglichkeit des Ausdrucks wähle, hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass ich in meinem nun schon recht langen Leben, sehr, sehr viel gelesen habe. Ich schreibe ja auch inhaltlich über viele Themen. Es gibt witzige Gedichte von mir, Kindergedichte, politische Gedichte, religiöse Gedichte und am allermeisten Liebesgedichte, denn verliebt bin ich andauernd in Dinge, in interessante Gedanken und in viele Menschen. Mein Herz kommt mindestens einmal pro Tag auf seinen Höchstpegel, ach ja und in Tiere und Pflanzen bin ich natürlich auch verliebt. Aber keine Bange, ich bin ein ganz normaler Mensch und in unsympathische Wesen kann ich mich genauso wenig verlieben, wie andere das auch nicht können. Allerdings versuche ich immer in dem Bewusstsein zu bleiben, dass alle Menschen göttlichen Ursprungs sind und einen göttlichen Funken in sich tragen.

Ach und einige Prosatexte habe ich auch geschrieben.

So, jetzt habe ich aber genug über mich berichtet und sollte mir mal Deine Sachen anschauen.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

HerbertH

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

verzeih mir, ich hatte diesen Text damals nicht gesehen.
Dein Gebet gefällt mir, weil es wahr daherkommt.

lG

Herbert
 
Liebe Vera-Lena,

ich bin ergriffen von deinem Gebet, dass Glauben, Dankbarkeit, Zufriedenheit, Geborgenheit und Zuversicht ausdrückt. Einfach Großartig!

Anerkennende Grüße,
Estrella
 



 
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