Erinnern und Verstehen

3,90 Stern(e) 7 Bewertungen

gareth

Mitglied
Nun lasst mich einen Blick nur tun
auf dieses Liebespaar,

das auf der Bank da ineinander
seine Hände legt

und seine Augen schließt,
gemeinsam immer wieder, dann

für lange Zeit in der es
seine Lippen sanft vereint,

eins wird im Fühlen und
im Sein, ein einziges Gefäß,

gefüllt mit warmem Atem,
der sich mischt und niemals mehr,

nie mehr wird´s ungescheh´n,
und niemals nicht gewesen sein,

wie leis´ und sachte auch
das Lachen, Flüstern, Tasten ist,

vielleicht vergessen, doch
für immer wahr und Jeder lebt

ab jetzt im Ander´n fort,
nun lasst mich tun nur diesen Blick

auf jenes Paar, um all´ die
Stimmen in mir zu versteh´n
 

Rosentraum

Mitglied
Hallo, Gareth

Du schilderst sehr feinfühlig eine alltägliche und doch immer wieder interessante Betrachtung. Das Gefäß stößt mich ein wenig an . . . nenne es Raum oder Körper . . .
Lass mal wieder etwas von dir lesen.
Möge dir der Spaß an der Freude erhalten beleiben.
mit einem leisen servus - der Rosentraum
 

wondering

Mitglied
Hallo Gareth,

ein Hauch von Mystik (durch das Erinnern) lese ich aus deinen Zeilen, ebenso, wie eine kleine Traurigkeit des Verstehenden herüber weht.

Gefallen mir sehr gut deine Zeilen.

Viele Grüße
wondering
 

gareth

Mitglied
wo mir ausgerechnet der einfache Begriff des Gefäßes so wichtig ist, Rosentraum, in seiner Funktion als gemeinsames Behältnis für beider Atem...
ich versteh Dich schon, hab aber bis heute keine Alternative
 
L

Lotte Werther

Gast
An gareth

Vieles finde ich wieder in diesem Gedicht, gareth. Nicht nur deine Auslassungszeichen, sondern vor allem die leisen Töne und das Resignierende im Grundton des Textes. Was dir so eigen ist.

Das Bild des Gefäßes mit dem sich vermischenden Atem und die Folgerung der von nun an unauslöschlichen Erinnerung ist schön.

Und gut ist ein Text wie dieser, wenn er mich fort von deinen Empfindungen zu meinen führen kann. Zu meinen Erinnerungen und Kontemplationen. Und das tat er.

Bleibt noch zu wünschen, dass du die Stimmen in dir verstehst und ihnen auch folgst.

Lotte Werther
 



 
Oben Unten