Erkenne dich selbst

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Der Perlentaucher

Von den Klippen sprang er
in die wilde, schäumende Gischt
des Meeres.
Mit entschlossenen Lippen
wagte er
Schweres.

Mit kräftigem Schlage
von Händen und Armen gewann er
an Tiefe.

Da unten,
so sann er,
fern heller Tage,
hilft keine Klage,
gibt’s kein
Erbarmen
und wenn er
den Himmel
riefe.

Da sah er
nah
ein Schimmern ...

Die Muschel
faßt er
im stummen
Getuschel
bunter Fische,
in seegrasner
Nische ...

Dann
schaut er
nach oben ...
das Licht
dort
zu loben,
das ihn
zog ...


Bald
setzt‘ er
den Fuß
auf festeren Grund ...
der Erde
zum Gruß ...

Erblickt‘,
was ihn
bewog,
die Tiefe
zu wagen:
Zwei
leuchtende Sterne
im lieben
Gesicht.

Er reichte
die Perle ...

Ohne
zu zagen,
taucht er
wieder
in die
schäumende Gischt ...

Grünblau
bleibt das Wogen
der Wellen
zurück ...
 

ENachtigall

Mitglied
Hallo Informationslücke,

willkommen bei den (denkenden?) Nachwuchsdichtern.

Zunächst stelle ich fest, dass dein Pseudonym verdammt lang ist ...

Dein Gedicht überzeugt mich inhaltlich und von der Darstellung her eher weniger. Ich habe es trotzdem angenommen, weil mir dein Sprachgefühl andeutet, dass du deinen lyrischen Stil und Klang noch (entscheidend?) entwickeln kannst.

Viel Spaß dabei und ein glückliches Händchen mit den kritischen Stimmen wünscht dir,

mit netten Grüßen,

Elke
 
B

bluefin

Gast
hallo @info,

als bekennender walfisch hab ich mich natürlich sofort auf deinen text gestürzt und nach etwas gesucht, was mir im laufe der zeit da unten auch schon begegnet oder vertraut geworden ist.

leider waren's aber nur knittersmann oder rapp', die ich wiedererkannte, obwohls doch nur um ein paar perlchen ging, die, wie wir alle wissen, nicht in den großen tiefen und unter sturmgepeitschtem wellengetös', sondern in der sanften lagune ruhen, vornehmlich von zarter frauenhand zu pflücken.

unter wasser geht's nie so abgehackt zu wie in deinem gedicht; was deinen perlentaucher wirklich bewegt, im seichten zu dümpeln, erschließt sich nicht recht: es ist kein gedicht über das meer und das tauchen und die liebe, sondern eher, als ob einer im kaufhaus nach einem passenden ohrring suchte und post festum zum umtauschen zurückkäme, nicht reüssierend, weil der kassenzettel an land blieb.

sei mir nicht böse, wenn ich das jetzt so heiter sage. aber von einem "hey gefällt mir war auch schon mal auf der seegraswiese" hättest du ja erst recht nix.

tipp: tiefer tauchen, bis du dorthin kommst, wo nicht jeder andere auch hinschauen kann.

liebe grüße aus münchen

bluefin
 
Der Perlentaucher

Von den Klippen sprang er
in die wilde, schäumende Gischt
des Meeres.
Mit entschlossenen Lippen
wagte er
Schweres.

Mit kräftigem Schlage
von Händen und Armen gewann er
an Tiefe.

Da unten,
so sann er,
fern heller Tage,
hilft keine Klage,
gibt’s kein
Erbarmen
und wenn er
den Himmel
riefe.

Da sah er
nah
ein Schimmern ...

Die Muschel
faßt' er
im stummen
Getuschel
bunter Fische,
in seegrasner
Nische ...

Dann
schaut' er
nach oben ...
das Licht
dort
zu loben,
das ihn
zog ...


Bald
setzt' er
den Fuß
auf festeren Grund ...
der Erde
zum Gruß ...

Erblickt',
was ihn
bewog,
die Tiefe
zu wagen:
Zwei
leuchtende Sterne
im lieben
Gesicht.

Er reichte
die Perle ...

Ohne
zu zagen,
taucht' er
wieder
in die
schäumende Gischt ...

Grünblau
blieb das Wogen
der Wellen
zurück ...
 



 
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