liebe gabriele,
"Die Freiheit des Menschen beginnt dort, wo die Angst aufhört."
steht unter all deinen werken. dein lyri ist noch nicht wirklich frei in diesem text. die furcht vor konkreten
bildern führt es immer wieder zu abstraktionen, die nicht aufmerken lassen. lap hat in seiner kritik vollkommen recht. seine wertung kann ich aber nicht teilen.
liebeslyrik ist schwer, sie ist nicht einfach nur die darstellung eines gefühls, eines zustandes den ein lyr. subjekt empfindet. wer verliebt war oder liebt kann im normalen prosaischen leben ein lied davon singen, wie schwer es schon ist seiner besten freundin oder seinem
besten freund ein gefühl zu schildern, das er/sie nicht hat. ähnlich und noch viel schwieriger ist es mit
einem text der sich, wie hier deiner, an unbekannte leser wendet.
lieben ist schon nicht immer ein gang durchs
feld, aber noch wieviel schwieriger ist es darüber öffentlich zu schreiben. da hilft nur:
um mut bzw. ausdruck zu gewinnen - LESEN ! LESEN ! LESEN !
Jeder muss seine - ihm eigene - sprache selbst finden,
dabei helfen können uns die meisterinnen/meister.
sieh mal: hier werden zwar auch allerweltsausdrücke verwendet, aber in dem text ist bewegung, trotz inhaltlicher lähmung.
Mein Herz ist lahm
Mein Herz ist lahm, weil es deinem so schnell,
So lange nachrannte.
Sollen wir langsam heimwärts gehen und uns dabei alles Vorbeigegangene ansehen,
Vielleicht heute?
Heimwärts die stillen Abendstrassen entlang unter stillem Himmel,
Ohne viel zu reden.
Einen Augenblick lang schenkst du mir deine Augen,
Wenn dir meine Berührung genehm ist.
Aber morgen nicht. Ich bin ganz außer Atem;
Dann, obwohl du unverändert aussiehst,
Ist vielleicht etwas schöner im Gesicht der Liebe im Tod,
Wie es dein Herz sieht, wenn es den gegangenen Weg zurückläuft;
Mein Herz ist lahm.
My Heart is Lame
- Charlotte Mew -
ich habe das jetzt alles flüchtig hingeschrieben, und werde noch intensiver darüber nachdenken müssen.
versprochen !
wir sehen uns wieder !
herzlich
montgelas
p.s. zum konkreten text schreibe ich dir eine mail.