Erotisches Heilen 5

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roland

Mitglied
Bravo Wilhelm,
wenn ich so dichten könnte!
Ich werde es auswendig lernen, es ist wirklich zu schön.
Abgesehen von Details (daß mein Gebiss nicht so scharf ist, sondern mehr blaue Flecke setzt), bleibt es ein lebensvolles Gedicht und ein Spaß dazu. Danke für die Kürze und den Witz im Wirklichen...
Gruß von Roland
weiter:
die Szene verläuft von "ich", vom "du" zum "wir", wobei Du vielleicht am Anfang Dich noch ein weiteres Mal einfügen könntest, wegen der Ausgewogenheit, auch in der Realität... aber lang genug ist sie schon... nur ein Gedanke von mir...
 

Schakim

Mitglied
Hallo, Wilhelm!

Das Gedicht hätte ich mir auch in "Humor" vorstellen können. Liebe sollte immer Spass machen ...

VG
Schakim
 
Lieber Roland,
du hast recht, der Wechsel von Ich und Du und der Übergang zum Wir könnte besser strukturiert sein.

Danke fürs Lesen und Kommentieren
Wilhelm Riedel
 
Hallo Schakim,
das mit dem Humor ist so eine Sache. Klar, das lyrische Ich steht schmuzelnd darüber. Aber es ist ja auch Gewalt in der Liebe, Schmerz zufügen.

Grüße
Wilhelm Riedel
 

Mirko Kussin

Foren-Redakteur
hallo wilhelm,
kann diesen text wirklich nicht so gut rezipieren, wie meine vorgänger, finde er hat große inhaltliche schwächen dadurch, dass er in ein reimschema gepresst wurde; hat diesem text meiner meinung nach nicht gut getan...
aber jetzt mal vers für vers:

Du züngelst mich, Weib,
ich zügle dich: Bleib!

diese doppelung "züngelst/zügelst" ist gelungen und passt auch recht schön, aber wenn ich jemanden zügle, sag ich dann zu ihm "bleib"? oder wäre hier ein "bleib weg" nicht treffender gewesen?

Du streichelst mich geil,
ich flüstre: Verweil!

der vers ist ok, auch wenn das "geil" nicht unbedingt zur wortwahl des restlichen textes passt...


Ich beiße dich weh,
du schlägst mich: Geh!

"ich beiße dich weh" ist ziemlich hingebogen, damit es ins reimschema passt

Du küssest mich wund,
ich knete dich rund.

warum nicht du küsst mich wund? was ist das überhaupt für eine grammatikalische form? konditional? hmm bin mit den fachbegriffen auf kriegsfuß? auf jeden fall bekomme ich bei dieser form irgendwie ein ungutes gefühl... klingt sehr komisch und nicht wirklich richtig... tja und "ich knete dich rund" puhh das klingt irgendwie nach "bunt hat nicht gepasst, hund auch nicht, dann nehm ich mal rund" passt aber auch nicht wirklich...

Wir stoßen uns heiß,
wie's keiner nicht weiß.

könnte ein ganz guter schluß sein, allerdings grüble ich da seit gestern abend schon über diese doppelte verneinung (keiner nicht)... mein gedankengang: niemand weiß nichts, also im umkehrschluß wissen alle alles...

sorry das ich kein gutes haar an diesem text lasse, aber gereimte texte müssen hundertprozentig passen, damit sie wirklich gut sind, aber bei dir fehlen so ein paar prozent und sofort wirkt der text komisch... irgendwie über´s knie gebrochen..
liebe grüße mirko
 
Hallo Mirko Kussin,
danke für deine Kritik; sie hilft, den Text besser zu verstehen.
Zunächst eine allgemeine Bemerkung: Es geht um sado-masochistische Liebe, bei der das Gefühl über der Vernunft steht. Das drücke ich dadurch aus, dass Rhythmus und Klang den Sinn nach ihrem Schema formen. Insofern hast du grundsätzlich den Vorgang richtig erkannt.
Nun zu den Einzelheiten:
1."ich zügle dich: Bleib!" Zügeln hat hier die Bedeutung Fesseln. Zügel anlegen. Die Frau wird zum Bleiben gezwungen.
2."Du streichelst mich geil."
Die Wortwahl passt mit anderen Wörtern aus der Sexszene zusammen: züngeln, beißen, schlagen, küssen, kneten, stoßen.
3."Ich beiße dich weh".
"weh" ist ein Prädikativum: Ich beiße dich, so dass es dir weh tut. Wie: Du streichelst mich geil.
4."küssest" ist die alte Form der zweiten Person. Sie steht hier wegen dem Rhythmus.
5."ich knete dich rund". Rund sind die Formen der Frau: Pobacken, Brüste, Arme, Beine. Ich knete sie so, dass ihre Rundungen immer stärker werden.
6.Die doppelte Verneinung ist im Lateinischen eine Bejahung, in der alten deutschen Tradition eine starke Verneinung.
Der letzte Vers ist fast ein Zitat: Das Lied "Kein Feuer, keine Kohle" endet: "als heimliche Liebe von der niemand nichts weiß."

Das muss man nicht akzeptieren; aber auch Sao-Macho nicht.

Grüße
Wilhelm Riedel
 



 
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