Erst gestern

4,30 Stern(e) 8 Bewertungen

Walther

Mitglied
Erst gestern sprachst Du von der Menschheit,
Wie sie vor sich und Hass zu schützen sei.
Schon heute ist Dir alles einerlei.
Du nimmst die Axt, das Zündholz und ein Holzscheit;

Du zündest Höllenfeuer an, bereit,
Den Du als Feind benannt, ganz auszubrennen.
Du willst ihn nicht einmal mehr menschlich nennen,
Zertrittst ihn als gemeine Kleinigkeit.

So wenig bleibt von Deinen großen Sprüchen,
Von Frieden, Liebe, Güte, Seelenheil:
Verendet ist der hohe Flug in Flüchen,

Und wie der Aufschwung ist der Absturz steil.
Zugrunde geht Dein Credo an den Brüchen,
Die Dich durchziehn: Gibs zu, Dich macht das geil!
 

anbas

Mitglied
Hallo Walther,

das gefällt mir richtig gut. Bin aber grübelnd, ob es nicht eigentlich "einen Holzscheit" heißen müsste...

Liebe Grüße

Andreas
 

Walther

Mitglied
Erst gestern sprachst Du von der Menschheit,
Wie sie vor sich und Hass zu schützen sei.
Schon heute ist Dir alles einerlei.
Du nimmst die Axt, das Feuerzeug, den Holzscheit;

Du zündest Höllenfeuer an, bereit,
Den Du als Feind benannt, ganz auszubrennen.
Du willst ihn nicht einmal mehr menschlich nennen,
Zertrittst ihn als gemeine Kleinigkeit.

So wenig bleibt von Deinen großen Sprüchen,
Von Frieden, Liebe, Güte, Seelenheil:
Verendet ist der hohe Flug in Flüchen,

Und wie der Aufschwung ist der Absturz steil.
Zugrunde geht Dein Credo an den Brüchen,
Die Dich durchziehn: Gibs zu, Dich macht das geil!
 

Walther

Mitglied
Lb. Anbas,

danke für Eintrag und Bewertung. Ich habe den bewußten Vers ein wenig umformuliert. Damit hoffe ich, das Problem beseitigt zu haben.

LG W.
 

Walther

Mitglied
Erst gestern sprachst Du von der Menschheit,
Wie sie vor sich und Hass zu schützen sei.
Schon heute ist Dir alles einerlei.
Du nimmst die Axt, das Feuerzeug, den Holzscheit

Und zündest Höllenöfen an, bereit,
Den Du als Feind benannt, ganz auszubrennen.
Du willst ihn nicht einmal mehr menschlich nennen,
Zertrittst ihn als gemeine Kleinigkeit.

So wenig bleibt von Deinen großen Sprüchen,
Von Frieden, Liebe, Güte, Seelenheil:
Verendet ist der hohe Flug in Flüchen,

Und wie der Aufschwung ist der Absturz steil.
Zugrunde geht Dein Credo an den Brüchen,
Die Dich durchziehn: Gibs zu, Dich macht das geil!
 

Walther

Mitglied
Erst gestern sprachst Du von der Menschheit,
Wie sie vor sich und Hass zu schützen sei.
Schon heute ist Dir alles einerlei.
Du nimmst die Axt, das Feuerzeug, das Holzscheit

Und zündest Höllenöfen an, bereit,
Den Du als Feind benannt, ganz auszubrennen.
Du willst ihn nicht einmal mehr menschlich nennen,
Zertrittst ihn als gemeine Kleinigkeit.

So wenig bleibt von Deinen großen Sprüchen,
Von Frieden, Liebe, Güte, Seelenheil:
Verendet ist der hohe Flug in Flüchen,

Und wie der Aufschwung ist der Absturz steil.
Zugrunde geht Dein Credo an den Brüchen,
Die Dich durchziehn: Gibs zu, Dich macht das geil!
 

Walther

Mitglied
Erst gestern sprachst Du von der ganzen Menschheit,
Wie sie vor sich und Hass zu schützen sei.
Schon heute ist Dir alles einerlei.
Du nimmst die Axt, das Feuerzeug, das Holzscheit

Und zündest Höllenöfen an, bereit,
Den Du als Feind benannt, ganz auszubrennen.
Du willst ihn nicht einmal mehr menschlich nennen,
Zertrittst ihn als gemeine Kleinigkeit.

So wenig bleibt von Deinen großen Sprüchen,
Von Frieden, Liebe, Güte, Seelenheil:
Verendet ist der hohe Flug in Flüchen,

Und wie der Aufschwung ist der Absturz steil.
Zugrunde geht Dein Credo an den Brüchen,
Die Dich durchziehn: Gibs zu, Dich macht das geil!
 

Walther

Mitglied
Hallo Herbert,

Du bist der erste, der das bemerkt hat. :) Tausend Dank dafür, ist bereits repariert!

LG W.
 

revilo

Mitglied
berührt mich persönlich sehr...........ist mir aus dem Herzen geschrieben..............erlebe derzeit ähnliches.............
kann mich beim Lesen richtig abreagieren............
vielen Dank.............von revilo
 

Walther

Mitglied
lb. revilo,

auch dieses Gedicht ist aus einem lang schwelenden Zorn entstanden, den ich dann einmal - angestoßen durch ein ähnliches Erlebnis in jüngster Vergangenheit - hier "verarbeitet" habe. Daß es gelungen zu sein scheint, vom eigentlichen Erleben zu abstrahieren, das erfreut mich mehr, als man vielleicht meinen sollte.

Denn grundsätzlich halte ich wenig von "Betroffenheitslyrik". Sie ist zumeist einfach nicht distanziert genug und nervt die Leser meist mehr, als daß sie ihnen etwas gibt. Das unmittelbare Berührtsein verhindert den Blick auf das Wesentliche und sorgt zu häufig für überbordende Weinerlichkeit, alles Elemente, die gegen gute Unterhaltung wirken, die ein Text dem Leser ja auch bieten muß.

Lieben Dank für Deinen offenen Kommentar!

LG W.
 

revilo

Mitglied
Hallo Walther, auch ich bin kein Fan von Betroffenheitslyrik, weil derartiges meist peinlich wirkt........was mir an diesem Gedicht gefällt, ist die retroperspektive Distanz......das schafft eine Glaubwürdigkeit, die es dem Leser ermöglicht, tief in (d)eine Gedankenwelt einzutauchen, um sich danach ein persönliches
(Leidens)-bild zu basteln.........

LG revilo
 

Walther

Mitglied
Lb revilo,

so ähnlich was das Ziel dieses Gedichts: Weg von der persönlichen Enttäuschung - hin zur Karikatur allzu menschlichen Verhaltens.

LG W.
 

Label

Mitglied
Lieber Walther

Dein Gedicht gefällt mir so gut, dass ich es inzwischen auswendig kann.
Es besänftigt meinen Groll, den ich auf ein bestimmte Spezies Mensch habe, wenn der wieder einmal köchelt.

Das letzte Triplet ist dann mehr Wunsch - aber das hilft auch :D
Ich könnte mir vorstellen, dass mit dem Verfassen dieses Gedichts eine Art Erleichterung einherging, ähnlich wie mir damals mit Tacheles (du erinnerst dich?).
Die Reibungsflächen die man mit einzelnen Individuen hat, sind zwar individuell, der Reibungsvorgang und die Gefühle die dabei entstehen universell, oder ich sage vorsichtshalber mal - nachvollziehbar.
Jedenfalls hast du mir mit dem Gedicht einen Gefallen getan.

Danke
Label
 

Walther

Mitglied
Hallo label,

danke für Deine freundlichen Worte. Nicht immer gelingt ein ordentlicher Text. Dieser scheint sich so langsam in diese Kategorie hin zu entwickeln, auch dank der Tips der Leser.

Es freut mich, Dich gut unterhalten und Dir etwas mitgegeben zu haben.

Frohes Dichten und Werken.

LG W.
 



 
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