Erwachen

3,00 Stern(e) 2 Bewertungen

Aragorn

Mitglied
Erwachen

Es ist ein stilles, weißes Tuch,
das sich um die Seele schmiegt.
Es ist der Schnee in tiefen Tälern,
der uns sanft im Schutze wiegt.
Es ist das Flüstern Deiner Stimme,
die sich leis` im Schlaf verliert.
Es ist das Lächeln Deiner Augen,
das Deine kleine Welt jetzt ziert.

...ich seh` Dich im Schlaf

Kaum einen Augenblick zu früh,
es ist das, was Deine Träume,
so leuchten lässt in dunkler Nacht,
und es glitzern hell die Räume,
die mit Glanz behangen warten,
auf dass Du erkennst und sagst,
dass es heißt, ganz neu zu starten
und Du mein Vertrauen wagst.

Du bist noch so klein...

Komm, erschließe Dir das Leben,
und nimm heraus, was Du bekommst,
doch vergiss auch nie zu geben,
denn erst dann ist nichts umsonst.
Du wirst sehen, dieser Spiegel,
er geht auf wie Truh und Schatz,
da, schau, diese hat ein Siegel,
das bist Du, an Deinem Platz!

...dieser Traum gehört Dir

Eröffne diese Welt im Schweigen,
und laß brechen Gitterstäbe,
beginne uns den Weg zu zeigen,
als wenn es diesen einmal gäbe.
Komm, wir binden unsre Kräfte,
das ist`s doch, das uns vereint,
viel mehr noch als Lebenssäfte
die Tränen sind`s, die wir geweint.

Erwache, bitte erwache...


11.11.04 © Ara​
 

Walther

Mitglied
Lieber Aragorn,

das ist ein gewaltiges Werk, das Du hier vorgestellt hast. Sperrig vom Inhalt her und von der Form.

Ich möchte auf den Inhalt hier nicht eingehen. Inhaltliche Kritik ist nur dann möglich, wenn man die Umstände kennt, die dem Gedicht zugrundeliegen, und auch ein wenig Einblick hat in die Biographie des Autors. Daher halte ich mich hier zurück.

Ich möchte versuchen, mich Deinem Gedicht formal zu nähern. Bitte verzeihe, wenn ich dabei ein paar Bemerkungen mache, die Dir nicht schmecken werden. Aber Textarbeit, das geht mir mit meinen Gedichten ebenso, ist nicht immer vergnügungsstuerpflichtig. Und es geht ja nicht darum, einander zu verleetzen, sondern darum, gemeinsam besser zu werden.

Ursprünglich veröffentlicht von Aragorn
Erwachen

Es ist ein stilles, weißes Tuch,
was sich um die Seele schmiegt.
Ist der Schnee in tiefen Tälern,
was uns sanft im Schutze wiegt.
Ist das Flüstern Deiner Stimme,
die sich leis` im Schlaf verliert.
Ist das Lächeln Deiner Augen,
welches Deine Welt jetzt ziert.

...ich seh` Dich im Schlaf11.11.04 © Ara​
Der erste Vers der ersten Strophe fängt mit einer Senkung (unbetont) an. Alle folgenden Verse beginnen mit einer Hebung. Im Übrigen wird in der zweiten Strophe konsequent mit einer Senkung operiert. Damit der Text flüssig wird, müßte er wie folgt lauten:

Es ist ein stilles, weißes Tuch,
was sich um die Seele schmiegt.
Es ist der Schnee in tiefen Tälern,
was uns sanft im Schutze wiegt.
Es ist das Flüstern Deiner Stimme,
die sich leis` im Schlaf verliert.
Es ist das Lächeln Deiner Augen,
welches Deine Welt jetzt ziert.

Wenn die Wiederholung als Stilmittel eingesetzt wird, sollte grundsätzlich genutzt werden. Sonst es empfehlenswert - und hier auch den Kontrast hervorhebend -, die Abwechslung zu wählen.

Das könnte dann z.B. so aussehen:

Es ist ein stilles, weißes Tuch,
das sich um die Seele schmiegt.
Es ist der Schnee in tiefen Tälern,
der uns sanft im Schutze wiegt.
Es ist das Flüstern Deiner Stimme,
die sich leis` im Schlaf verliert.
Es ist das Lächeln Deiner Augen,
das Deine kleine Welt jetzt ziert.

Ich habe im letzten Vers das Wort "kleine" eingefügt, damit das Metrum stimmt. Da solltest prüfen, ob es den Inhalt verändert und es ggfs. ersetzen.

Ursprünglich veröffentlicht von Aragorn
Erwachen

Kaum ein Augenblick zu früh,
ist es Das, was Deine Träume,
leuchten lässt im dunkler Nacht
und es glitzern helle Räume.
Die mit Glanz behangen warten,
auf das Du erkennst und sagst,
dass es heißt ganz neu zu starten
und Du mein Vertrauen wagst.

Du bist noch so klein...

11.11.04 © Ara​
Auch hier haben wir einige kleinere Schreibfehler, aber eben auch echte Holperungen, die Du leicht merkst, wenn Du Dir Dein Gedicht einmal laut vorliest. Ich habe mir die Mühe gemacht und sie "ausgebaut", wobei das in meinen Worten geschehen ist. Daher solltest Du den jetzigen Vorschlag einfach lesen und ihn so bearbeiten, daß das Metrum stimmig bleibt und der Inhalt Deinen Vorstellungen entspricht. Hier also die zweite Strophe:

Kaum einen Augenblick zu früh,
es ist das, was Deine Träume,
so leuchten lässt in dunkler Nacht,
und es glitzern hell die Räume,
die mit Glanz behangen warten,
auf dass Du erkennst und sagst,
dass es heißt, ganz neu zu starten
und Du mein Vertrauen wagst.


Ursprünglich veröffentlicht von Aragorn
Erwachen

Komm, erschließe Dir das Leben,
nimm heraus was Du bekommst,
vergiss auch nie zu Geben,
erst dann ist nicht`s umsonst.
Du wirst sehen dieser Spiegel,
geht auf wie der Truhen Schatz,
sicher, diese hat ein Siegel,
das bist Du, an Deinem Platz!

...dieser Traum gehört Dir

11.11.04 © Ara​
Auch hier ist etwas Korrektur- und Entholperungsarbeit angesagt. Diese Strophe könnte beispielsweise flüssig so lauten:

Komm, erschließe Dir das Leben,
und nimm heraus, was Du bekommst,
doch vergiss auch nie zu geben,
denn erst dann ist nichts umsonst.
Du wirst sehen, dieser Spiegel,
er geht auf wie Truh und Schatz,
da, schau, diese hat ein Siegel,
das bist Du, an Deinem Platz!


Ursprünglich veröffentlicht von Aragorn
Erwachen

Eröffne diese Welt im Schweigen,
wir zerbrechen Gitterstäbe,
und beginnen aufzuzeigen,
als wenn es diese niemals gäbe.
Wir entbinden unsre Kräfte,
ist es doch das was vereint,
mehr noch als die Blutessäfte,
waren es Tränen die wir geweint.

Erwache, bitte erwache...


11.11.04 © Ara​

Häufig schwächelt die letzte Strophe am meisten, so auch hier. Man will noch den Kreis schließen, und irgendwie klappt das nicht richtig. Geht mir häufig genauso. Die meisten Gedichte stürzen hinten nach einem fulminanten Anfang ab.

Also heißt es auch hier wieder feilen, und diesmal muß ich in den Text eingreifen, um Metrum und Form zu retten. Ich bitte um Nachsicht, aber mit diesen Vorschlägen kannst Du ja dann die Version entwickeln, die Deinen Inhalt in der perfekten Form präsentiert.

Eröffne diese Welt im Schweigen,
und laß brechen Gitterstäbe,
jedem einen Weg zu zeigen,
als wenns diese niemals gäbe.
Komm, wir binden unsre Kräfte,
das ists doch, das uns vereint,
viel mehr noch als Lebenssäfte
die Tränen sinds, die wir geweint.


Ich hoffe, dass Du mir die Umbauarbeiten nicht zu krumm nimmst. Sie sind ja auch nur Ideenskizzen dafür, dass Du Dein Gedicht in eine Liedform bringen kannst, die aus einem Guß beschwingt und im Rhythmus daherkommt.

Gerne freue ich mich darüber, wenn Du Dich auch an meinen Texten verbessernd versuchst. Viel Spaß beim weiteren Werkeln und Dichten wünscht Dir in diesem Sinne

freundlichst grüßend

Walther
 

Aragorn

Mitglied
einen ganz heftigen Dank erst einmal an Dich!
Ich habe heute nicht mehr die Zeit mich ausführlich zu äußern, aber ich werde es tun!
Ich dank Dir sehr...

LG Ara
 



 
Oben Unten