Es frug der Sohne seinen Vater

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Pinky

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Es frug der Sohne seinen Vater
als seinen ältesten Berater,
ob er wohl so manchen Dingen,
könnte etwas Sinn abringen.

Ob denn wohl ein Steuermann
auch beim Finanzamt schaffen kann;

Ob Ohrfeigen und Kopfnüsse
als Früchte des Zorns man zählen müsse;

Ob einer eilig auch mal schwitze,
wenn Trödelläden er besitze;

Ob Geld-, ob Park-, ob Sonnenschein
denn auch real und wirklich sei'n;

Ob zum Seekuhhüten man
Seepferd und -hund bebrauchen kann;

So frug er weiter immerzu,
ließ dem Vater keine Ruh:

Ob brütende Hitze erst Eier legen müßte,
ob denn ein Ahne auch was wüßte;

Ob Hellseher auch schwarz sehen;
ob im Sommer Eisvögel zergehen;

Ob Fersengeld als Zahlungsmittel anerkannt;
ob Holz- und Steinböcke wohl verwandt;

Ob es zu Fragebögen auch Pfeile gäbe;
ob ein Puffotter in Bordellen lebe;

Ob die Wasserpolizei vor Seeräubern schützt;
ob gutes Benehmen beim Wildessen nützt;

Ob ein Seeräuber nur Sandbänke überfällt;
ob ein Kaufhausdetektiv zu den Ladenhütern zählt;

Dem Vater wird mulmig, das Graun ihn packt,
der Sohn jedoch unbeirrt, wechselt den Takt:

Werden Verleger verlegen wenn sie was verlegen?
Teppiche oder Kabel, meinetwegen.
Sind die dann auch endgültig fort?
Und ist Amoklauf besser als gar kein Sport?

Kann Nägel in den Wind man schlagen;
welche Schuppen wohl Holzköpfe plagen;
Haben Gedankengänge Wände und Decken?
Braucht man Reißzwecken zu Reiß-Zwecken?

Klammert man wirklich Heft und Büro?
Machen das Klammeraffen einfach so?
Brauchen sie dafür keine Dressur?
Arbeitet die Sand- wie die Eieruhr?

Oder etwa umgekehrt?
Was sind Waren in der Gegenwart wert?
Dürfen Analphabeten auch Wein lesen?
Ist eine Feige je tapfer gewesen?

Fristen Fristen bloß ihr Dasein?
Kann es denn wohl wirklich wahr sein,
dass Landstreicher in großen Massen,
wenig Farbe übrig lassen?

Ob wohl Menschenauflauf zu Blechsalat passt,
wo einer erst in den anderen rast.
Und wenn Rasen tötet in rauhen Mengen,
wär es nicht Notwehr, den Rasen zu sprengen?

So frug der Sohne seinen Vater,
als seinen ältesten Berater,
Doch bohrte er auch noch so heiter,
hier gingen die Fragen nicht mehr weiter.

Denn der Vater sprach zum Sohne:
Das was du fragst, ist nicht ganz ohne!
Darum sei ein Sohn, ein guter,
und frag das doch deine Mutter!
 



 
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