Es lebe Grisu

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flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
Es lebe Grisu

„Ich brauche hier einen Grisu“, rief der Beleuchtungsmeister von der Leiter herunter und hatte dabei die planlos herum stehende Praktikantin im Visier. „Holst du mir bitte einen?“
Das junge Mädchen setzte sich lustlos in Bewegung. Wollte der Meister sie wieder einmal nach weißem Sand schicken? In dem neuen Stück kam doch gar keine Gestalt von Michael Ende vor!
Dann erinnerte sie sich daran, dass am Vortag einer der Beleuchter „Grisu“ gerufen wurde. Vielleicht war er gemeint? In einer etwas schnelleren Gangart lief sie zur Kantine. Dort hoffte sie ihn zu finden oder wenigstens jemanden, der ihr sagen konnte, wo „Grisu“ sich befindet.
Wie war der junge Mann zu diesem Namen gekommen? Fragte sie unterwegs einen Freund des Beleuchters. Der erzählte: Nicht nur dadurch, dass er bei der Freiwilligen Feuerwehr war, sondern auch, weil er genau wie der kleine Drache bei Michael Ende stets hilfsbereit und freundlich war und genau so ein sonniges Gemüt hatte. Ein echter Grisu eben, keiner konnte ihm je gram sein.
Häufig ging er fröhlich pfeifend und mit großem Eifer daran, ein Werkstück zu fertigen, das er bald stolz präsentierte. Wie groß war sein Erstaunen, als der Meister sagte, es sei unbrauchbar! Leider hatte er das gute Stück seitenverkehrt ausgerichtet. So ließen sich noch viele Beispiele nennen, was alles daneben ging.
Eines Tages machte er sich daran, kurze Steckerkabel zu produzieren. Einen halben Meter lang, einen dreiviertel und einen ganzen. Das gesamte Theaterpersonal lachte sich scheckig darüber. Grisu aber versah jedes Stück mit seinem Spitznamen in prächtiger Kursivschrift und legte sie zu den anderen Kabeln.
Und nun stand der Beleuchtungsmeister auf der Leiter, stellte fest, dass ihm zwischen Kabelende und Steckdose ein knapper Meter fehlte und rief nach einem Grisu-Kabel. Ohne dieses hilfreiche Teil müsste er alle Scheinwerfer wieder abbauen und neu anbringen, bis das Kabel an den Stromspender reicht.
So aufgeklärt ging die Praktikantin in die Kabelecke, von wo der Meister längst, auf die Jugend von heute schimpfend, das benötigte Stück selbst geholt hatte.
 

chrissieanne

Mitglied
hallo flammarion,
das ist eine liebenswerte kleine geschichte. nur - wer hat denn nun die praktikantin aufgeklärt?
lieben gruss
chrissieanne
 

chrissieanne

Mitglied
ja, jetzt ist es klar, wer es sagt. ist nur ein wenig umständlich geschrieben. vieleicht wäre es besser, wenn du wörtliche rede benutzen würdest? und den freund des beleuchters z.b. auflachen ließest, bevor er antwortet. dann wirkt es ein wenig lebendiger
und die "schnellere gangart" würde ich weglassen.
lieben gruss von
chrissieanne
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
vielen

dank. ich werde darüber nachdenken. die geschichte war wieder mal so n schnellschusss zwischen aufstehen und frühstücken . . .
ganz lieb grüßt
 



 
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