F e r n w e h

Haget

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F e r n w e h
Haget 9

In Frankreich, Spanien, Mexiko
- in Dänemark ja sowieso -
in Belgien, den Niederlanden
- Zufall, dass wir Andorra fanden -
Indien, Öst’reich, USA
- wir waren überall „schon da“.

Zu Fuß, mit Fahrrad, Eisenbahn,
mit Auto, Yacht und einem Kahn,
mit Luxusdampfer, Wohnmobil
- was uns besonders gut gefiel -
per Flugzeug, Bus und Pferdewagen
hat’s uns in alle Welt getragen!

Wir sahen Burgen, Schlösser und Ruinen,
mal Blumenfelder - sonnbeschienen,
gepflegte Gärten, Parkanlagen,
Marktfraun das Obst „per Kopf“ noch tragen,
das Meer und Seen, sahn viele Flüsse -
mal leer, teils wild durch Regengüsse.

Wir wanderten durch Schottlands Höhn
- und fanden dort selbst Regen schön! -
die alte Märchenwelt wurd’ wahr
in Tanger, tags auf dem Basar!
Ich taucht’ vor steilen Felsenriffen,
sah Reste von gesunk’nen Schiffen!

Vasen, einst ins Meer gefallen,
Muscheln, Steine und Korallen,
geschnitztes Holz und Elfenbein,
zwei echte Perlen - winzig klein -
alte Lampen, Teller, Waagen
- haben wir nach Haus getragen.

Auf Prospekten, Ansichtskarten,
in bunten Büchlein aller Arten,
auf Fotos, Film und Video
könn’ wir euch zeigen wann und wo
wir in der weiten Welt gewesen:
Vom Fernweh sind wir jetzt genesen?

Wenn hier der Sturmwind bläst ums Haus,
dann sehen wir zum Fenster raus,
voll Spaß, wie sich die Fichten biegen,
die Vögel unterm Wind durchfliegen,
das Gras wie Wellen sich bewegt
und Sand sich in die Ecken legt.

Mit Blick zu Wald, zu Wiesen, Teichen,
auf ferne Wandrer, dicke Eichen,
auf Pferde, Esel, Kälber, Kühe,
wo Storch und Reiher - ohne Mühe -
an Frosch und Lurch sich selbst erlaben
und heimwärts reichlich Beute haben.

Anstatt im Mittelmeer zu segeln,
gehn wir jetzt gern mit Freunden kegeln
und haben daran groß’ Vergnügen,
im Garten hinterm Haus zu liegen,
wo Vögel singen, Wind pfeift leise
...und wann geht’s los zur nächsten Reise?​
 

Schakim

Mitglied
Fernweh

Moin Hans-Georg!

Spricht mir aus dem Herzen - Dein Gedicht!

Zweitletzte Strophe, letzte Zeile würde ich das letzte Wort "haben" in "tragen" ändern. Also: ...und heimwärts reichlich Beute "tragen".

Letzte Strophe, zweitletzte Zeile: wo Vögel singen, "Wind pfeift leise" - gefällt mir nicht so richtig. Vielleicht kannst Du noch daran basteln, z.B. wo Vögel singen, "Winde pfeifen" - entsprechend letzte Zeile: "geht's bald los auf neue Reisen?"

LG
Schakim
 

Haget

Mitglied
MoinMoin Schakim,
für mich reimt sich TRAGEN nicht gut genug auf ERLABEN. Es kommen auch TRAGEN und NACH HAUS GETRAGEN schon vorher als Zeilenende vor, so dass ich hier auf nochmaliges TRAGEN verzichten möchte.
Auch PFEIFFEN und REISEN kann mich als "Reim" leider nicht überzeugen - es pfeifft auch immer nur EIN Wind.
Aber herzlichen Dank für Deine Vorschläge.

Liebe Grüße
Hans-Georg
 



 
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